wolfsgeheul.eu vom 06.11.2017

2
0

Notwendige Übel!

Spaß macht es und angenehm fühlt es sich an, wenn man oder etwas sauber ist.

Wer allerdings behauptet, seine Freude daran zu haben, für Sauberkeit in jeglicher Hinsicht zu sorgen, der lügt entweder bzw. macht sich etwas vor oder tickt in meinen Augen nicht richtig. Der Genuß beginnt doch erst, wenn es geschafft ist. Insofern handelt es sich um den Lohn einer Qual, der allerdings den Arbeitsvorgang selbst im nachhinein nicht in diesen Stand zu heben vermag.

Duschen und Baden mögen eine Ausnahme bilden, aber Putzen, Rasieren, Zahnpflege und das Schneiden der Fingernägel stellen doch nur immer wieder die Bereitschaft, uns in Disziplin zu üben, hart auf die Probe. Es geht einzig und allein darum, nicht zu verkommen.

Könnte man aber eventuell die von Erbaulichkeit geprägte Lebenszeit maximieren, indem man Pflegemaßnahmen zurückfährt? Jemand, der neulich einmal erklärte, er habe sich aus diesem Grunde einen Bart wachsen lassen, brachte mich auf diese Idee. Ich glaube das nicht. Der Grenznutzen geht immer und überall gegen Null. Es kommt also wieder einmal nicht auf die Quantität, sondern allein auf die Qualität an. Außerdem handelt es sich um einen Irrglauben, wenn man vom Leben erwartet, es müsse überwiegend Spaß bereiten. Letztlich sind wir dazu verbannt, es solange wie möglich zu überleben sowie das Beste zu geben und daraus zu machen.

Selbst wenn man meint, das mit Bart tun zu müssen, bleiben immer noch genug profane Tätigkeiten übrig, um unsere Fähigkeit zu prüfen, es mit Würde zu durchstehen.

Damit hat das Leben an sich Züge eines notwendigen Übels, denn wir haben nur eines. Und das ist ein letztlich wunderbares Geschenk.

Gute Nacht

Ihr/Euer Wolf

 

2
0

wolfsgeheul.eu vom 07.06.2017

2
0

Vier Tage Sommergrippe – Zivilisation adé.

Wer sich als Mann – erst recht wenn zur Zeit alleinstehend und damit auf frauliche Fürsorge verzichten müssend – einer solch‘ schweren Krankheit heldenhaft entgegenstellen muß, braucht für den kräftezehrenden Kampf gegen den Tod einen äußeren Ausdruck. Was wäre da einfacher, als auf die tägliche Rasur zu verzichten! Nach nur kurzer Zeit sieht man so nämlich aus wie das Leiden Christi und der tägliche Blick in den Spiegel läßt einen vor Mitleid fast zerfließen.

Deutlich wird dabei aber, was für eine zivilisatorische Leistung das regelmäßige Stutzen der Barthaare darstellt. Der überschaubare zeitliche Aufwand macht als weithin sichtbares Zeichen jedem Betrachter eindeutig klar, daß man nicht bereit ist, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. So stemmt man sich gegen das Animalische der Kreatur und drückt ihr den Stempel der Gepflegtheit auf. Man ist der Herr im Ring, auch gegen sich selbst. Schon im alten Rom wurde mit der ersten Rasur der Eintritt ins Mannesalter zeremoniell begangen und die Beibehaltung eines haarlosen Gesichtes war Ausdruck einer gewissen Zivilisiertheit.

Das Schönste am Sichgehenlassen ist die Rückkehr auf den Pfad der Tugend. Und da mein Freibeuterantlitz nunmehr seine Schuldigkeit getan hat, freue ich mich schon auf die Morgentoilette, denn die Entfernung des Wildwuchses wird dann augenblicklich auch die Leidenszeit vergessen machen.

Vielleicht sollten sich die radikalislamischen Männer einfach einmal rasieren!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

2
0