wolfsgeheul.eu vom 02.12.2018

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Erster Advent!

Zeit, der wohl am längsten Aktualität bewahrt habenden Kolumne, nämlich der zur Wahl des neuen Bundesvorsitzenden der CDU doch ein Ende zu bereiten, obwohl ich sie mit Fug und Recht hätte bis zur Entscheidung am nächsten Wochenende stehen lassen können!

Aber nicht das Datum hat mich bewogen, sondern das wunderbare Konzert aus der Frauenkirche zu Dresden. Was für ein beeindruckender Bau! Als ich im Jahre 1995 nach Sachsen zog, war ich noch der Meinung, daß man entweder Ruine und Schuttberg des Gotteshauses als ewiges Fanal stehen und liegen lassen oder aber etwas komplett neues an dieser markanten Stelle in die Stadt setzen sollte. Damit war ich zwangsläufig zunächst erklärter Gegner der Wiederaufbaupläne.

Nichts in der Architektur hat mich jedoch je so überzeugt wie die rein spendenfinanzierte Rekonstruktion des Prachtbaus. Die an faszinierenden Kirchen nicht gerade reichen Protestanten haben so ein Haus zurückerhalten, das auf der Welt seinesgleichen sucht. Außerdem wurde die ursprünglich fragile Kuppelkonstruktion nun neuesten Standards angepaßt und dürfte ewig halten, wenn, ja wenn, nicht wieder Bomben ihr zerstörerisches Werk verrichten sollten. Damit ist die Frauenkirche auch und gerade ein Versöhnungs- und Friedenssymbol.

Möge die besinnliche Adventszeit die Dresdner und uns alle an die Pflicht zu Friedfertigkeit und Menschenoffenheit gemahnen. Wenn man soviele Gründe hat, stolz auf das Erreichte zu sein, dürfte das doch wohl nicht schwerfallen!? Was konnte dazu übrigens besser passen, als das schallende Ende des Glorias aus Rossinis Petite Messe solonnelle, welches den Schluß des heutigen Konzertes bildete.

Vivat Saxonia!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 03.10.2018

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„Die Wut über den verloreren Groschen“!

Ganze achtundzwanzig Jahre sind nach der Deutschen Einheit vergangen, meine Vorfreude auf den heutigen Tag allerdings hielt sich in Grenzen. Seit dem widerlichen Schauspiel, das uns Teile der Bevölkerung Dresdens vor zwei Jahren anläßlich dieses eigentlich freudigen Ereignisses geboten haben, lastet ein Schatten auf dem höchsten Feiertag der Deutschen. Dann habe ich mir aber doch den beeindruckenden Festakt aus Berlin angeschaut, und die Nüchternheit wich augenblicklich einer fröhlichen Rührung. Und so gibt es vielleicht noch Hoffnung, daß alles sich zum Guten wendet.

Zwar wünschen sich viele die D-Mark und manch‘ Verblendete sogar die Aluchips zurück. Aber die Groschen sind nun einmal Geschichte und kommen nicht wieder. Die kleine Münze jedoch steht für vieles, was bei der Wiedervereinigung verloren- und schiefgegangen ist. Und wenn wir den Zehner als Zeichen von Euphorie und Zuversicht verstehen, dann gilt es dringendst, ihn wiederzufinden.

Wie heißt es bei Lukas 15, 8 – 10?

„Oder welch Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verlieret, die nicht Licht anzünde, und kehre das Haus, und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, rufet sie ihren Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“

Wir müssen die Wutbürger zur Umkehr bewegen. Die Freude darüber wird bei uns allen überbordend sein und die nächsten Feiertage beflügeln.

In diesem Sinne:

„Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!“

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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