wolfsgeheul.eu vom 05.03.2018

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Wann merkt ein Mann, daß er alt ist? Wenn er sogar deutlich jüngere Frauen zu alt findet.

Manchmal suche ich bei Google Schauspielerinnen, die mir in Fernsehfilmen positiv auffallen. Nicht selten bin ich ob der recherchierten Faktenlage erstaunt, weil die Damen mehr als zehn Jahre später als ich geboren sind, obwohl ich aufgrund des äußeren Anscheins sie bereits in meiner Alterskategorie wähnte.

Dann erinnere ich mich sofort an eine wunderbare Anekdote, die ich während meiner Studentenzeit erleben durfte. Gemeinsam mit meiner Lieblingstante habe ich da nämlich einen rüstigen neunzigjährigen Großonkel in seiner Seniorenresidenz nahe Düsseldorf besucht. Beim Mittagessen im Hause mit einem genauso vornehmen wie hinfälligen Paar gesellte sich als weitere Dauertischgenossin eine circa siebzigjährige, sehr nette Dame hinzu. Beim anschließenden Spaziergang sagte meine sehr direkte und zupackende Tante: „Onkel Fritz, die wör doch wat för Disch.“.

Seine legendäre, zwischen gelangweilt und entsetzt changierende Antwort lautete: „Die ol Mösch!“ Nun handelt es sich bei diesem Wort, wenn es nicht im rheinischen Dialekt für „Spatz“ verwandt wird, um ein nicht ganz landfeines. Man denke sich nämlich das „ch“ weg, um der Bedeutung näher zu kommen. Aber der Rheinländer meint es nicht so liederlich wie es klingt. Um eine klare Ansage handelte es sich allerdings schon. Dem uralten Mann war eine rund zwanzig Jahre jüngere Frau definitiv zu alt, was ihn zu seiner prompten und kategorischen Ablehnung veranlaßte.

Und wie ich inzwischen aus eigenem Empfinden weiß, beginnt dieses Gefühl – und mag es noch so selbstüberschätzend bzw. -verleugnend sein, da man eingestandenermaßen ja auch bereits zum älteren Eisen gehört – schon weit vor dem Greisenalter. Schade eigentlich!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 02.03.2017

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Nur noch ein kurzes Wort!

Mir ist sehrwohl bekannt, daß einige meiner Leser wenig bis garnichts mit dem aufgedrehten Karnevalstreiben anfangen können und deshalb bei mancher der letzten Kolumnen sich eventuell flehend gefragt haben, wann der enthusiasmierte rheinische Schreiberling endlich mit diesem Thema aufhört. Vielleicht ist es mir aber auch gelungen, dieses Phänomen ein wenig zu erklären oder gar näherzubringen.

Heute sagte eine gute Freundin, die – allerdings auch in ihren Augen – eigentlich schönsten Momente des AKV-Theaterballes seien doch letztlich nur ein „tranceartiges Gehopse“ gewesen. Ja, diese Formulierung trifft es ganz gut, wenn man sie positiv deutet. Es fehlt nur „Gesinge“ und „Gelache“ sowie „ausgelassen“ und „laut“ um die Kurzbeschreibung perfekt zu machen.

Und die Schlauen unter denen, die in ihrer Heimat solcherart Narretei nicht kennen und erleben dürfen, wissen genau, was ihnen fehlt. Wie der Husumer Ex-Kollege Theodor Storm:

„O wär im Februar doch auch,
Wie’s andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.“

Dem ist nichts hinzufügen.

Karneval ist nämlich „eh jeföhl“ für Menschen mit Gefühl und macht auch vor denen, die gleichzeitig Verstand haben, nicht halt. Und genau deshalb sollte man solchen Mitmenschen, die närrisch für äffisch und unzivilisiert halten, eher mit Mißtrauen begegnen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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