wolfsgeheul.eu vom 01.04.2018

1
0

Nouvelle Cuisine mit wolfsgeheul!

Letzte Woche habe ich die Spargelsaison entgegen aller Vorbehalte(s. Kolumne vom 06.04.2015) auf drängendes Zuraten meines türkischen Gemüsehändlers eröffnet. Seit das Stangengemüse selbst außerhalb der eigentlich klimatisch determinierten Saison in rauen Mengen produziert wird, gelten alte Regeln nicht mehr, die wir Älteren noch als unverbrüchlich erlernt haben. Zucker ins Spargelwasser! Wo nichts mehr zu Bitterkeit neigt, braucht es auch kein Gegenmittel mehr. So war ich fast froh, daß bei der Premiere ein paar Stangen eine leichte Bitternote aufwiesen. Denn – so sehr ich ihn liebe – der Spargel lebt tatsächlich von seiner Entourage.

Gestern nun trieb mich die Leidenschaft am Experiment. Beim Aufsetzen des Wassers habe ich meine Espressomühle einmal kurz aufheulen lassen und das bißchen Mehl hineingestreut. Eine fast eklige braune Brühe entstand und die Kochphase war von sehr ernsthaften Zweifeln begleitet. Das Ergebnis aber war – von den kleinen Stippen und einer gewöhnungsbedürftig unfrischen Optik abgesehen – verblüffend. Die nur leichte Kaffeenote machte eine gute Figur zum sonst eher geschmacklosen daherkommenden Aphrodisiakum. Koffein soll ja ebenfalls durchaus anregend sein. Das nächste Mal probiere ich es mit einem flüssigen Schuß braunen Glücks!

Beim Kochen kann selten etwas schiefgehen, wenn man der Nase nach geht und gute Produkte verwendet.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

1
0

wolfsgeheul.eu vom 01.06.2017

0
1

Gestern war der Tag der Lustverweigerer und Hysteriker!

Wenn man sich anschaut, wie überdurchschnittlich alt heute die Vorkriegsgeneration und deren Nachkommen werden, könnte man auf die Idee kommen, daß Rauchen doch nicht so gefährlich ist, wie allgemein behauptet und angenommen wird. Vielmehr scheint sowohl der aktive als auch der passive Ge- oder Mißbrauch von Suchtmitteln wie Nikotin nicht nur eine Steigerung des jeweils aktuellen und kollektiven Lebensgefühls bewirkt, sondern auch den Verbleib der Menschen auf dieser Erde fast verlängert bzw. jedenfalls nicht verkürzt zu haben.

Man vergißt aber so schnell. Denn es ist noch nicht einmal zwanzig Jahre her, daß nach und nach die Rauchverbote eingeführt wurden. Davor wurde überall geraucht, in Krnakenhäusern, Universitäten, Gerichten, Behörden, Unternehmen, Kneipen, Restaurants, Museen, Theatern, Konzertsälen, Kinos, Privaträumen und fast niemanden hat es wirklich gestört. Die meisten haben ja auch mitgemacht, und die anderen waren tolerant genug, um es zu ertragen, und haben sich gefreut, in der Gesellschaft von interessanten Menschen zu sein, die ihrer Lust frönten. Da gesellte man sich gern dazu, weil die, die damals darauf schon militant ablehnend reagierten, zumeist freudlose und unattraktive Kreaturen waren.

Und genau die verkniffenen Letztgenannten haben heute im wahrsten Sinne des Wortes die Lufthoheit, und entsprechend stellt sich traurigerweise unsere Gegenwart auch in allen Bereichen des Lebens freudloser dar. Nebenbei bleiben sogar Kreativität und Intelligenz auf der Strecke, denn sie brauchen beide chemischen Rückenwind. Und statt der Raucherkrankheiten steigen die Zahl der psychischen Anomalien, wozu ich auch Veganismus zähle, und die Adipositasrate. Schöne, neue, fleischlose, bekloppte, dicke Welt! Aber rauchfrei!

Früher war nicht alles schlecht! Und, die Frage muß erlaubt sein: Hunde wollt ihr ewig leben? Wenn Quantität vor Qualität geht, ist nicht nur nichts gewonnen, sondern es geht etwas Wesentliches verloren! Der Spaß an der Freud‘!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
1