wolfsgeheul.eu vom 08.08.2017

1
0

Manager werden, von Ausnahmen abgesehen, niemals richtige Unternehmer!

Arla ist die siebtgrößte Molkerei der Welt. Die Marke Buko dürfte bei uns am bekanntesten sein. Der Milchabzapferbetrieb weist zwar eine genossenschaftliche Struktur, bei der zuliefernde Bauern Anteilseigner sind, auf, stellt aber gleichwohl einen Großkonzern dar.

Gestern wollte ich einen Buko-Frischkäse der Geschmacksrichtung Toscana – übrigens recht lecker und als temporärer Junggeselle sei mir der Kauf solcher eigentlich überflüssigen Produkte hoffentlich verziehen – öffnen, nahm den Plastikdeckel ab und blickte auf eine Alufolie als zusätzlich zu nehmende Hürde vor dem Genuß. Ein vorsichtiges Reißen an der Lasche der entsprechend bezeichneten Ecke ergab unverzüglich einen Riß quer in die Abdeckung. Und schon begann die Eierei. In mehreren Tranchen mußte ich die Schutzhülle entfernen, nicht ohne mir dabei, was eigentlich mit einem durchgehenden, reibungslosen Abriß vermieden werden könnte, auch die Finger an der randvoll eingefüllten Käsemasse zu verschmieren. Durch ein unbeabsichtliches Schräghalten im Laufe der Prozedur lief zu allem Überfluß auch noch fröhlich etwas Molke auf den Perser. Als Entrée eine denkbar schlechte Vorstellung für ein renommiertes Produkt!

Nun stelle man sich einmal den mittelständischen Milchprodukteerzeuger vor. Vor Einführung neuer Produkte und/oder Verpackungen nähme hier der Chef die Prototypen mit nach Hause. Und wenn ihm Nämliches wie mir passierte, müßten sich seine Mitarbeiter am nächsten Tag den Kopf waschen lassen, so wie es seine Frau zuvor mit ihm gemacht hätte. Jedenfalls verließe das Behältnis mit Sicherheit nicht eher das Unternehmen in Richtung der Supermarktregale, bevor die Spezialisten des Hauses das Problem nicht in den Griff bekommen hätten.

Anders in den großen Strukturen! Derartige Selbstversuche scheinen dort niemanden ernsthaft zu interessieren. Denn ansonsten ließen sich solche Unzulänglichkeiten nicht erklären.

Gute oder gar enorme Bezahlung ist beiweitem kein Garant dafür, daß sich die Führungsriege so verantwortlich fühlt und geriert, als gehöre ihnen der Laden. Man mag es beklagen, aber es ist ein unumstößliches Faktum. Anders sind auch solche Hasadeuraktionen wie in der Dieselaffäre oder bei der Deutschen Bank zum Beispiel genausowenig zu erklären wie die eine oder andere Unzulänglichkeit bei Produkten wie Automobilen oder ähnlichem, die jedem gewissenhaften Tester, der nicht als Konstrukteur eventuell über den Entwicklungsprozeß hinweg betriebsblind geworden ist, eigentlich sofort auffallen müssen. Gleiches gilt übrigens auch für Telephonwarteschleifen und Kompetenzdefizite in Call-Centern, bei denen offensichtlich noch nie ein Chef selbst angerufen zu haben scheint, weil es sonst mit Sicherheit besser liefe.

Wem es ans eigene Portemonnaie zu gehen droht, der verhält sich zwangsläufig bewußter und bedenkt das Ende. Man sollte Topmanager dazu verpflichten, bevor sie ihre Posten antreten, auf eigene Kosten sich an dem Unternehmen maßgeblich zu beteiligen. Denn die Boni über Aktienpakete im Zuge der Tätigkeit sind bei den exorbitanten Grundbezügen offensichtlich nur Spielgeld und bewirken kein Umdenken in der Grundhaltung zum Unternehmertum.

Wenn man die Wahl hat, sollte man sich als Kunde also bei Eigentümerunternehmern versorgen. Dort steht man nämlich im Zweifel nicht auf der Leitung, sondern hat sie stattdessen umfassend inne. Ein Garant für bessere und durchdachtere Produkte!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

1
0

wolfsgeheul.eu vom 07.08.2017

2
0

Der Claqueur verschafft sich Gehör!

Die Vorgänge in Niedersachsen sind mehr als unerfreulich. Daß Politik ein schmutziges Geschäft darstellt, wußten wir. Daß es aber so billig abläuft, ist äußerst unerfreulich. Wer, wie Fleischhauer im Spiegel, die Gewissensentscheidung ins Spiel bringt und damit den Schritt der Hinterbänklerin der Grünen, Twesten, im Ansatz rechtfertigt, geht meines Erachtens an der Sache vorbei. Denn erstens haben Abgeordnete – insbesondere die Knallchargen aus der letzten Reihe – seit der unsäglichen Durchsetzung eines Fraktionszwanges in den Parlamenten ihr Gewissen freiwillig und um des eigenen Pöstchen- und Machterhaltes willen schon lange an der Garderobe zusammen mit ihrem Rückgrat abgegeben, so daß sie sich darauf nicht mehr berufen können, und zweitens sollte eine abgesägte Parteigängerin zumindest moralisch ihre Legitimation auf freie Entscheidung verloren haben, sich gegen die Partei zu stellen, auf deren Panier sie auf ihren Sessel gelangt ist. Da müßte es alleinig heißen, das demokratische Votum zu akzeptieren, in Würde abzutreten und – falls gewollt – um ein Wiedererstarken wo auch immer zu kämpfen.

Zu allem Überfluß läßt sich dann auch noch die CDU in dieses dreckige Geschäft einbinden oder hat es gar inszeniert. Was der Einkauf dieser unfähigen Frau wohl gekostet, sprich welchen Versorgungsposten man ihr versprochen hat, wüßte man nur zu gerne. Eine vollkommen unnötige Aktion zumal mit Blick auf die Bundestagswahl die Vorzeichen derartig gut stehen, daß man solche taktischen Winkelzüge, die der Reputation der Gesamtpartei schaden, gar nicht nötig hat. Obendrein hätte die Regierung in Hannover ihre Mehrheit genauso verloren, wenn Twesten aus Partei und Fraktion einfach nur ausgeschieden wäre und als fraktionslose Abgeordnete für den Rest ihrer Amtszeit signalisiert hätte, mit der Opposition zu stimmen. Äußerst ungeschickt also, sie ohne Not sofort in die eigenen Reihen aufzunehmen. Wo war hier die ordnende und mäßigende Hand der großen Vorsitzenden?

Interessant und regelrecht lustig wird es übrigens, liest man die nachgeschobene schwachbrüstige Begründung von Frau Twesten. Ihre Partei habe unter anderem die Sorgen der Bürger zum „Thema Wolf“ nicht ernst genommen.

Na, so schlimm wird es doch wohl noch nicht sein!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf, vor dem die Twesten unerhört gewarnt hat!

 

2
0