Harvey Weinstein hatte sie offenbar alle auf seiner Hollywood-Besetzungscoach sitzen oder – dafür ist sie ja überhaupt da – vielmehr liegen!
Jetzt, da sich die Schlinge um seinen Hals immer enger – nun sogar mit Vergewaltigungsvorwürfen – schnürt, kriechen aber auch die letzten Mädels aus ihren millionenschweren Löchern, die sie sich mit vollem Körpereinsatz gegraben haben. Vorgestern outeten sich die abgehalfterten Diven Paltrow und Jolie, die mit Hilfe der Kosmetik- und Schnibbelmafia krampfhaft versuchen, den Eintausch ihrerselbst gegen Abwrackprämie hinauszuzögern, entsprechend. Kann ja wohl auch nichts mehr passieren! Solche Schabracken würde der alternde Schwerenöter Weinstein – das wahrscheinlich bald im Knast schmorende mutmaßliche Drecksschwein – im übrigen niemals, also selbst nicht aus seiner heutigen Perspektive, anfassen. Angelina will angeblich andere danach gewarnt haben. Doch wer glaubt das eigentlich!?
Es gibt viele unseriöse Branchen. Eine davon ist der Film. Spätestens nach dem Skandal bei der BBC wissen wir, daß auch das Televisionsgewerbe dazugehört. Letztlich jdoch wird selbst keine noch so glamourlose Wirtschaftssparte mit hierachischen Strukturen frei von sexuellen Übergriffen unter besonderer Ausnutzung von Machtpositionen sein. Und wenn der Geschlechterumschwung weiter voranschreitet, werden wir wahrscheinlich in 50 Jahren überschwemmt mit Offenbarungen von armen Tattergreisen, die auf ihrem Weg nach oben irgendwann von weiblichen Vorgesetzten genötigt wurden.
Der Mensch ist schwach, und unter vielen Guten finden sich immer welche, die den einen Schritt weitergehen, um Situationen auszunutzen bzw. zum Erfolg zu kommen. Es gehören nämlich meistens mindestens zwei dazu und natürlich ein Umfeld, das in Kenntnis der Auswüchse schweigt. Sieht man also von fürderhin absolut widerlichen und verurteilungswürdigen Vergewaltigungen ab, die leider auch nicht auszurotten sind, wird sich die Welt in gleicher Weise in ihren – vom Menschen obendrein pervertierten – animalischen Kategorien weiterdrehen.
Und der Rest ist wie meistens kollektives Wegsehen.
Das entlastet den mutmaßlichen Täter Weinstein selbstredend nicht, zeigt aber die Verlogenheit unserer Gesellschaft in ihrer unverblümten Häßlichkeit. Keiner spricht von den vielen, die reinen Herzens und frei von Schuld sind. Die (ungeschriebenen) Regeln bestimmen die anderen, die Unredlichen. Man läßt sie aber gewähren. Potentiellen Opfern fehlt so die Zuversicht, immer auf einen bedingungslosen Rückhalt bauen zu können, so daß sie sich oft nicht getrauen, mit der Wahrheit herauszukommen. Und über diejenigen, die so oder so im eigenen Interesse über Leichen – auch über ihre eigenen – zu gehen bereit sind, brauchen wir nicht zu sprechen; sie sind weder schutzbedürftig noch -würdig.
Wer übrigens frei von Schuld ist, der werfe doch den ersten Stein. Ich wäre dabei.
Aber die Welt ist und bleibt schlecht! Nur, will das wirklich jemand hören? Gewarnt sollte jedenfalls sein, wer zum Vorstellungsgespräch auf einer Coach Platz nehmen soll.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf