Mein Kommentar zu den Wahlen: Der „Chulz-Zug“ – danke Titanic und Sonneborn – ist havariert!
„Feldfrüchte
Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.
Petersilie und Tomaten,
eine Bohnengalerie,
ganz besonders ist geraten
der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?
Da wächst in der Erde leis
das bescheidene Radieschen:
außen, rot und innen weiß.
Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;
Suppenkohl in allen Arten
im Kompost der Republik.
Bonzen, Brillen, Gehberockte,
Parlamentsroutinendreh . . .
Ja, und hier –? Die ganz verbockte
liebe gute SPD.
Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, doof und leis
wie bescheidene Radieschen:
außen rot und innen weiß.„
So dichtete Kurt Tucholsky fast prophetisch unter einem seiner Pseudonyme „Theobald Tiger“ im Jahre 1926. Tauscht man lediglich „Martin Schulz“ gegen „Hermann Müller“ wird diese einmalige Lyrik so aktuell wie damals. „Rut un wiess“ steht in Würselen eben leider für Einfältigkeit und nicht für das kollektive Gefühl einer Stadt, also das „kölsche Hätz“, welches Verstand jedoch keineswegs ausschließt.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf