wolfsgeheul.eu vom 26.02.2018

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Der dritte Weg!

Bei der Wende – so habe ich es zumindest damals eindeutig gesehen und tue das mit den bekannten Einschränkungen ob der unschönen Tendenzen in Ostdeutschland bis heute – ist er uns glücklicherweise erspart geblieben. Aber unsere SED-geprägte Kanzlerin begeht ihn im übertragenen Sinne jetzt doch. Und zwar ausgerechnet in der Bildung!

Die große Koalition hat sich – so sie überhaupt zustande kommt, was ich immer noch bezweifle und mir weiterhin nicht wünsche – dankenswerterweise eine Bildungsoffensive auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt deshalb braucht es auf dem entsprechenden Ministersessel geballte Kompetenz, sprich einen diesbezüglich ausgewiesenen Akademiker. Das scheint auch deshalb dringend notwendig, weil durch die geplanten Eingriffe in die bisher alleinige Länderhoheit ein Schwergewicht benötigt wird, um mit den Länderkollegen, die überwiegend über eine spezielle Eignung verfügen, der Kultusministerkonferenz auf Augenhöhe verhandeln zu können. Und was macht Frau Dr. Merkel? Sie besetzt diesen wichtigen Posten mit einem vollkommen unbeschriebenen Blatt. Anja Karliczek hat ausschließlich im kaufmännischen Bereich nicht nur den zweiten, sondern auch den dritten Bildungsweg beschritten und es via Fernuni Hagen zur Diplom-Kauffrau gebracht, was durchaus Respekt verdient. In Ihrer bisherigen Provinzlaufbahn in NRW hat  sie obendrein nicht ansatzweise sich im bildungspolitischen Bereich betätigt und entsprechende Erfahrungen gesammelt, geschweige denn, daß sie in der Führung großer Verwaltungseinheiten geübt wäre. Was befähigt sie also zum Bundesbildungsminister? Jede meiner Studentinnen im Master-Studiengang „Empirische Bildungsforschung“ an der philosophischen Fakultät der RWTH Aachen University brächte wahrscheinlich bereits jetzt mehr Eignung für diese Position mit als dieses westfälische Mauerblümchen.

Eine komplette Fehlbesetzung also! Wenn man dann noch bedenkt, daß auch Frau von der Leyen nicht verdientermaßen ihren Hut nehmen und stattdessen weiter Verteidigungsminister bleiben soll, wird deutlich, daß unserer Mutti definitiv und endgültig – so gut war es damit ohnehin niemals bestellt – das Gespür für die richtige Personalwahl abhanden gekommen ist. Wenn es überhaupt noch Argumente gegen die geplante GroKo brauchte, dann liefert das christdemokratische Ministertableau die letzten.

Lieber Gott, bewahre uns bitte vor dieser Katastrophe!

Wir wollen den besten und nicht den dritten Weg.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 11.09.2017

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„Wenn Frau Dr. Merkel einmal nicht mehr Bundeskanzler sein sollte, biete ich ihr an, unter mir als stellvertretende Vorsitzende daran mitzuwirken, unseren Bildungsrückstand zu schließen.“

So formulierte es auf der letzten Mitgliedervollversammlung der Vorstandsvorsitzende des „G 1 – 8 3/4 e. V. – Vereinigung der Gymnasiasten ohne Abschluß“ aus Würselen in der für ihn typischen launigen Art in seiner Rede zur Erheiterung aller Anwesenden. Hintergrund war ein Beschluß der Führungsspitze, zukünftig in ihrem Gremium einen Beauftragten für interne Weiterbildung zu installieren. Frau Merkel sei deshalb gut für diesen Posten geeignet, weil sie ihre profunden Fähigkeiten auf diesem Gebiet schon einmal mit ihrer eingängigen Erläuterung des Unterschiedes zwischen brutto und netto so eindrucksvoll unter Beweis gestellt habe. Martin Schulz gehört dem 1968 gegründeten Verein schon fast fünfundvierzig Jahre an. Natürlich wisse er ganz genau, daß sich die honorige Kanzlerin niemals werde bewegen lassen, nach Ende ihrer Berufslaufbahn sich ehrenamtlich im Rheinland und schon gar nicht unter ihm zu betätigen, aber der örtliche CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete hat es durch die Weitergabe des entsprechenden Berichtes in der Lokalpresse an Frau Dr. Merkel immerhin erreicht, daß die Kanzlerin für das 50-jährige Jubiläum des Vereins im nächsten Jahr ihr Kommen als Festrednerin zugesagt hat. Schulz hofft sehr, der großen deutschen Staatslenkerin bei dieser Gelegenheit etwas näher kommen zu können. Er sei stolz darauf, es mit seinem Verein der Halbgebildeten geschafft zu haben, daß Merkel bald zum ersten Mal das eigentlich unbedeutende Würselen besuchen wird. „Ich werde versuchen, sie vorher auf einen Kaffee zu mir nach Hause einzuladen, um ihr auch einmal meine netten Nachbarn vorzustellen.“ In der Visite sehe er insbesondere jedoch eine späte Anerkennung der Abgehängten unseres Bildungssystems.

So können eben auch kleine Reden kleiner Leute eine große Wirkung entfalten. Und die ewige Kanzlerin hat auf diese Weise schon einen festen Termin für das nächste Jahr in ihrem Kalender.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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