wolfsgeheul.eu vom 13.08.2017

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Frauen und Technik!

Neulich in einer traditionsreichen Gaststätte, die für ihre feinen Steaks bekannt ist, in Nürnberg! Schon oft war ich dort, aber noch nie vorher hatte das süffige Kellerbier seinen Tribut von mir gefordert. Auf der selbstredend gepflegten Toilette stand ich dann schließlich vor einem Waschtisch mit einer hypermodernen Armatur:

Kein Hebel, keine Knäufe! Wie sollte man dieser verchromten Eisengußskulptur wohl kühles Wasser entlocken? Zum Glück befand sich dahinter eine etwas profan mit Tesafilm befestigte, laminierte Bedienungsanleitung. Bei den äußeren Flächen rechts und links des Sockels handelt es sich um Sensorplatten ohne eine leicht sichtbare Kennzeichnung, die vorne oder hinten berührt entweder für „An“ und „Aus“ oder für „Warm“ und „Kalt“ stehen und sorgen. Nicht zu erwähnen vergessen werden sollte, daß die Ausflußrinne  auch noch neonpink erleuchtet wird, wenn es einem denn gelungen ist, das Wasser in Marsch zu setzen. Was für ein Designblödsinn!

Zurück am Tisch erzählte ich mein aufregendes Erlebnis den beiden befreundeten Kolleginnen, die mir den Abend versüßten. Die Reaktion bestand nur in einem müden Schulterzucken, denn natürlich findet sich in den Waschräumen der Damen ein nämliches Technikmonstrum.

Aber jetzt kommt es! Bei den Mädels hängt vorgeblich keine Bedienungsanleitung dahinter.

Was darf man daraus schließen? Entweder waschen sich Frauen nach der Verrichtung – wie viele Männer leider auch – nicht die Hände oder sie bedürfen keiner Erläuterung für die Funktion dieses futuristischen Wasserhahnes.

Letzteres wollen wir doch wohl nicht hoffen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 08.06.2017

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Hitchcock is calling: „Front window“!

Heute möchte ich einmal mit einer Mär aufräumen. Männer parken nicht besser ein als Frauen.

Sechs Jahre lang kann ich inzwischen von meinem Schreibtisch auf eine Straße schauen, die beidseitig zugestellt werden kann. Meine beiläufige empirische Forschung erlaubt mir nun ein sehr kompetentes Urteil über das Einparkverhalten der Geschlechter.

Echte Könner gibt es genauso wie leidliche Manövrierer auf beiden Seiten. Einen Schwerpunkt auf Weiblein oder Männlein kann ich dabei beim besten Willen nicht erkennen. Und das gilt auch für die Kategorie „wahre Katastrophen“. Epische Dramen spielen sich nämlich dort zum Teil ab. Dabei sind die Solisten besonders bedauerungswürdig. Aber auch die, die trotz lautstarker Anweisungen vom Bürgersteig, den Ball einfach nicht im Loch zu versenken vermögen, sind genauso zu bemitleiden. Humor beweisen dabei die wenigsten. Stattdessen fließen Blut, Schweiß und Tränen, häufig begleitet von Schimpfkanonaden und/oder böser Häme. Richtig erbärmlich wird es, wenn die technische Errungenschaft der Einparkautomatik falsch bedient oder ihr nicht getraut und manuell eingegriffen wird. Dann ist das Chaos perfekt. Für viele also kein guter Start in das, was folgen soll. Und der Zuschauer fühlt sich mal belustigt, mal gestört und hin und wieder sogar fast bemüßigt, hinauszulaufen und die armen Teufel von ihren Leiden zu erlösen und selbst kurz das Steuer zu übernehmen, um dem Trauerspiel ein schnelles Ende zu bereiten.

Sollte diese meine Beobachtung einer wissenschaftlichen Überprüfung – wovon ich ausgehe – standhalten, würfe das seit Ewigkeiten gepflegte Vorurteile über den Haufen. Dabei spielt es keine Rolle, daß sie vielleicht einmal zutreffend gewesen sein mögen. Heute stimmen sie jedenfalls nicht mehr!

Es zeigt aber nicht nur das – unabhängig von unbestreitbaren Begabungsunterschieden – teilweise Totalversagen der Fahrlehrer, sondern auch, daß es der Kommerz mit der Wahrheit nicht genau nimmt. Da kann ein australischer Versicherungsvertreter Millionen mit einem Primitivschmöker wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ verdienen oder ein einfältiges Boulevardstück wie „Caveman“ mit viertklassigen Schauspielern die Stadthallen füllen und Welterfolge feiern. Und alle springen freudig auf den Zug der Seichtheit auf und fühlen sich prächtig unterhalten.

Wenn wir heute hitzig über Fake-News diskutieren, muß man doch einmal fragen, ob die Menschen überhaupt so sehr an belastbaren Fakten interessiert sind. Die schönsten Geschichten schreibt doch das freie, wechselnde Moden willig bedienende Schwadronieren. Es ist also kein Zufall, wenn Versicherungsfuzzies Besteller schreiben. Und so verkommt das große Thema „Wahrheit“ zur Scheindebatte. Immer nur wenige sind tatsächlich um sie bemüht und üben damit kaum eine Strahlkraft auf die Allgemeinheit aus.

„Panem et circenses“ bewegt, beglückt und kalmiert das Volk! Das war so, und wird immer so bleiben. Wozu also die Aufregung?

Schönes Einparken ins Bett und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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