wolfsgeheul.eu vom 26.10.2017

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Peripetie!

Früher gähnte der Abgrund meist in der Mitte einer Geschichte und gab ihr eine Wende. Heute leisten wir ihn uns bereits zu Anfang und eine Umkehr ist nicht in Sicht.

Abgrundtief schämen sollten wir uns, daß wir unsere Grundschulen als Beginn der staatlichen Bildung derartig haben verkommen lassen. Auf dem Titel der aktuellen FAZ findet sich dazu ein lesenswerter Leitartikel von Heike Schmoll. Über dieses Drama wird aber nicht nur zuwenig berichtet, sondern es steht zu befürchten, daß die raren Artikel obendrein zuwenig gelesen werden. Denn ein kollektiver Aufschrei bleibt bisher aus.

Und so stehen selbst die Besten ihrer Zunft wegen einer verfehlten Bildungspolitik vor einer desaströsen Situation. Als Abgrundschullehrer!

Dieses Dilemma zeigt uns, daß wir schlicht die falschen Prioritäten setzen. Seit Wochen rauscht es im Blätterwald, weil ausgemusterte Schauspieler und TV-Größen in einem hilflosen Versuch noch einmal auf sich aufmerksam machen möchten. Jetzt wollen auch die ergraute Schrowange und die verdörrte Glas vor Jahrzehnten von zum Teil schon verstorbenen Sexmonstern belästigt worden sein. Das erregt die Nation.

Aber die wirklich wichtigen Themen führen ein Mauerblümchendasein.

Die Zeit des Aussitzens muß enden! Wir brauchen wieder mehr Peripatetiker.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 22.03.2017

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„Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um ihre Unterstützung bitten.“

So hat der lustig sympathische Vorsitzende der Euro-Gruppe, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, in einem Interview mit der FAZ die Einhaltung der Pflichten der Partnerstaaten eingefordert, die in der Krise solidarisch Hilfe der Union erhalten haben. Die Länder, denen eine solche Unterstützung zuteil wurde, sind unstreitig im Süden der EU zu verorten. An der launigen Bemerkung ist also nichts auszusetzen, sie beschreibt vielmehr teilweise zu genau die traurige Realität, insbesondere wenn man auf Griechenland schaut, das mit der Umsetzung seiner Verpflichtungen, die es für die Finanzspritzen – oder sollte ich besser von Geldklistieren sprechen, denn wir haben es ihnen ja hinten und vorne reingeschoben!? – verbindlich eingegangen ist, mächtig hinterherhinkt.

Aber da mache ich erneut die Rechnung ohne den Wirt. Der portugiesische Ministerpräsident fordert nämlich umgehend den Rücktritt Dijsselbloems mit der Begründung, die Bemerkung sei „rassistisch, fremdenfeindlich und sexistisch“.

Das sagt der Richtige! Und, darf man denn in der heutigen Zeit nicht mehr lässig und espritvoll daherreden, ohne sofort mit diesen drei Totschlagsattributen belegt zu werden!? Menschen aus Fleisch und Blut, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, sind damit permanent in der Gefahr, mit nachhaltigen Folgen für sich selbst ins Fettnäpfchen zu treten. Wer da dagegenhält und dieses Risiko weiterhin mit voller Absicht eingeht, ist nur zu bewundern. Es sind Kämpfer für die Freiheit von uns allen. Denn wenn sich die durchsetzen sollten, die nur goldwaagengeprüfte Wörter in der freien Rede zulassen wollen, bedeutete dies das Ende der demokratischen Streitkultur. Dann geht es nämlich nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um Formulierungen.

Also, weiter so, Herr Dijsselbloem, so lange sie noch im Amt sind!

Und die Politiker, die sich über ihn erheben und erregen, mögen sich erinnern, wie es häufig in den Hinterzimmern der Macht zugeht. Da ist doch regelmäßig das Geld für Kokain und Nutten übrig.

Deshalb gilt wie immer und überall: Spare in der Zeit, dann hast du, wenn du notgeil bist.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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