wolfsgeheul.eu vom 01.05.2018

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Die Deutschen in der Ostzone, diesem verdammten, DDR genannten Gefängnis, fühlen sich durchaus zu Recht um Jahrzehnte ihres Lebens betrogen. Da kann man von allen Seiten noch so oft darauf verweisen, daß Freiheit und Wohlstand nicht allein selig machend sind.

Aber Bilder sagen mehr als Worte. Neulich fiel mir ein von Taschen verlegtes „Bilderbuch“ in die Hände, das unter dem Titel „Wirschaftswunder – Deutschland 1952 – 1967 – einzig Originalphotographien aus allen Lebensbereichen der alten Bundesrepublik mit kurzen Kommentaren aneinanderreiht. Unverstellbar, daß ich die zweite Hälfte dieses Zeitraumes miterlebt habe und ein Teil von ihr war. Da liegen wirklich Welten zwischen dem Heute und dem Damals. Wer aber direkt nach der Wende nach Ostdeutschland gereist ist, hätte ein ähnliches Album mit dort gemachten Photos zusammenstellen können.

Noch Fragen zur Sinnhaftigkeit von Diktaturen!? Aber das Gedächtnis der Menschen ist leider denkbar kurz. Nicht wahr, liebe AfDler und Pedigisten!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 29.04.2018

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Preußens Glanz und Gloria, nein danke!

Daß echte Rheinländer mit Preußen niemals Freunde werden, weiß man. Diese Zucht und Ordnung-Mentalität wird ihnen ewig fremdbleiben. Das Leben ist eben zu kurz für übersteigerte und freudlose Disziplin.

Wenn es abgesehen von der Geschichte noch Argumente für diese ablehnende Haltung bräuchte, habe ich sie in einem „Hinführung zum Leben und Denken Dietrich Bonhoeffers“ genannten, lesenswerten Büchlein von Dr. Hans-Christian Rickauer – „Pastor im Widerstand“ – gefunden. Im Kapitel, das sich mit der „Kindheit und Jugend“ des genauso beeindruckenden wie respektablen Theologen und Widerstandkämpfers beschäftigt, beschreibt der Autor die häusliche Situation. Der Vater sei „geradezu ein Inbegriff der preußischen Tugenden“ „Pflichtbewußtsein, bescheidenes Auftreten, …..“ gewesen. „Leeres Gerede“ sei „verachtet“ worden. „Auch im privaten Bereich wird nur gesprochen, was durchdacht ist.“. Verpönt seien „leere Schlagwörter, Geschwätz, ……. und Wortschwall“ und „Sich berühren, Emotionen zeigen, Spontaneität oder anderen Gefühle mitteilen“ gewesen. „In den Kreisen des gehobenen Bürgertums gehört Distanz halten zum guten Ton.“.

Der arme Junge! Was auch immer aus ihm geworden ist, so eine Jugend wünscht man doch keinem. Und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, daß dem gehobenen rheinischen Bürgertum nicht ebenfalls daran gelegen wäre, seine Kinder zu geistig regen und lebensfähigen Menschen zu erziehen und ihm dies obendrein in gleicher Weise gelingt. Es gibt eben viele Wege nach Rom, und der eine macht Spaß während der andere furchterregend und kalt anmutet.

Ein weiterer Aspekt kommt einem in diesem Zusammenhang in den Sinn. Beim Aufbau der Bundesrepublik spielten puritanisch-protestantische Preußen eine sehr entscheidende Rolle. Aber in den Anfängen gab wenigstens mit Adenauer ein Rheinländer den fröhlichen Ton an, wohingegen wir aktuell seit über zehn Jahren unter einer Vorzeige-Preußin in Person von Merkel leiden. Wer in Deutschland eine spielerisch-selbstbewußte Leichtigkeit und Toleranz vermißt, findet hier den Grund. Solange also verkniffene Preußen bei uns maßgeblich die Geschicke bestimmen, werden wir nicht richtig frei atmen, agieren und, was viel schlimmere Auswirkungen hat, anfällig für extremistische Tendenzen sein, die sich eben mit preußisch nüchternen, immer nur ihre Pflicht erfüllenden (Un)Menschen besser denken und umsetzen lassen als mit großzügigen und gefühlvollen Bürgern.

Am rheinischen Wesen könnte die Bundesrepublik genesen, aber dafür fehlt es dem fröhlichen Menschenschlag wohl an Ehrgeiz. So bleibt es wahrscheinlich wie es ist. Das gilt dann allerdings glücklicherweise auch für die rheinische Mentalität, die diesen Landstrich so besonders lebenswert macht.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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