wolfsgeheul.eu vom 09.03.2016

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Erstens: Deutlich angeschlagen, aber nicht gefällt!

So steht unsere Verteidigungsministerin jetzt da. Drei als schwer eingestufte Verstöße gegen die Regeln des wissenschaftlich korrekten Zitierens und eine Vielzahl mittelschwerer reichen also nicht aus, um eine medizinische Doktorarbeit zu kippen. Die Hochschulkommission weiß halt, daß ihre Entscheidung nicht justitiabel ist und tut trotz einer Enthaltung und einer Gegenstimme das Erwartete. Man muß eben eine Lobby haben. Dann wird sich wohl auch in nächster Zeit wenig bis nichts am durchschnittlich geringen Niveau der Promotionen unter dem Äskulapstab ändern.  Ein wissenschaftlicher Offenbarungseid!

Meine Forderung(s. Kolumne vom 27.09.2015), den Titel bei Medizinern in der Anrede grundsätzlich aussparen zu dürfen, da es nahezu beleidigend für das nichtpromovierte Gegenüber ist, angesichts eigener ordnungsgemäßer akademischer Leistungen, dem promovierten Arzt diese zweifelhafte Ehre gleichwohl angedeihen lassen zu müssen, behalte ich entsprechend aufrecht und schlage gleichzeitig für die nunmehr auf ewig wissenschaftlich hinkende Hannoveraner Stute folgende Schreibweise ihres Namens zwingend vor: „Frau ((Dr.) med.) Ursula von der Leyen“. Die Hauptklammer bedeutet dabei „Promotion zweiter Klasse“ und sollte verpflichtend für alle medizinischen Titel sein und sichtbar machen, daß sie in der Anrede weggelassen werden dürfen, und die innere Klammer macht, wie bei von der Leyen gegeben, erkennbar, daß es sich um eine „Promotion dritter Klasse“ handelt. Setzen, sechs!

Zweitens: Sachsen ist überall, nur nicht so oft!

In meiner Kolumne vom 04.11.2015 habe ich noch gedacht, zwei bayerische CSU-Provinzpolitiker teilweise in Schutz nehmen zu können, indem ich ihre derbe Wortwahl gegenüber dem örtlichen, aus dem Kongo stammenden und entsprechend erwartbar schwarzhäutigen, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzenden Pfarrer, Dr. phil. habil. Olivier Ndjimbi-Tshiende, – man achte auf die Schreibweise des Titels ohne Klammern! – als dialekt- und landestypisch und eventuell nicht ernstzunehmend und gravierend bezeichnet habe. So kann man sich täuschen! Der 66 Jahre alte Priester hat aufgegeben und verläßt die Pfarre in Zorneding. Wenn man nun lesen muß, daß im Kielwasser der offenbar auf andere enthemmend wirkenden Politikerentgleisungen dem Pfarrer per Post „Ab mit Dir nach Auschwitz“ zugerufen und ihm mit „Nach der Vorabendmesse bist Du fällig.“ gedroht wurde, dann kann man natürlich verstehen, daß dem auf Dauer keiner standhält. Gleichzeitig aber ist es äußerst traurig. Denn wie soll dem pöbelnden Mob Paroli geboten werden, wenn alle einknicken. Hätte nicht gerade hier ein demonstratives Rückenstärken und Beharren durch die anständigen Zornedinger Not getan? Und wäre es einem als katholischem Priester naturgemäß alleinstehenden älteren Hirten nicht zuzumuten gewesen, im Sinne der guten Sache standhaft zu bleiben und ein Fanal für Toleranz und Höflichkeit zu setzen? So bleibt aber ein Lern- und Solidarisierungseffekt aus und die Stammtischrassisten, die – davon darf man doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl noch ausgehen – ohnehin nur Maulhuren sind und nicht zur Tat geschritten wären, können sich bei der nächsten Maß gegenseitig auf die Schulter klopfen und rühmen, den ungeliebten „Neger“ in die Flucht geschlagen zu haben. Wer etwas ändern will, braucht Mut. So bleibt nur eine verpaßte Chance. Schade! Aber gleichwohl: Respekt, Herr Pfarrer, daß sie überhaupt so lange durchgehalten haben! Ohne Rückendeckung wird Mut halt irgendwann zu Übermut. Die Staatsregierung, die CSU und die Bürger haben versagt. Vielleicht bleibt aber insofern wenigstens das Signal, daß sich so etwas in Deutschland nicht wiederholen darf!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 12.11.2015

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Heute erscheint im Hauptteil der FAZ – und sicherlich nicht nur dort – eine ganzseitige, also ordentlich teure Anzeige der „Bundeswehr“, die auf einem räumlich wirkenden Camouflage-Hintergrund in Pyramidenoptik neben dem Logo unserer Truppe folgenden Text trägt: „SEIT 60 JAHREN WACHSEN WIR AN UNSEREN AUFGABEN. WACHSE MIT UNS. MACH WAS WIRKLICH ZÄHLT.DE“.

Die Gestaltung der Annonce legt nahe, daß mit ihr keine professionelle Agentur beauftragt war, sondern ein computeraffiner Ministerialer das Machwerk zusammengeklöppelt hat. Hoffen wir es! Denn erfahrungsgemäß bedient man sich in Berlin trotz großer Stäbe zunehmend externer Hilfe. Nicht auszudenken, wenn für diese ästhetische Katastrophe Geld ausgegeben worden wäre. Und bedeuten die Pyramiden, daß wir demnächst Ägypten überfallen werden?

Sodann schwindelt die Anzeige unverhohlen. Die Bundeswehr, die zu Hochzeiten einmal eine Mannstärke von fast 500.000 – zum Glück, denn sonst hätten wir im kalten Krieg vielleicht den Kürzeren gezogen! – aufwies, ist seit der Wende in mehreren Schritten drastisch auf heute nur noch rund 180.000 reduziert worden. Auch hat man leider den Eindruck, daß unser Militär tatsächlich den Aufgaben eher nicht mehr ausreichend gewachsen ist.

Ferner ist die Frage erlaubt, warum ein öffentlicher Arbeitgeber überhaupt für sich kostenintensiv werben muß. Wenn der Laden wirklich attraktiv wäre, müßte er bei der gegebenen sicheren Bezahlung und den außergewöhnlich frühen Verrentungen doch auch ohne Werbung überrannt werden, was aber nicht der Fall ist! Erstens: Weil dort nur noch wenig funktioniert. Zweitens: Weil ein Soldat in einem Land ohne Patrioten keinen Ruf und keine Lobby hat. Drittens: Weil der Soldatenberuf inzwischen wieder durch die Teilnahme an bewaffneten Konflikten und nicht mehr allein durch Alkoholunfälle tödlich enden kann. Viel sinnvoller wäre das Kampagnengeld also eingesetzt worden, um die Bundeswehr trotz potentiell letaler Jobs wieder für junge Menschen attraktiv zu machen.

Im weiteren stellt sich die Frage, was einem „Unternehmen“, das strenge hierarchische Strukturen und Rituale pflegt, einfällt, potentielle Bewerber zu duzen. Wie kommt eine solche Institution darauf, sich derart unseriös zu präsentieren, und wie wird sie reagieren, wenn die Neugeworbenen den ersten besten Offizier fröhlich mit „Du“ anreden!?

Und wenn man sich schon an junge Leute wendet, warum schreibt man dann die Web-Adresse auch noch falsch, die korrekt „www.machwaswirklichzaehlt.de“ lautet. Und wo ist der eigentlich heute obligatorische Hashtag?

Hier läuft doch etwas gründlich schief, liebe Frau von der Leyen! (Beim Karnevals-Wolf würde jetzt eine fröhliche Schimpftirade auf die Plagiatorin „Flinten-Uschi“ folgen. Anm. d. Autors)

Nach meiner Erinnerung waren wir in hohen Positionen nie unfähiger und peinlicher besetzt als heute. Und wenn diese Hohlbirnen von Pegida schon merken, daß hier nicht mehr alles rund läuft, dann ist es wirklich höchste Eisenbahn, etwas zu ändern.

Wachst mit Euren Aufgaben und macht was wirklich zählt! Aber nicht mehr so einen Blödsinn! Das beleidigt auch ehrbare Soldaten, die als Teil des leider so heruntergekommenen und wenig vertrauenerweckenden Vereins obendrein heute ihr Leben einsetzen müssen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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