wolfsgeheul.eu vom 07.06.2017

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Vier Tage Sommergrippe – Zivilisation adé.

Wer sich als Mann – erst recht wenn zur Zeit alleinstehend und damit auf frauliche Fürsorge verzichten müssend – einer solch‘ schweren Krankheit heldenhaft entgegenstellen muß, braucht für den kräftezehrenden Kampf gegen den Tod einen äußeren Ausdruck. Was wäre da einfacher, als auf die tägliche Rasur zu verzichten! Nach nur kurzer Zeit sieht man so nämlich aus wie das Leiden Christi und der tägliche Blick in den Spiegel läßt einen vor Mitleid fast zerfließen.

Deutlich wird dabei aber, was für eine zivilisatorische Leistung das regelmäßige Stutzen der Barthaare darstellt. Der überschaubare zeitliche Aufwand macht als weithin sichtbares Zeichen jedem Betrachter eindeutig klar, daß man nicht bereit ist, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. So stemmt man sich gegen das Animalische der Kreatur und drückt ihr den Stempel der Gepflegtheit auf. Man ist der Herr im Ring, auch gegen sich selbst. Schon im alten Rom wurde mit der ersten Rasur der Eintritt ins Mannesalter zeremoniell begangen und die Beibehaltung eines haarlosen Gesichtes war Ausdruck einer gewissen Zivilisiertheit.

Das Schönste am Sichgehenlassen ist die Rückkehr auf den Pfad der Tugend. Und da mein Freibeuterantlitz nunmehr seine Schuldigkeit getan hat, freue ich mich schon auf die Morgentoilette, denn die Entfernung des Wildwuchses wird dann augenblicklich auch die Leidenszeit vergessen machen.

Vielleicht sollten sich die radikalislamischen Männer einfach einmal rasieren!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 06.06.2017

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IS‘ nich‘ nur doof!

Einmischungen in die inneren Angelegenheiten mag kein Staat auf dieser Erde. Und Terror ist die schlimmste Art, sich ungefragt einzumischen. Die menschenverachtenden Taten des radikalen Islam sind daher verabscheuungswürdig und mit nichts zu entschuldigen.

Könnte man aber nicht trotzdem aus ihnen etwas lernen? Sind Terroristen wirklich nur religiös verblendete Unmenschen?

Die Angriffe zielen auf den vorgeblich verlotterten Lebenswandel freier westlicher Kulturen und ihren tatsächlich jedes Maß verloren zu haben scheinenden Dauerfeiermodus. Auch wenn es mir widerstrebt, aber diesbezüglich hat der IS verdammt nochmal recht. Die großen Industrienationen leben fürstlich auf Kosten der kleinen und/oder armen Völker dieser Erde und wie zum Hohn grölen sie ihre gute Laune auch noch täglich hinaus in die Welt. Wenn aber einige nur buckeln und die anderen beständig ausgelassen tanzen, kann man wohl getrost von einer Schieflage oder besser von einer himmelschreienden Ungerechtigkeit sprechen. Diese zu beseitigen, ist die vornehmste Aufgabe der Reichen, und eine freiwillige Selbstbeschränkung wäre ein positiv versöhnliches Signal in Ansehung der Tatsache, daß wir alle im selben Boot sitzen und die Pflicht haben, aufeinander Acht zu geben und Rücksicht zu nehmen. Wenn wir also den nicht nur unberechtigten Haß auf uns eindämmen wollen, müssen wir mehr Solidarität auch und gerade in Form freiwilligen Verzichtes zeigen.

„Eine erfolgreiche Industrienation, das heißt eine Nation mit Zukunft, läßt sich nicht als kollektiver Freizeitpark organisieren.“

Diesen genauso klug visionären wie mutig unpopulären Satz sprach Helmut Kohl in seiner Regierungserklärung im Oktober des Jahres 1993. Er wurde dafür zu Unrecht verspottet und kritisiert. Und die in der Botschaft verpackte Warnung, es im eigenen Interesse nicht zu übertreiben, wurde allseits fröhlich in den Wind geschlagen. Die Entwicklung im letzten Vierteljahrhundert zeigt das in erschreckender Deutlichkeit. Unsere Probleme sind daher nicht unwesentlich hausgemacht.

Deswegen ist das trotzige „Jetzt erst recht“ nicht immer die richtige Strategie zur Eindämmung des Terrors. Natürlich wollen wir uns unser Leben nicht von außen vorschreiben lassen, schon gar nicht von radikalen Unrechtsregimen wie dem IS. Wenn aber Kritik nicht vollkommen unberechtigt ist, ändern kluge und überlegene Gesellschaften etwas.

Die falscheste Reaktion ist demnach ein „Weiter so!“ mit einer lapidaren Abwiegelungsfloskel wie

„IS‘ scho‘ recht!“.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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