wolfsgeheul.eu vom 17.08.2016

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Heil, Sicherheitsdienste!

Security-Unternehmen gehören zu den Branchen, die überwiegend mit ungelernten Dummköpfen als Mitarbeiter ihr gutes Geld verdienen können. Anders aber als bei Umzugs- oder Gerüstbaufirmen braucht es dort noch nicht einmal körperliche Fitneß und Geschick, sondern es reicht, den verfetteten und versoffenen Körper mit ein bißchen Muckibude zu stärken. Und die Sicherheitsbranche hat, ähnlich wie die Polizei und das Militär, einen weiteren „Trumpf“ zu bieten. Uniformen!

Wen wundert es da, daß sich tumbe Neonazis, die noch bereit sind, überhaupt einem Broterwerb nachzugehen, von dieser Arbeit besonders angezogen fühlen. Kahler Mini-Schädel, Muskeln, Waffe im Holster, T-Shirt, Bomberjacke, Springerstiefel und am besten Breeches, fertig ist der schwarze Möchtegern-Leibstandarten-Soldat! Daß sich selbst der Führer im Grab umdrehen würde, sähe er diese in seinen Augen sicherlich eher liederlich gewandeten Dumpfbacken, vermögen deren kleine Hirne gar nicht zu erfassen. Hier wird der „Unter“- zum Herrenmensch!

Überall also, wo solche Sicherheitsmitarbeiter die Bühne betreten, tritt auch eine symbolträchtige NPD-nahe Riege auf und zeigt uns stolz, daß man in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Rechte sorgen für unsere Sicherheit! Ein katastrophales Fanal! Solange sich freie Unternehmen oder Veranstalter mit geschlossenen Augen solcher Dienste versichern, sind diese selbst für den Ruf verantwortlich, den sie sich damit verschaffen. Treten diese schwarzen Affen jedoch im öffentlichen Auftrag in Erscheinung, wird es richtig unappetitlich. Aber der Zweck heiligt offensichtlich die Mittel, und so wird nicht weiter nachgefragt, geschweige denn das Unternehmen verpflichtet, solche Mitarbeiter nicht zu beschäftigen.

Nun gibt es Aufregung im siegerländischen Burbach, weil die dortige Flüchtlingsunterkunft von Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes bewacht wird, die zum Beispiel in sozialen Netzwerken ihre rechtsradikale Gesinnung – die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt immerhin gegen über 50 verdächtige Personen – zur Schau tragen. Welch‘ riesige Überraschung! Die üben da eben schon einmal KZ-Wachmann! Hier rächt sich, wenn der Staat die Aufrechterhaltung der Sicherheit für seine Bürger und Gäste in private Hände gibt. Ein Sündenfall und leider ein Ergebnis mit Ansage!

Was ist los in Deutschland!? Die Entnazifizierung hat genauso wenig geklappt wie die Entstasifizierung! Und jetzt das! Der Auftraggeber sitzt in einer Dienstleistungsgesellschaft am längeren Hebel und könnte auf die Branche und deren Mitarbeiterauswahl Einfluß nehmen. Auch hier bestimmt der Konsument letztlich den Markt. Und der Staat darf seine ureigensten Aufgaben niemals aus der Hand geben, will er glaubwürdig und (halbwegs) kontrollierbar bleiben.

Nazi-Ledernacken jedenfalls dürfen keine Chance bekommen, ihre schwarze Weste als weiße zu verkaufen! Die will keiner bei der Arbeit und hoffähig gemacht sehen!

 Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 24.06.2016

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„Ein jegliches hat seine Zeit,“ spricht der Prediger Salomo.

Der Ausdruck „Jemanden in den verdienten Ruhestand schicken“ stellt insoweit auch meist nur die freundliche Umschreibung für „Gut, daß er endlich geht!“ dar. Bei Arbeitern früherer Prägung war das generell noch einfach; die waren vom ewigen Buckeln schlicht körperlich am Ende und froh, wenn es endlich vorbei war. Der klassische, sesselfurzende Kopfarbeiter glaubt jedoch häufig fälschlicherweise nicht, daß seine Kraft ebenfalls nachläßt, aber, auch wenn er seinen Körper nicht schinden muß, wird er gleichwohl früher oder später geistig lahmer und paßt ab einem gewissen Zeitpunkt so oder so einfach nicht mehr in die Zeit. Er wird mehr und mehr randständig( s. Kolumne vom 11.03.2016). Obwohl alle Menschen unterschiedlich sind, erscheint allein aus Vereinfachungsgründen deshalb ein allgemein festgelegtes Renteneintrittsalter sinnvoll. Manche Vorstände oder Partner verordnen sich sogar häufig eine deutlich darunterliegende Schwelle, an der ihre Tätigkeit unabhängig vom noch vorhandenen Grad der Leistungsfähigkeit automatisch endet. Keiner ist natürlich gehindert, solange weiterzuarbeiten, wie seine Arbeitskraft noch nachgefragt wird. Und Freiberufler haben es, wenn ihnen der Laden gehört, ohnehin selbst in der Hand, wann sie – meist zur (berechtigten) aufatmenden Freude der Jungen – abdanken.

Das Leben teilt sich also in Phasen auf, bei denen der beruflich aktive Teil früher oder später sein mehr oder minder natürliches Ende findet. Und das ist in jeder Hinsicht gut so. Nicht nur, weil die Alten dann keinen Schaden mehr anrichten können, sondern auch und gerade weil die Gestaltung von Zukunft in die Hände derer gehört, die statistisch noch eine haben.

Wenn aber Personen eines gewissen Alters nicht mehr im Beruf arbeiten können bzw. sollen, warum behalten sie dann das Recht, an Wahlen teilnehmen zu dürfen und darüber indirekt weiterhin die Folgezeit zu beeinflussen!? Mit den gleichen Argumenten wie im Berufsleben könnte man doch auch hier ein Höchstalter rechtfertigen und für allgemein sinnvoll halten. Denn Wahlen determinieren die politische Ausrichtung für die nächsten Jahre, und die Entscheidungen, die getroffen werden, können in ihrer Wirkung weit darüber hinausreichen. Ist es da zielführend, Menschen nach ihrer Meinung zu befragen, die diese Zeit nicht mehr erleben (müssen)!? Nein!

Neulich(s. Kolumne vom 17.06.2016) habe ich zum großen Unmut einiger meiner Leser von „greisen Brandstiftern“ gesprochen und die berenteten Alten gemeint, die uns mit ihren tumben Wahlentscheidungen für NPD, AfD und Linke das zukünftige Leben schwer machen. Heute dürfen wir nach den ersten Analysen wohl realisieren, daß Rentner maßgeblich die Brexit-Entscheidung herbeigeführt haben, während die Jüngeren mehrheitlich der Meinung waren, Europa bei aller berechtigten Kritik die Treue halten zu wollen, weil in ihren Augen die Vorteile die Nachteile weiterhin überwiegen. Demnach haben auch hier Menschen über den Kopf derer gerichtet, die die Folgen des Wahlausganges ausbaden müssen, während sie fröhlich bis zum Ableben ihre Rente kassieren und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Dabei will ich nicht verschweigen, daß es durchaus auch gute Gründe für den Brexit gibt, aber sollte die Entscheidungshoheit nicht in den Händen derer liegen, die sich demnächst dafür auch noch verantworten und damit herumschlagen können und müssen!?

Nehmen wir doch den Brexit zum Anlaß, unsere Gesellschaft einmal grundsätzlich zu überdenken und zu erneuern. Mir bereitet die Vorstellung jedenfalls keinerlei Probleme, wenn ich in rund zehn Jahren an der Wahlurne vernehmen müßte: „Tut uns leid, Herr Meyer, aber sie dürfen nicht mehr mitspielen; sie sind zu alt!“.

Adieu, liebe Renter, genießt das Leben, das euch noch geschenkt ist. Den Rest kriegen wir auch ohne euch hin. Wahrscheinlich sogar besser!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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