wolfsgeheul.eu vom 17.05.2016

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Um uns herum veraltete oder technisch rückständige und marode Atomkraftwerke, und wir beschließen die Energiewende und wollen die unseren, im Vergleich gar nicht so schlechten bis 2022 gänzlich abschalten. Unklar bleibt bis heute, wie der Ausfall kompensiert werden soll, und auch die vorgeblich positivere Energiebilanz und Umweltverträglichkeit – Kohle- und Gaskraftwerke stoßen im Gegensatz zu Atomreaktoren trotz aller Filtermaßnahmen Unmengen an CO2 aus – der ersetzenden Stromerzeugung bleibt im Dunkeln. Statt also die Atomkraft sicherer zu machen und damit ebenfalls entwicklungstechnisch und wirtschaftlich im Weltmarkt wieterhin ganz oben mitzumischen, stehlen wir uns aus der Verantwortung und bedienen einzig idealistische Tendenzen in der Bevölkerung, obwohl feststeht, daß wir in absehbarer Zeit nicht auf die atomare Stromgewinnung verzichten können. Das Atommüllproblem lösen wir damit ebensowenig wie die fortdauernde Bedrohung aus dem anrainenden Ausland und die Deckung des immer noch zunehmenden Energiebedarfes.

Bei allem Verständnis dafür, daß die Atomkraft nicht ohne Restrisiko zu haben ist, und es deshalb natürlich in Wolkenkuckucksheim wünschenswert wäre, könnten wir auf sie verzichten, vermochte ich die Entscheidung von Frau Dr. Merkel von Beginn an nicht zu verstehen. Wir leben eben nicht auf einer paradiesgleichen Insel. Und wie erklärt man allein den Widerspruch, daß wir aber viele weitere Jahre mit den Meilern offenbar leben können sollen und es definitiv müssen? Anstatt also das Risiko durch Innovation einzudämmen, verzichten bereits im Bestand auf technischen Fortschritt und koppeln uns nachhaltig von der restlichen Welt ab.

Und jetzt kommt Europa, in dem wir doch angeblich eine so maßgebliche Rolle spielen, und die EU-Kommission verkündet, zukünftig die Atomkraft massiv stärken und den Bau von neuen Meilern forciert vorantreiben zu wollen, um sich unabhängiger von russischem Gas zu machen und die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Mir leuchtet das ein. So sind allein vierzehn neue Reaktoren in der EU in Planung. Und Deutschland will hierbei nicht mehr mitspielen und steht mutterseelenallein da, hat dafür aber „Mutti“! Das Hochtechnologieland klinkt sich aus und ist zum Zuschauen verdammt, wenn um es herum weiterhin Kerne fusioniert werden. Wenn das keine allein populistische und letztlich verantwortungslose Politik ist!?

Wer das versteht, möge sich melden! Mich macht es fassungslos.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 16.05.2016

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Mercedes baut bis zum Ende des Jahres in jedes seiner Cabriolets gratis eine 220 Volt-Steckdose ein, damit die verweichlichten Kunden einen handelsüblichen Fön dort anschließen und sich von diesem warme Luft in den Nacken – oder Hintern – blasen lassen können. Die Konzernleitung empfiehlt, das Elektrogerät von hinten zwischen Kopfstütze und Sitzlehne zu klemmen, damit eine zielgerichtete Warmluftbefächerung gewährleistet ist. Den ganz Hartgesottenen stellt Mercedes anheim, sich statt der elektrischen Halsheizung mit einem materialtechnisch den Jahreszeiten angepaßten Schal zu behelfen und die Steckdose dann zum Beispiel für den Betrieb eines Kofferradios oder Elektrorasierers zu benutzen.

Man glaubt es nicht! Die schwäbische Firma Mercedes hat Zeit ihres Lebens mit hochinnovativen und oft auch skurrilen Erfindungen aufgewartet. Beispielsweise mit dem einarmigen Hubwischer, der den Solonachteil bezüglich der Größe des Wischfeldes durch eine hochkomplizierte Hubmechanik wettmachte, den elektrischen Gurtbringer, die hydropneumatisch auf Knopfdruck von vorne umfallenden Heckkopfstützen oder den so segensreichen Airbag! Immer geniale Ingenieurskunst und faszinierend, aber manchmal auch so überflüssig wie ein Kropf! Jedenfalls häufig ein Alleinstellungsmerkmal und eine Spezialität, die für die Stuttgarter typisch war und ist.

Deshalb hat man sich beim Benz vor Jahren auch Gedanken gemacht, wie man den durch kalte Zugluft verursachten steifen Nacken der älteren Cabriofahrer vermeiden kann, ohne sie zum Schließen des Daches zu zwingen. Anstatt sich zu sagen, daß Menschen, die das Offenfahren nicht vertragen können, doch nicht daran gehindert sind, sich ein geschlossenes Automobil zuzulegen, entwickelte man das überflüssigste Cabriozubehör der Welt, den sogenannten „Airscarf“, also einen Luftschal in Form eines in den oberen Sitzlehnenteil integrierten Warmluftgebläses. So weit, so idiotisch! Cabrios, in denen es nicht zieht wie Hechtsuppe, verdienen ihren Namen nicht.

Jetzt wird publik, daß Mercedes bei der Entwicklung Patentrechte verletzt und in letzter Instanz vor dem BGH verloren hat, mit der Folge, daß bis Ende des Jahres keine Cabriolets, die mit diesem Extra ausgestattet sind, mehr verkauft und hergestellt werden dürfen. Ein Treppenwitz in jeder Hinsicht! Was sollen die greisen und zugempfindlichen Freiluftfans der Marke jetzt machen? Sie sind entsetzt. Unklar ist, ob sie sich mit der nunmehr von Mercedes angebotenen übergangsweisen Notlösung anfreunden und zufrieden geben werden. Der Senioren-Automobil-Club „Ofo“(„Opas fahren offen“) ruft schon zum Boykott von Cabriolets der Marke Benz auf und rät, zu anderen Marken auszuweichen, die das Extra weiterhin anbieten dürfen. Kurzzeitig bricht aber für viele notorische Sternenlenker eine Welt zusammen und der Blick zum Himmel wird ihnen verwehrt bleiben. Ob sich die Stuttgarter von diesem Rückschlag werden wieder erholen können, steht in den Sternen, die man vorübergehend aus ihren Autos nicht mehr sieht. Die Lenker von ehrlichen Cabrios lachen sich dagegen ins Fäustchen und werden in den nächsten Monaten den Benzfahrern mit dem fröhlichen Schwenken ihrer Schals einen höhnischen Gruß entbieten.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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