wolfsgeheul.eu vom 04.01.2017

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Moderne Technik gehört in kundige Hand.

Jede Generation verfügt über teilweise genauso höchstes Amüsement bietende wie nervende Altvordere. Das resultiert nicht nur aus deren verschrobenen Ansichten und Eigenheiten sowie allgemeinen Unbeholfenheit, sondern insbesondere aus der Handhabung und Bedienung neuzeitlicher technischer Geräte. Wer erinnert sich zum Beispiel nicht an die vorsteinzeitlichen Probleme bei der Programmierung von Videorecordern!? Wo aber Eltern vielleicht gerade noch mit ihrer Brut Schritt halten können, sind die Großeltern bereits hoffnungslos überfordert, so daß sie häufig Kinder oder Kindeskinder zu Hilfe rufen müssen. Und dieses Phänomen gleicht einem Staffellauf, bei dem die Distanz bis zur nächsten Stabübergabe sich ständig, ja exponentiell verkürzt. Der einzige Trost für die Alten bleibt, daß ihre Nachfolger noch viel schneller, sprich früher an ihre Grenzen stoßen und von den Nachrückenden überholt werden werden.

Gestern, ich hatte gerade mein Neujahrstelephonat mit meinem Sohn beendet, erreichte mich die WhatsApp-Nachricht einer keinesfalls unkritischen Freundin, die vor der Kontaktaufnahme mit einer Ute Lehr – Mobilrufnummer 0171/9626509 – warnte, weil sie einen Virus verbreite, der nicht nur den eigenen sprechenden Knochen erfasse, sondern automatisch auch alle in ihm gespeicherten Kontakte.

Wegen Zeitnot habe ich in ansonsten ungewöhnlicher Blauäugigkeit diese Meldung sofort wie geheißen an meine Kinder mit einem „Cave!“ weitergeleitet. Keine Reaktion! Später kamen mir Bedenken in zweierlei Richtung. Könnte das ganze Blödsinn sein oder vielleicht im Gegenteil bereits durch die Weiterleitung einen Schaden anrichten. Der erneute Anruf bei meinem Sohn wurde fast widerwillig entgegengenommen. Er hatte wahrscheinlich schon eine Ahnung. Ein kurzer Blick ins Netz hätte gereicht, um mir klarzumachen, daß es sich nur um das Remake einer in gleicher Form vor längerer Zeit schon einmal mit anderen Daten verbreiteten Fake-Meldung handelt. Also beim nächsten Mal: Augen auf, bevor man unnötige Nachrichten verbreitet und damit Postfächer zumüllt.

Die Pointe der Geschichte liegt aber darin, daß meine Tochter bereits wegen nämlicher Warnung ihren Bruder vertrauensvoll kontaktiert hatte, die sie – na, von wem wohl!? – über die Eltern ihres Freundes erhalten hatte.

Dieser Vorfall gibt einem zu denken! Sind es nicht immer auch ältere Menschen, die ihrem Navi sklavisch folgen und frohgemut-elektronikhörig in den Rhein fahren? Und was bedeutet das für neue Techniken wie das autonome Fahren und andere sicherheitsrelevante Bereiche? Zu denken wäre daher aus guten Gründen an Altersgrenzen beispielsweise für die Nutzung bestimmter neuzeitlicher technischer Errungenschaften, die geeignet sind, bei Fehlbedienung oder im Störfall schadenauslösend und auch für fremde Dritte gefährlich zu sein.

Die so furchtbar fitten Alten müssen gegebenenfalls vor ihrer Illusion von fälschlicherweise selbst unterstellter ewiger Alertheit geschützt werden. Eine Teilentmündigung zum Schutze der nachfolgenden Generation! Das verträgt sich natürlich nicht mit unserem auf Freiheit fußenden System.

Also braucht es die Einsicht der potentiellen Gefährder und eine freiwillige Selbstbeschränkung. Unsere Kinder werden es uns danken.

Das ganze wirft aber auch ein interessantes Schlaglicht auf unsere Forschung. Die neuen Technologien entstehen überwiegend unter der Ägide der Erfahreneren. Liegt da eventuell der Schlüssel für Fehlentwicklungen und teilweises Versagen – siehe Volvo oder Tesla – neuer Technik? Können die Alten überhaupt die Welt von morgen entwickeln, wenn sie die Welt von heute schon nicht mehr umfassend zu begreifen und zu handhaben in der Lage sind?

Vieles geht einfach zu schnell, und die Jugend verschiebt stetig und in rasantem Tempo die Grenzen des Machbaren, ohne auf die älteren Mahner zu hören. Die haben ja auch keine Ahnung mehr, obwohl sie sehr wohl noch eine Ahnung bezüglich der (Neben-)Wirkungen haben können.

Da blickt man nicht ganz sorgenfrei in die Zukunft und weiß sicher, daß man schon bald wieder den Support der Kinder für ein Computer- oder iPhone-Problem benötigen wird. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als uns mit der Jugend gutzustellen und auf sie zu vertrauen, wollen wir uns in der Welt weiterhin zurechtfinden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 30.09.2016

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Bahnbrechend!

Porsche bietet ab sofort für seine gesamte Flotte gegen Aufpreis von 911 Tausend Euro ein „Kdf-Paket“ an, um die dauerhafte Mobilmachung der Luxuskarossenkäufer zu gewährleisten. Mit dem Kürzel „Kdf“ knüpft die Edelschmiede geschickt an ihre ruhmreiche Geschichte an, interpretiert es aber zeitgemäßer mit „Keiner darf fahren“, woraus sich auch die abgewandelte Schreibweise erklärt.

Was verbirgt sich hinter diesem Extra? In einer Zeit, in der wegen der stetig ansteigenden Feinstaubbelastung immer häufiger Fahrverbote drohen, helfen einem weder überbordende PS-Zahlen noch Allradantrieb, um permanent mobil zu bleiben. Ein Ausweichen auf die Bahn und andere emissionsfreie Nahverkehrsmittel wird daher für jeden, also auch für Personen mit dickem Porscheportemonnaie vermehrt unvermeidlich sein. Das kann dann richtig ins Geld gehen. Nicht aber, wenn man seine eigene Kraft durch Freude am Bahnfahren unkompliziert bei Bedarf eintauschen kann. Das Kdf-Paket beinhaltet nämlich für maximal 911 Jahre – ursprünglich wollten die Unternehmensführer sogar 1000 Jahre Gültigkeit anbieten, wovon die Marketingstrategen des Hauses Porsche mit dem Argument, das wäre dann doch etwas zu dick aufgetragen, jedoch abrieten – sowohl eine Gratis-Bahncard erster Klasse als auch freie Fahrt im Nahverkehr der gesamten Bundesrepublik für die Fälle, in denen behördlich der Individualverkehr temporär untersagt wird. Kein Anstehen am Ticketschalter, kein Ärger am Fahrkartenautomaten, sondern einfach Porsche stehenlassen und mit Aktentasche und/oder Koffer in den nächsten Zug oder Bus steigen! Leichter geht es nicht. Die Firma Porsche rechnet damit, daß nahezu alle Erwerber ihrer SUV-Modelle dieses Extra ordern werden. Bei den Sportwagenkunden geht man immerhin noch von rund der Hälfte aus. Der Preis spiele angesichts der Zusammensetzung der Klientel dabei keine entscheidende Rolle.

Ein überraschender und großer Schritt in Richtung der Förderung autonomen Fahrens, der allseits begrüßt wird. Die ewig nörgelnden Grünen allerdings wenden ein, daß die spritfressenden und giftemittierenden Geschosse gleichwohl noch produziert und ausgeliefert werden. Doch auch hier kündigt sich zumindest partiell Abhilfe an. Sollte es tatsächlich zum Verbot – Stichwort „Blaue Plakette“ – der Dieselfahrzeuge kommen, erwägt der Porschekonzern, den Dieselfetischisten die Möglichkeit einzuräumen, gegen Minderpreis in Höhe des Netto-Listenpreises des gewählten Selbstzünderpanzers nur das Kdf-Paket zu erwerben. Die PKW-Übergabe würde dann durch die Überreichung eines Hochglanzphotos des konfigurierten Wunschfahrzeuges ersetzt. Andere Kritiker beklagen, daß die freie Fahrt an Deutschlands heutigen Grenzen ende. Hierzu erklärte der Porsche-Pressesprecher, der Einwand sei berechtigt, man gehe aber aufgrund der aktuellen politischen Entwicklung im Lande davon aus, daß in absehbarer Zeit die Mobilitätsgarantie in etwa zwischen Maas und Memel sowie Etsch und Belt gelten werde. Das Paket wachse ja mit Deutschland mit und größere Distanzen lege ein echter Porschefahrer ohnehin nicht mit dem Wagen zurück.

Und Porsche wäre nicht Porsche, wenn man nicht auch an die eigenen Arbeiter und Angestellten bevorzugt dächte. Wie die FAZ in einer kleinen Notiz nämlich heute vermeldet, will das Unternehmen „seinen Mitarbeitern die Fahrtkosten für Busse, Straßenbahn und S-Bahn vollständig zahlen, wenn in Stuttgart Feinstaubalarm ausgerufen werden muß.“.

Die autofreie Zukunft rückt also näher. Und wer hätte gedacht, daß gerade ein renommierter Autobauer hier mit gutem Beispiel vorangeht!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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