wolfsgeheul.eu vom 13.03.2016

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Der Westen stabil und ex oriente Stuß! Domizilierte ich noch im Osten, würde ich jetzt langsam erwägen, einen Ausreiseantrag zu stellen.

Das ist mein Fazit nach einem der spannensten Wahlsonntage der letzten Zeit. Unterstellt, daß die FDP es in Mainz wieder ins Parlament geschafft hat, gibt es weder in Baden-Württemberg noch in Rheinland-Pfalz Grund zur Beunruhigung. Denn welches Ergebnis man auch immer sich gewünscht haben mag, gilt es erfreut festzustellen, daß in beiden Westbundesländern CDU, SPD, Grüne und FDP, also die bürgerlichen Parteien, zusammen rund 82% aller Stimmen auf sich vereinen. Was will man mehr! Da können die Ex-SEDler und die neuen Doofen, die AfDler, auf- und niederhüpfen, wie sie wollen, sie bekommen außer den Versorgungspöstchen für ihre windigen Kandidaten und deren Entourage – oder sollte man besser „Bagage“ sagen? – keinen Stich. Ein weiterer Punkt stimmt hoffnungsfroh. In Rheinland-Pfalz lag die Wahlbeteiligung bei für heutige Verhältnisse leider schon sensationellen circa 56% und die AfD erreicht mit ziemlicher Sicherheit kein zweistelliges Ergebnis, während sie in Baden-Württemberg, wo die Wahlbeteiligung deutlich unter 40% betrug, in Richtung 15% marschiert. Auch wenn ich kein Wahlforscher bin, wage ich, daraus die frohe Botschaft abzuleiten, daß dort, wo möglichst viele zur Wahl gehen, die Protestparteien mit ihrer naturgemäß begrenzten Klientel entsprechend das Nachsehen haben. Der Bürger kennt also das Rezept, er muß es nur anwenden und er wird es tun, da bin ich sicher, je mehr es darauf ankommt. Das nenne ich alles in allem eine stabile Demokratie.

Jetzt aber kommt das Grauen! In Sachsen-Anhalt erreichen bei einer Wahlbeteiligung von ebenfalls unter 40% die bürgerlichen Parteien gemäß obiger Aufzählung in Addition nur rund 52% der Stimmen. Die roten und braunen Extremisten kassieren dagegen unfaßbare zwei Fünftel aller Voten. Da muß man froh und dankbar sein, daß die CDU am wenigsten schwächelt und insgesamt mit SPD, Grünen und hoffentlich noch der FDP eine bürgerliche Regierung möglich sein wird. Der Rest ist Horror! Jetzt wissen wir langsam auch, daß friedliche Revolutionen eben keine echten sind. Wer so wählt, der wollte nur Reisefreiheit, Bananen und Baumärkte; mit Diktatur und Stasi könnten die weiter gut leben. Da frißt nicht die Revolution ihre Kinder, sondern die Väter und Kinder der „Revolution“ fressen sich lediglich voll. Wenn sich dieser Trend auch in den anderen Ost-Bundesländern fortsetzen sollte, bekommen wir ein ernstzunehmendes Problem. Auch hier kann deshalb die Hoffnung nur auf einer höheren Wahlbeteiligung liegen. Sollte selbst das nicht helfen, wüßte ich auch nicht mehr richtig weiter. Vielleicht wären dann Zwangsumsiedlungen von Christen in die Diaspora das allerletzte Mittel!? Die östlichen Verhältnisse kann man also leider nicht als gefestigt ansehen. Hier muß dringend etwas geschehen.

Da ich als Neu-Aachener aber am weitesten von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt wohne, gönne ich mir trotz aller Sorgen eine ruhige Nacht nach einem wunderbar sonnigen Tag. Kaum zu glauben, daß die Sonne auch morgen wieder im Osten aufgehen wird!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 03.01.2016

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Ach, ja, es gibt ihn noch, den Thomas Oppermann. Seit 2013 Fraktionsvorsitzender der SPD im Deutschen Bundestag hat er sich gehalten, obwohl bis heute der Verdacht über ihm schwebt, er habe Edathy vor den Ermittlungen wegen Kinderpornographie gewarnt und diesem damit Gelegenheit gegeben, Beweise verschwinden zu lassen. Soviel zur offensichtlich dünnen Personaldecke in den Parteien!

Dieser feine Herr Oppermann wirft nun seiner Kanzlerin vor, sie treibe mit ihrer Politik die Konservativen aus der CDU und in die Arme der Rechten, insbesondere der AfD, die sich anschickt, fast 10% der Stimmen auf sich zu vereinen. Da hat er recht. Nur sitzt er im Glashaus, was er geflissentlich zu übersehen scheint. Denn die ehemals große Volkspartei SPD, die sogar Kommunisten wie Lafontaine ertragen und integrieren konnte, dümpelt schon seit Jahren nicht nur unter 30% herum, sondern nähert sich sogar gefährlich der 20%-Marke. Der alte Linksausleger mit nominell immerhin konstant rund 10% hat in der SED, genannt „Die Linke“, eine neue Heimat gefunden. Um diese Wähler kämpft die SPD noch nicht einmal mehr, weil sie inzwischen genauso wie die CDU zur populistischen Partei verkommen ist, die sich, recht schwammig zwar, in der Mitte verorten läßt und in opportunistischer Weise ihre Fahne in den Wind hängt und quasi grundsatzlos alles mitmacht, was ihr hilft, an der Macht zu bleiben.

Eine traurige Bilanz! Pack schlägt sich, Pack verträgt sich! Die einzige Partei, der es noch gelingt, linke und rechte Flügel um sich in der breiten Mitte zu vereinen, ist tatsächlich die CSU. Mit Abstrichen gilt das auch noch für die SPD in Hamburg, seit sie mit 45,6% in Hamburg wieder die Macht übernommen hat. Während die CSU in Bayern auch bei den Arbeitern punkten kann, sind die Hamburger Sozialdemokraten traditionell auch für das Bürgertum wählbar.

Ansonsten kann man tatsächlich konstatieren, daß beiden ehemaligen Volksparteien, CDU und SPD, rund 10% der Anhänger weggebrochen sind, die nun das alte Parteiengefüge als Splittergruppierungen ins Wanken bringen, weil keine der beiden größten Parteien mehr allein regieren kann, was nach meiner Meinung immer noch die solideste Art ist, ein Land stabil zu führen. Da stimme ich Karl Popper zu, der bereits vor über 25 Jahren mit einem Aufsatz, der auch im „Spiegel“ erschienen ist, für eine Zweiparteiensystem plädierte. Dieser auf plus-minus eine Legislatur berechenbare Wechsel von „Rot“ zu „Schwarz“ gewährleistet eine ständige, periodische Erneuerung und verhindert Verkrustungen. Diesem Gedanken aber nachzuhängen, erscheint wenig sinnvoll, da in absehbarer Zeit hier nicht mit maßgeblichen Veränderungen zu rechnen ist.

Was ist also zu tun, damit, wenn schon absolute Mehrheiten nicht mehr zu erreichen sind, wieder starke Volksparteien mit einem kleinen Koalitionspartner unser Land regieren können? Die Lösung liegt meines Erachtens auf der Hand. Wenn es der SPD gelänge, sich mir der Partei „Die Linke“ zu unieren, und nämliches die CDU mit der AfD ins Werk setzte, dann hätten wir in etwa wieder den alten Zustand hergestellt und könnten mit der FDP, so sie denn wiedererstarken sollte, und den Grünen mit vier Hütchen auf dem Spielbrett berechenbare Konstellationen erwarten, die kommen, gehen und wiederkehren, wenn ihre Zeit jeweils reif ist.

Also, Oppermann, Schnauze halten und endlich das Richtige tun; werdet wieder konservative Arbeiterpartei. Es dürfte doch sogar ein innerer Reichsparteitag für die Sozialdemokraten sein, heute die Ex-SED zu vereinnahmen, rächte man sich so nämlich an dem umgekehrten Akt 1946 in der DDR. Und, CDU, mache die alte konservative Politik, die auch die Rechte des Arbeiters nicht aus dem Blick verliert. So hätte man erneut die Wahl, zwischen rechts- und linkskonservativ und wüßte auf beiden Seiten Verläßlichkeit und Berechenbarkeit zu Hause.

Wenn Deutschland dieses Problem nicht in den Griff bekommt, drohen wieder Zustände wie in der Weimarer Republik. Das kann niemand wollen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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