wolfsgeheul.eu vom 07.01.2018

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Bleibt ein Schrank ein Schrank, auch wenn er sich zu Brennholz verarbeiten läßt?

Ist ein Krokodil noch ein Krokodil, selbst wenn es in eine Birkin Bag verwandelt wird?

Wohl nicht!

Eine Persil-Tonne – sie gibt es, so glaube ich, nicht mehr – allerdings bleibt eine solche, auch wenn sie – liebe Kinder, das war früher üblich – beklebt, ihres Henkels beraubt und zum Papierkorb umfunktioniert wird.

Es steht zu vermuten, daß all‘ das auch der Bundesgerichtshof so sehen würde. Allerdings ist eher keine Fallkonstellation denkbar, in der solch lächerliche Fragen zur Beantwortung überhaupt vor dieses ehrenvolle Haus gelangen könnten.

Wenn aber die Genderquerulanten ihr Unwesen treiben, sind selbst die unsinnigsten Verfahren möglich. Dann muß der oberste Spruchkörper mutmaßlich mit der Faust in der Tasche darüber entscheiden, ob ein Vater, der nach seinem Zeugungsakt mit allen finalen Konsequenzen beschnitten und zur Frau umgestaltet wird, auf diese Weise zur Mutter mutiert. Zum Glück hat er das Ansinnen dieses transsexuellen Spinners auf entsprechende Umschreibung beim Standesamt abgeschmettert.

Es steht jedoch in den Sternen, ob diesem logischen und vernünftigen Votum lange Haltbarkeit beschieden sein wird. Wer nämlich den feststehenden Begriff der Ehe(s. auch Kolumne vom 30.06.2017) ohne Not und widersinnig aufweicht und erweitert, kann sich eigentlich nicht mehr darauf berufen, daß ein Vater immer ein Mann sein muß. Warten wir also ab!

Unser schöner Rechtsstaat wird zunehmend von verbohrten Idioten vorgeführt, denen seit ewigen Zeiten und weltweit gültige sprachliche Festlegungen vollkommen egal sind. Und es finden sich immer mehr Menschen, die einen solchen Blödsinn befürworten oder sich ihm kampflos ergeben.

Der Nihilismus feiert so fröhliche Urständ. Nichts gilt mehr als gesichert. Wir bewegen uns zunehmend auf schwankendem Grund, wo doch in unsicheren Zeiten Festigkeit dringend gefragt wäre.

Trotzdem wünsche ich einen festen Schlaf und eine

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Ein türkisches Zuchthaus bleibt aber jedenfalls ein solches, selbst wenn in ihm Unschuldige einsitzen. #FreeDeniz – 328 Tage in Unfreiheit -!

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wolfsgeheul.eu vom 27.11.2017

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Dialekte sind herrlich.

Gibt es etwas Sympathischeres als eine elaboriert formulierende Person, die man gleichwohl durch die verbliebene landsmannschaftliche Sprachfärbung hinsichtlich ihrer Herkunft meistens sicher verorten kann!? Hinzu kommen Besonderheiten wie spezielle Wörter oder Ausdrücke, die sogar geeignet sind, bei jemandem, der ansonsten hochsprachlich unterwegs ist, trotzdem Rückschlüsse auf das Bundesland seiner Jugend zu ziehen.

Nun existieren aber in jedem Dialekt Eigenheiten, die den Regeln des korrekten Sprechens zuwiderlaufen. Diese objektiven Fehler heißt es also, für einen gebildeten Menschen zu vermeiden, will er nicht dümmlich daherkommen. Denn in Verbindung mit elaboriertem Code wirken sie nicht liebenswert, sondern nur peinlich. Diese Exotismen sollten demnach der breit gezogenen Regionalzunge vorbehalten bleiben, denn dort gehören sie zum Gesamtpaket als notwendige Voraussetzung für Authentizität.

Gerade war ich zwei Tage bei einer Fortbildungsveranstaltung. Einer der Referenten, ein promovierter Volljurist, kam aus Süddeutschland. Seine bayerische Mundart war nur ahnbar und leitete sich mehr aus der Kenntnis ab, daß er aus München kam. Ansonsten sprach er über komplizierteste Sachverhalte in feinstem, wohlgesetzten Hochdeutsch. Doch dann passierte es. Plötzlich rutschte ihm ein „wie“ statt eines „als“ heraus. Man war aber angesichts der vorher bewiesenen Kompetenz wohlwollend geneigt, es für einen verzeihlichen Lapsus lingue, der ihm nur aus dem Eifer des Gefechtes heraus unterlaufenen war, zu halten. Im weiteren jedoch mußte ich überrascht feststellen, daß das vergleichende „als“, dort wo es Anwendung zu finden hat, in seinem umfangreichen Sprachschatz gar nicht existierte. Seine bayerische Sozialisation war also an dieser Stelle offenbar so übermächtig präsent, daß sie alles in Schule und Universität Erlernte bis heute überdeckte. Und als dann noch das überall um sich greifende, unsägliche „desto – desto“ an Stelle des richtigen „je – desto“ in Reihe folgte, war mein Respekt vor dem Redner unwiederbringlich zerstört.

Merke: Dialekte sind schön. Ihre Fehler sind es aber nur dann, wenn sie auch in selbigen vortragen werden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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