wolfsgeheul.eu vom 21.09.2017

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„Es ist alles Lug und Trug.“.

„Lügenpresse“ schreit „Volksverräter“! Jetzt scheint der Wutbürger auch im hohen Journalismus angekommen zu sein. Mit obigem Zitat endet der Leitartikel einer Evi Simeoni im Sportteil auf Seite 28 der heutigen FAZ zu den Ungereimtheiten bzw. mutmaßlich kriminellen Machenschaften im IOC, der mit dem Satz „Warum nur schaffen es Sportfunktionäre so selten, ehrlich zu sein?“ beginnt.

Nun will ich die Einzelheiten – wir wissen alle, daß es insbesondere im Spitzensport, bei dem Milliardensummen umgesetzt werden, nicht immer, um es dezent auszudrücken, mit rechten Dingen zugeht – nicht kommentieren, aber schon der Widerspruch zwischen der noch einschränkenden Einleitung und dem dann pauschalen Fazit, das mit Sicherheit ungerechtfertigt oder zumindest nicht beweisbar ist, entlarvt die Autorin in der Undifferenziertheit ihres Urteils. Sie hat sich offenbar so in Wut geschrieben, daß ihr am Ende kein Platz mehr für die Unterscheidung von Regel und Ausnahme vorhanden schien.

Es nimmt grundsätzlich nicht Wunder, daß die neue alte Empfindung des Durchschnittsbürgers vom „Die da oben, wir da unten!“ quer durch die ganze Bevölkerung ihr Unwesen treibt und den Geist vernebelt. Daß aber das Vorzeigepresseorgan aus Frankfurt sich trotz interner Kontrolle über die Redaktionskonferenz dazu hinreißen läßt, selbst in den tumben Chor der Alles-über-einen-Kamm-Scherer einzustimmen, macht mich erstaunen und ärgerlich.

Denn wie will man den Wutbürger kritisieren und umerziehen, wenn man sich selbst in dessen geistigen Kategorien umtreibt? Wo bleibt das gute Vorbild?

Der Fisch stinkt wie immer vom Kopf. Und derartig modernde Denkmurmeln, die solche Pöbeleien schätzen, stecken eben leider auch nicht selten hinter der FAZ als vorgeblicher Zeitung der Klugen. Die wollen wohl ebenfalls bedient werden, nicht wahr Herr Kohler!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 20.09.2017

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Wer einen „Bilderberg“ erklimmt, führt Böses im Schilde!

Gestern saß ich in einer sehr interessanten und vorwiegend aus Niederländern bestehenden Runde, die sich äußerst lebhaft über Gott und die Welt austauschte. Im Zusammenhang mit Macht, Geld und Politik sowie der zunehmenden Verdrossenheit in der Bevölkerung, die die Extremisten stark macht, wurde die These ventiliert, daß die Grenze zwischen unseren politischen Vertretungen und den führenden Unternehmen immer mehr verschwimme. Dabei wurde die „Bilderberg-Konferenz“ erwähnt und sinngemäß unter Verweis auf vorgebliches Insiderwissen behauptet, daß einem ganz schlecht werden könne, wenn man sähe, wie dort die Zukunft der Menschheit verschachert werde. Da mir dieses Treffen nicht bekannt war, riet man mir, mich diesbezüglich einmal schlau zu machen.

Kein Wunder, daß die Holländer diesen Kreis kennen, wurde er doch 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande aus der Taufe gehoben! Seitdem trifft man sich jährlich unter überwiegender Geheimhaltung. Insbesondere wird über die Ergebnisse des Treffens nicht berichtet. Ansonsten unterscheidet sich dieses Ereignis nicht von anderen privat organisierten Zusammenkünften der Mächtigen dieser Welt wie Davos etc.. Und schon die Kurzrecherche offenbart das, was ich bereits vermutet hatte. Es ranken sich wilde Verschwörungstheorien um diesen Zirkel der Macht.

Nun mag es manche Ungereimtheiten diesbezüglich geben, aber letztlich gibt es keinerlei Beweise für unlautere Machenschaften. Das Einfallstor für Verschwörungshysteriker stellt einzig und allein die Verschwiegenheit der Teilnehmer dar. Wenn also der Bürger nichts weiß, beginnt er zu spekulieren. Und da vermutete Redlichkeit keine Sensation darstellt, verlegt man sich dabei vornehmlich auf Gruselszenarien, die sich als reine Phantasiegebilde verselbständigen und über kurz oder lang als vermeintliche Wahrheiten manifestieren. Kaum einer ist dann noch bereit, daran zu zweifeln, daß man hier mit absoluter Sicherheit die Achse des Bösen entdeckt habe und verorten könne.

Hier zeigt sich einmal mehr der Fluch der Informationsflut, die ungefiltert und vorallem ungeprüft über jedem hereinschwappt, der – und das geschieht leider nicht nur bei den Dummen – bereit ist, seine Dämme der Vernunft und Vorsicht zugunsten seiner Sensationsgier einzureißen. Wo ist nur die gute alte Skepsis geblieben!? Genau an diesem Punkt aber muß guter Journalismus ansetzen und versuchen, den selbstverschuldet ertrinkenden Bürger vor dem sicheren intellektuellen Tod im tosenden Meer des Wagen zu bewahren. Mir jedenfalls machen die Bilderberger keine Angst und bereiten mir keine größere Sorge, als jeder andere Hinterzimmerkreis im Dunstkreis der Mächtigen. Und wer in der Welt etwas zu sagen hat, bespricht sich seit Menschengedenken eben – selbst wenn man das hier und da zu Recht beklagen mag – nicht mit seinem Bäcker an der Ecke, sondern mit seinesgleichen.

Wer jedoch die Macht inne hat, das entscheidet in demokratischen Ländern immer noch der Wähler bzw. in großen Unternehmen der Aktionär. Man muß aber diese Verantwortung auch wahrnehmen. Wem das nicht reicht, der muß halt versuchen, selbst so mächtig zu werden, daß er bei den Großen am Tisch mitreden darf. Auf den schwierigen Weg wollen sich aber die Wenigsten begeben. Vielleicht auch deshalb, weil man auf die schönen Verschwörungstheorien nicht verzichten möchte!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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