wolfsgeheul.eu vom 13.11.2017

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Damit es ein für allemal klar ist:

„Die Bezeichnung Gattin wird (außer in Österreich) nur auf die Ehefrau eines anderen Mannes, nicht auf die eigene Ehefrau bezogen und drückt besondere Höflichkeit aus.“

So schreibt es der Duden in der Online-Version!

Deshalb möchte ich zum Beispiel eine Todesanzeige wie die folgende in Deutschland grundsätzlich nicht mehr lesen:

„Viel zu früh müssen wir Abschied nehmen von unserer geliebten Gattin und Mutter“.

Die Annonce, aus der hier zitiert wurde, fand sich in der FAZ vom vergangenen Samstag. Die Angehörigen sind in diesem Fall allerdings exkulpiert. Das Trauerhaus steht nämlich in Wien. Trotzdem klingt es auch und gerade in diesem traurigen Zusammenhang unangebracht distanziert.

Aber, ihr gestelzten Dummköpfe: „Darf ich Ihnen meine Gattin vorstellen!?“ geht – zumindest bei uns – definitiv gar nicht!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 10.11.2017

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Die Macht der Presse!

Zu selten zwar, aber ab und an erinnert man uns journalistenseits gerne an die Macht des Verbrauchers. Richtigerweise, wenn es zum Beispiel um Kinderarbeit bzw. unwürdige Arbeitsverhältnisse irgendwo auf der Welt geht! Auch bei erkannter Umweltschädlichkeit oder schlechter Umweltbilanz von Produkten erscheint es als Konsument sinnvoll, deren Verbreitung durch Kaufabstinenz zu begegnen.

Aber merken Journalisten umgekehrt auch, welchen Einfluß sie im Positven wie im Negativen auszuüben vermögen!?

Schon häufiger habe ich mich an dieser Stelle über die mangelnde Brillanz und Leidenschaft der Dienstagsrubrik „Technik und Motor“ in meiner FAZ enttäuscht geäußert. Das hat sich leider bis heute nicht zum Besseren gewandelt, so daß lediglich die vor fast vierzig Jahren geprägte und jahrzehntelang erfüllte Vorfreude bei mir verblieben ist, die dann regelmäßig Woche für Woche enttäuscht wird.

Zeiten ändern sich aber offenbar, und Lustfeindlichkeit heißt nun das Motto der politisch korrekten Stunde. Nur, wenn man schon meint, bieder und langweilig werden zu müssen, dann sollte man wenigstens nicht ein schlechtes Vorbild abgeben. Tut man jedoch! Seit Wochen werden nahezu ausschließlich SUV’s getestet bzw. vorgestellt. Der Leser muß fast den Eindruck gewinnen, daß andere, vernünftigere Fahrzeugklassen vollkommen aus der Mode gekommen sind. Mit einem schnöden Kombinationskraftwagen oder gar einer Limousine kann man sich wohl schlichtweg vor seiner Reihenhausgarage nicht mehr sehen lassen.

Wo bleibt die journalistische Verantwortung!? Jeder denkende Mensch hat doch inzwischen mindestens eine Ahnung davon, daß SUV’s zur überflüssigsten und unsinnigsten Fahrzeugklasse gehören, die je erfunden worden ist. Deshalb wäre es vorbildhaft, entschieden sich Motorredaktionen, diesen Panzern keinen Raum in ihren Spalten einzuräumen. Wo nicht berichtet wird, entstehen auch weniger Begehrlichkeiten. So könnte man mithelfen, den Sumpf der schrankhohen, glänzenden Boulevardallradler auszutrocknen.

Wenn man jedoch schon selbst zu diesen Schadenprodukten verführt worden ist, geht die Vernunft offenbar flöten.

Einer aber müßte einmal anfangen! Sonst werden wir die Seuche erst eingedämmt bekommen, wenn mangels Ressourcen diese automobilen Dinosaurier nicht mehr bewegt oder gar hergestellt werden können.

Muß es denn immer zum Äußersten kommen, bevor Fehler eingesehen und korrigiert werden!?

Die Macht der Presse wirkt umso verheerender, je mehr sie von armseligen Mainstreamern und Spießern ohne jede Inspiration und Begeisterung beherrscht wird. Frugal und monumental reimen sich nicht zufällig.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Ausdrücklich bitte ich um Nachsicht, daß ich das Thema „SUV“ zum wiederholten Male bemühe. Aber jeden Tag ärgere ich mich über die fahrenden Schrankwände, die mir die Sicht versperren, und ich mag einfach nicht einsehen, warum Irrwege immer bis zu Ende gegangen werden müssen. D. O.

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