wolfsgeheul.eu vom 25.05.2017

1
0

Entwarnung!

Alter schützt vor Klugheit nicht. Und meinen Respekt für die Frauen!

Den Brexit haben maßgeblich die Alten mit ihrem Stimmverhalten entschieden, unterstützt leider durch die Ignoranz der Jugend. Und auch ich hatte hin und wieder die Vermutung, daß unsere gutsituierten Rentner gegebenenfalls extreme Wahlentscheidungen treffen, ohne darüber nachzudenken, was sie für unsere Zukunft damit anrichten. Après nous le déluge!

Jetzt aber übermittelt mir meine Mutter das Ergebnis der NRW-Wahl aus ihrer rheinischen Seniorenresidenz, in der ein eigenes Wahllokal eingerichtet war, so daß tatsächlich isolierte Zahlen vorliegen. Das Gros der Heimbewohner ist naturgemäß weiblich und die meisten dürften zwischen 70 und 90 Jahren alt sein. Und? Für die CDU entfielen 57,6, die SPD lag bei 28,9 und die FDP konnte immerhin noch 8,9 Prozent erzielen. Alle anderen krebsten unter der Wahnehmnungsgrenze herum, also auch die AfD mit 1,8 und die Linke mit nur 0,7 Prozent. Well done!

Diese Einmütigkeit in der demokratischen Mitte überzeugt. Man muß sie natürlich zusätzlich in größerem Zusammenhang beleuchten. Hierzu Daten zu finden, war schwieriger als ich dachte. Die Rosa Luxemburg Stiftung veröffentlicht jedoch einen aufschlußreichen Wahlnachbericht, dem die relevanten Daten zu entnehmen sind.

Grob gesagt kann man folgendes herauslesen.

-Frauen wählen insgesamt etwas klüger, sprich gemäßigter. Die Differenzen betragen bei den meisten Parteien jedoch nur zwischen ein und zwei Prozent. Bei der AfD aber liegt der Männeranteil bei 9 und der der Damen nur bei 5 Prozent.

-Je älter der Wähler, umso mehr können die beiden großen Volksparteien punkten. Während der Grünenanteil dabei durchgehend recht konstant bleibt, nimmt die Neigung zu den Extremen wie AfD und Linke im Alter ab.

-Letzteres vollzieht sich in ähnlicher Weise mit steigender Bildung.

Zahlen zur Abhängigkeit von den Vermögensverhältnissen habe ich nicht gefunden, sie dürften sich aber gleich denen in Relation zur Bildung verhalten. Insofern steht zu vermuten, daß die Ergebnisse sich mit dem Niveau der Alteneinrichtung entsprechend verschieben. Nicht ändert das aber die Tatsache, daß zumindest bei dieser Wahl den alten Menschen insgesamt kein Vorwurf gemacht werden kann. Da hat uns die Mehrheit definitiv nicht die Zukunft verbaut.

Das ist doch eine erfreuliche Erkenntnis. Wir können den Graukappen offensichtlich mit weniger Skepsis begegnen. Zumindest denen in NRW!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
0

wolfsgeheul.eu vom 14.05.2017

4
0

Das Paradies ist nah!

Für Rheinländer und Westfalen werden demnächst goldene Straßen und Brücken gebaut, Schulen saniert, Lehrer flächendeckend verbeamtet und ausreichend aufgestockt sowie Grundschulpauker endlich gleich ihren gymnasialen Kollegen bezahlt, Polizei und Justiz erstarkt und alle anderen relevanten Bereiche optimiert. Das bevölkerungsreichste Bundesland schöpft wieder Power, nachdem die Kraft abgewählt wurde und in höchstrespektabler und untadliger Weise abgetreten ist. Ein Öcher wird neuer Ministerpräsident und die FDP scheint nachhaltig zurück auf der Bildfläche, was hoffen und vermuten läßt, daß ihr das auch im Bund gelingen wird. Die Linke schwach bis raus und die AfD „nur“ einstellig, was will die NRW-Seele mehr!

Wenn uns also demnächst die gebratenen Tauben nur so in den Mund fliegen, wird unser genüßliches Schmatzen in ganz Deutschland zu hören und wegweisend sein. Die einzig verbliebene Unsicherheit stellt die Koalitionfrage dar. Es wäre für die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie zu wünschen, daß es keine Große Koalition geben wird und es für die CDU mit der FDP entweder reicht oder die Grünen sich noch einen Ruck zu Jamaika geben. Tuen sie das nämlich nicht, dürfte das auch ihre durchaus weiterhin wünschenswerte gesamtdeutsche Bedeutung  schwächen.

Nun wissen wir alle, daß es das Paradies auf Erden weder gibt noch geben wird. Und Wunder dauern auf unserem Planeten länger, wenn nicht gar ewig. Trotzdem ist der heutige Tag ein Feiertag für unser (Bundes-)Land mit der Perspektive wieder in sichereres Fahrwasser zu gelangen, weil die Politik der bürgerlichen Mitte offenbar verstanden hat, was es heißt, seriös Verantwortung zu übernehmen, und wie das Vertrauen der Bürger zurückgewonnen werden kann.

Wir gehen also natürlich nicht auf goldene Zeiten zu, aber das Paradies wartet ja trotzdem, so daß wir uns damit für das irdische Dasein nicht zu beschäftigen brauchen. Es reichte, wenn vieles besser würde.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

4
0