wolfsgeheul.eu vom 13.03.2018

0
0

Mein Name ist Meyer, Wolf Meyer!

James Bond machte die Automobilmanufaktur Aston Martin zum ewigen Mythos. Ohne ihn wäre sie wie die meisten anderen Kleinserienhersteller wahrscheinlich schon längst final in die Pleite geschlittert. Die mobilen Pretiosen sind der Inbegriff von Eleganz. Erste Wahl also für Menschen, denen stilvolles Understatement noch etwas bedeutet! Gleichzeitig färbt der Doppelnullagent auf den Fahrzeuglenker ab, so daß als Gratisextra die Chancen auf eine attraktive Beifahrerin nicht unbeträchtlich steigen.

Heute hat die FAZ im „Technik und Motor“-Teil seit langer Zeit einmal wieder einen Traumwagen getestet. Den bildhübschen DB 11! Grundsätzlich also Anlaß zur Freude im sonst genauso langweiligen wie überflüssigen SUV-Allerlei! Aber dem Artikel mangelt es leider an dem früher so vorbildlich gepflegten Enthusiasmus. Es fließt kein Benzin mehr im blauen Landadelblut. Die Uninspiriertheit zeigt sich exemplarisch in der Plusminusliste. „Dass Bond und sein Girl immer irgendwie mitfahren.“ wird unter „Stark“ notiert und „Dass Bond und sein Girl in Echt doch nicht mitfahren.“ in der Kategorie „Schwach“.

Seit wann nimmt man das Bier mit in die Kneipe!?

Ein Aston-Pilot mutiert mit Besteigen seines sündhaft teuren Gefährts zu Bond und das attraktive Girl steigt früher oder später quasi automatisch zu. Das ist der Lohn für die beträchtliche Investition. Und da der geflügelte Engländer nur zwei Personen wirklich Platz bietet, müssen andere Passagiere ohnehin draußen bleiben.

Der Autor Holger Appel hat also die Faszination der Edelflunder nicht im Ansatz verstanden. Wo ist nur meine gute, alte FAZ geblieben!? Das kommt davon, wenn man ansonsten nur noch Dinosaurier im Verkehr bewegt! Ich hingegen wüßte sofort, wie man mit einem solchen Gefährt richtig umgeht.

Gestatten, gnädige Frau, mein Name ist Meyer, James Meyer!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
0

wolfsgeheul.eu vom 29.04.2016

0
0

Ein Hoch auf die Konstitutionelle Monarchie! Aber: „Er is geen bier in Aken!“

Gestern hatte ich die Ehre und Freude auf Einladung der Honorarkonsulin der Niederlande an einem Empfang in Aachen anläßlich des Königstages teilnehmen zu dürfen. Seine Majestät König Willem-Alexander der Niederlanden beging am vergangenen Mittwoch seinen Geburtstag, und ein ganzes Volk war traditionell dabei. Im nahen Ausland wird mit Rücksicht auf diesen nationalen Feiertag nachträglich gefeiert.

Man könnte nun stundenlang über die Sinnhaftigkeit von Honorarkonsuln sich auslassen und den eitlen Antrieb hinterfragen, der einen nach diesem Ehrenamt streben läßt. Das würde der Sache aber nicht gerecht, denn es geht einzig um den Monarchen und das Gefühl, das hinter dieser Verehrung steckt. Es ist nämlich wunderbar, mit anzusehen, wie ein für seine Liberalität und Lockerheit bekanntes Volk vollkommen reinen und guten Herzens Anteil an seinem Königshaus nimmt. Das ist zutiefst sympathisch und beneidenswert. Wohl denen, die ein solches in ihrem Lande pflegen. Ähnlich wie in England, aber landsmannschaftlich bedingt noch viel unprätentiöser, erfreut sich der Niederländer an dieser Operette, die jedoch viel mehr ist, als das. Es sind Menschen wie Du und Ich zum Anfassen, nur herausgehobener. Und man schätzt die Autorität, mag sie auch noch so beschnitten sein. Anders als unserem Bundespräsidenten, dem man maximal Respekt zollt, läßt man dem König eine herzliche Verehrung zuteil werden. Das hat überhaupt nichts Gekünsteltes.

Staaten, die eine solche identitäts- und gemeinschaftsstiftende Institution haben, sind wirklich zu beneiden. Sie sind nämlich nach meiner festen Überzeugung gewöhnlichen Demokratien überlegen. Und Ersatzkönige wie Adenauer und „Papa“ Heuss für das Nachkriegsdeutschland, Strauß in Bayern oder Biedenkopf in Sachsen sind eben nur Ersatz, aber besser als nichts. Wenn es jedoch an solchen Persönlichkeiten mangelt, fehlt einer Nation etwas, wenn sie kein Königshaus unterhält. Hier kann nämlich kommen, wer will, es sind nahezu immer bestausgebildete, disziplinierte Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck, die ein Volk zu einen vermögen.

Verzichtet man auf diese „Heile Welt“, benimmt man sich ohne Not eines positiven und belebenden Einflusses, den kein bürgerliches Staatsoberhaupt adäquat ersetzen kann.

Und so rate ich jedem, einmal zum Königstag in die Niederlande zu reisen. Das steckt an! Und so war es gestern ein genauso bewegender wie fröhlicher Moment, als die Empfangsgäste überwiegend versehen mit einem Textkärtchen zu den Klängen eines Salonorchesters „Het Wilhelmus“, die niederländische Nationalhymne, anstimmten:

„Wilhelmus van Nassouwe

ben ik, van Duitsen bloed,

Den Vaderland getrouwe

blijf ik tot in den dood.

Een Prinse van Oranje

Ben Ik, vrij onverveerd,

den Koning van Hispanje

heb ik altijd geëerd.“

Eigentlich gehörte zumindest noch den Anfang der zweiten Strophe hinzu, die mit „In Godes vrees te leven“, denn in der Einbeziehung von Gott steckt ein weiterer Kraftkern für ein starkes Land. Dann weiß man übrigens auch, was Deutschlands Hymne fehlt.

Als Anekdote am Rande sei noch erwähnt, daß beim gestrigen Empfang unverständlicherweise kein Bier angeboten wurde. Denn der König war nie ein Kind von Traurigkeit und hatte aufgrund seines bewegten studentischen Lebenswandels als Prinz den netten Spitznamen „Prins Pilsje“! Er hätte bestimmt nicht nur nichts dagegen gehabt, sondern den Bierausschank ausdrücklich befürwortet. Das kann aber eine deutsche Honorarkonsulin vielleicht nicht wissen.

Hip, hip, hurra! Auf König Willem-Alexander und die Völkerverständigung!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

0
0