wolfsgeheul.eu vom 21.09.2018

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Und wieder hat ein dämlicher Wutsachse zugeschlagen!

Der in Flöha geborene Sven Krüger, seines Zeichens Oberbürgermeister von Freiberg, hat gestern seinen Parteiaustritt aus der SPD erklärt. Die Vorgänge in Berlin um die Causa „Maaßen“ seien zum „Fremdschämen“ und deshalb möchte er mit seinem Schritt „verhindern, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt.“. Sein Amt aber will er als Parteiloser weiter ausüben.

Was für ein Gimpel! Erst segelt er unter der Flagge der Sozialdemokraten ins Amt, um dann das sinkende Schiff fröhlich und vermeintlich treusorgend zu verlassen, wenn ihm etwas nicht paßt, das auf Bundesebene in und mit seiner Partei geschieht. Dabei verkennt er, daß er kein normales Mitglied, dem ein solcher Schritt – sei er vernünftig und gut oder nicht – natürlich jederzeit zusteht, sondern eines mit Amtsträgerschaft darstellt. In diesem Falle unterliegt er jedoch einer besonderen Loyalität gegenüber jenen, die ihm den Zugang zu dem Posten grundsätzlich erst ermöglicht haben. Deshalb müßte er mit der Niederlegung seines Parteibuches konsequenterweise gleichzeitig auch sein Amt als Oberbürgermeister aufgeben. Alles andere ist Verrat an seinen Genossen und – schlimmer noch – ein feiges Sichdrücken vor seiner Verantwortung, als Führungsspieler im demokratischen Streit um den in seinen Augen richtigen und besseren Weg seiner Partei mitzuwirken.

Stattdessen stellt er sich auf eine Stufe mit dem primitiven Wutbürger, macht sich also mit denen gemein, die er vorgeblich beruhigen möchte. Damit zündelt er gerade in einem Bundesland, in dem es ohnehin schon an allen Ecken und Enden schwelt und leider bereits auch lichterloh brennt. Ein Brandstifter der dummen Art!

Und wie reagieren die Mitmenschen auf den sozialen Netzwerkplattformen? Sie jubeln ihm aus allen politischen Ecken blind zu, zollen ihm gar Respekt.

Armes Deutschland, armes Sachsen! Der Mensch denkt nicht mehr, und Gott lenkt nicht mehr. Warum eigentlich nicht!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Bevor mir die Titanic diese Idee als „fast richtige Schlagzeile“ wegschnappt: „Frau Wulff betrunken im Escort erwischt“!

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wolfsgeheul.eu vom 14.12.2017

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Gestern bei strömendem Regen an meiner Lieblingsimbißbude vor Porta in Aachen mit Blick auf den Tivoli! Die Wurstbräterin steht hinter der Theke und schaut bewegungslos auf ihr Handy. Nachdem sie mich freundlich bedient, also die leckere Frikadelle ins Brötchen gebettet und kassiert hat, das gleiche Bild.

Was haben eigentlich faule und/oder gelangweilte Menschen früher getan, als es noch keine Smartphones gab?

Dumm in der Gegend herumgeguckt, über etwas nachgesonnen, eine Zeitung oder ein Buch gelesen, einen unendlichen Schal gestrickt, aber auch, so vorhanden, sich – eine sehr spontane, schöne und leider inzwischen unmoderne Angewohnheit der Altvorderen, um auf interessante, interaktive und vor allem direkte Weise sich mit dem Mitmenschen auseinanderzusetzen und zu amüsieren – mit dem Nebenmann unterhalten oder gar gearbeitet. Letzteres geht nämlich immer. Überall liegt Arbeit herum, zu der man gewöhnlich nicht kommt und für deren Erledigung kleine Belastungstäler eine willkommene Gelegenheit bieten. Will sagen, es gab Zeiten, da haben durchschnittlich disziplinierte und loyale Arbeiter oder Angestellte außerhalb der offiziellen Pausen durchgehend an irgendetwas gearbeitet, waren also ihr Geld wert. Heute zückt der, der vermeintlich nichts zu tun hat, sofort sein mobiles Wunderkästlein und legt im Zweifel los, damit Sinnfreies und/oder rein Privates anzustellen. Aber auch in der Freizeit neigt der neuzeitliche Homo Digitalis dazu, nur blöd auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm herumzustreichen. Nichtstun mit Bespaßungsfaktor!

Es geht vieles verloren durch diesen angeblichen Segen der Technik. Auch Produktivität! Ob das durch die Erleichterung und Beschleunigung der Kommunikation wettgemacht wird?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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