wolfsgeheul.eu vom 11.08.2018

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„Nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin.“

So lautete der Werbeslogan im Jahre 1979, der auch bei mir galt und zündete. Mehr als weitere zwanzig Jahre blieb ich treuer Kunde als Verfechter der Einzigartigkeit dieser Nußnougatcreme und als konsequenter Gegner aller Derivate, seien sie auch noch soviel günstiger. Nach einer längeren Askese habe ich mir vor kurzem wieder ein Gläschen gekauft und trotz der Rezepturänderung – mir fehlt allerdings aufgrund der Auszeit der Vergleich – wurden sofort alte Erinnerungen wach und der Spaß war zurück.

Aber wer hat eigentlich das Behältnis dieser braunen Versuchung entworfen!? Design hin und Alleinstellungsmerkmal her, dieses Glas verweigert sich erfolgreicher als andere gegen eine nahezu komplette Leerung. Furchen und schlechterreichbare Giebelecken sorgen mit Sicherheit dafür, daß Altglascontainerfischer nicht nur Alkoholneigen, sondern auch Frühstücksbrotbelag angeln können. Nun sind die Ferreromafiosi natürlich nicht allein mit dieser Taktik, die einen schnelleren Neukauf garantiert, als es die verbliebene Füllung eigentlich erfordern würde. Würz- und Saucenproduzenten für Senf und Ketchup zum Beispiel leben seit ewigen Zeiten sehr gut davon, daß sowohl immer zuviel auf den Teller gelangt, als auch phasengetrennte oder vertrocknete Reste im Müll landen. Das liegt aber mehr am Eß- und Gebrauchsverhalten der Konsumenten. Verpackungen jedoch, die sich einer mehr oder minder vollständigen Entleerung standhaft aufgrund ihrer besonderen Gestaltung widersetzen, spielen auf einem anderen Terrain der Umsatz- und Gewinnmaximierung. Das stellt schlicht und einfach eine Lebensmittelverschwendung dar, die heute mehr denn je unverantwortlich ist.

Wenn Werbung also mehr der Ehrlichkeit als der Verkaufsförderung verplichtet wäre, könnte ein realistischerer Slogan wohl eher lauten:

„Nur wo Nutella draufsteht, bleibt auch Nutella drin.“

Das sollte nicht so sein.

Gute Nacht !

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 13.08.2017

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Frauen und Technik!

Neulich in einer traditionsreichen Gaststätte, die für ihre feinen Steaks bekannt ist, in Nürnberg! Schon oft war ich dort, aber noch nie vorher hatte das süffige Kellerbier seinen Tribut von mir gefordert. Auf der selbstredend gepflegten Toilette stand ich dann schließlich vor einem Waschtisch mit einer hypermodernen Armatur:

Kein Hebel, keine Knäufe! Wie sollte man dieser verchromten Eisengußskulptur wohl kühles Wasser entlocken? Zum Glück befand sich dahinter eine etwas profan mit Tesafilm befestigte, laminierte Bedienungsanleitung. Bei den äußeren Flächen rechts und links des Sockels handelt es sich um Sensorplatten ohne eine leicht sichtbare Kennzeichnung, die vorne oder hinten berührt entweder für „An“ und „Aus“ oder für „Warm“ und „Kalt“ stehen und sorgen. Nicht zu erwähnen vergessen werden sollte, daß die Ausflußrinne  auch noch neonpink erleuchtet wird, wenn es einem denn gelungen ist, das Wasser in Marsch zu setzen. Was für ein Designblödsinn!

Zurück am Tisch erzählte ich mein aufregendes Erlebnis den beiden befreundeten Kolleginnen, die mir den Abend versüßten. Die Reaktion bestand nur in einem müden Schulterzucken, denn natürlich findet sich in den Waschräumen der Damen ein nämliches Technikmonstrum.

Aber jetzt kommt es! Bei den Mädels hängt vorgeblich keine Bedienungsanleitung dahinter.

Was darf man daraus schließen? Entweder waschen sich Frauen nach der Verrichtung – wie viele Männer leider auch – nicht die Hände oder sie bedürfen keiner Erläuterung für die Funktion dieses futuristischen Wasserhahnes.

Letzteres wollen wir doch wohl nicht hoffen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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