wolfsgeheul.eu vom 17.07.2017

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„Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!“

So formulierte es Wilhelm Busch passend zur beginnenden Sommerferienzeit. Wenn ich mich heute so umschaue, scheint es für die meisten fast nichts Wichtigeres zu geben, als diesen Rat exzessiv zu beherzigen. Nur bedenken sie dabei nicht, daß es zu Zeiten Buschs noch keine Pauschalreisen gab. Der Begriff des Reisens war damals zwangläufig ein ganz anderer. Es war elitär, beschwerlich und oft auch abenteuerlich, sich in ferne Lande, die gar nicht so fern sein mußten und es mangels Machbarkeit überwiegend nicht konnten, zu begeben. Man spürte die Strapazen der Distanzüberwindung noch hautnah und erlebte tatsächlich Fremde, tauchte in andere Klima- und Kulturbereiche tief ein und erfuhr, was urtümliche Gastfreundschaft bedeutet. Welch ein Unterschied zu unseren Zeiten!

Ob also Wilhelm Busch beim heute so gern und überwiegend gepflegten Pauschaltourismus seine Aufforderung in gleicher Weise gesetzt hätte, erscheint mehr als fraglich. Oder gerade, aber dann wäre es der Appell an die Mitmenschen gewesen, wieder zur alten Form des Reisens zurückzukehren. Denn nur die bringt tatsächlich Gewinn.

Man kann demnach seine Lebensziele auch beim kulturlosen Urlauben versäumen. In diesem Sinne

schöne Ferien und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 13.07.2017

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Karneval im Sommer!

Rheinländer können es auch brasilianisch. Bereits im siebten Jahr in Folge gehöre ich zu den Glücklichen, die eine der äußerst begehrten Karten für das Konzert der HÖHNER auf Burg Wilhelmstein bekommen haben. Praktisch der einzige Grund, um Würselen einen Besuch abzustatten, selbst auf die Gefahr hin, Herrn Schulz zu begegnen!

Das ist eine gute Gelegenheit, um im Zusammenhang mit meiner Kolumne vom vergangenen Montag vorschützend dem möglichen falschen Eindruck entgegenzutreten, ich habe grundsätzliche Vorbehalte gegenüber fettleibigeren Menschen. Es geht mir lediglich um eine figurgerechte, sprich kaschierende Bekleidung, die dem ästhetischen Auge keine Schmerzen bereitet.

Die Kultgruppe aus Köln hat den dicken Mädchen, die diese Regel beherzigen und etwas aus sich machen, eine Liebeserklärung in Liedform – bitte unbedingt mit Musik auf Youtube anhören, weil es so schön ist – gewidmet:

Dicke Mädchen haben schöne Namen,
heißen Tosca, Rosa oder Carmen.
Dicke Mädchen machen mich verrückt,
dicke Mädchen hat der Himmel geschickt.

Ich hab‘ da so ’ne klitzekleine Schwäche,
zu der ich voll und ganz und ehrlich steh‘:
Bei mir, da tanzen die Hormone Mambo,
wenn ich nur dicke Mädchen seh‘.

Ob aus Norden, Süden, Osten oder Westen,
dicke Mädchen sind einfach die besten.
Dünne Mädchen wollen immer Blumen – schade,
aber dicke wollen immer Schokolade.

Dicke Mädchen haben schöne Namen,
heißen Tosca, Rosa oder Carmen.
Dicke Mädchen machen mich verrückt,
dicke Mädchen hat der Himmel geschickt.

Unabhängig von meinen eigenen Vorlieben kann ich versichern, daß ich dieses Lied der Höhner heute abend wie alle anderen auch mit Begeisterung im Chor des Gesamtpublikums mitsingen werde. Gut, daß ich schreibe, denn meine Stimme wird morgen wieder angeschlagen sein. Rheinländer sind eben in bißchen verrückt.

In Vorfreude auf die nächste Session sage ich „Helau und Alaaf“.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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