wolfsgeheul.eu vom 09.11.2017

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Boatpeople!

Bisher dachte man bei diesem Wort an arme Flüchtlinge, die dem furchtbaren Vietnamkrieg entkommen wollten. Natürlich aber auch an die Menschen, die aktuell die Mittelmeerroute benutzen!

Dabei ist eine Gruppe vollkommen aus dem Blick geraten. Zwar handelt es sich um eine Minderheit, aber gerade deshalb verdient sie Beachtung. Reiche, die große Teile des Jahres auf ihrer Yacht verbringen! Sie waren bisher dazu verdammt, den lieben langen Tag wohlbedient bei Champagner und Kaviarhäppchen zu verbringen. Bildung Fehlanzeige! Insbesondere Museumsbesuche scheiterten immer wieder daran, daß sie mit dem teuren Bötchen nicht erreichbar waren. Ein reines Parkplatzproblem also!

Es kann jedoch nicht angehen, daß gerade diese Weltbürger ihr wackeliges Dasein ohne Kultur fristen müssen. Das dachten sich auch die Macher der neuen Louvre-Dependance in Abu Dhabi. Als erstes Museum weltweit verfügt der spektakuläre Bau über eine Bootsanlegestelle, kann also vom Wasser aus erreicht werden. Von den schwankenden Planken direkt aufs Parkett der großen Pinselschwinger wie da Vinci, Klee und Monet.

Damit geht für viele heimatlose Bootsmenschen ein langgehegter Traum in Erfüllung.

Bildung, Bildung und nochmals Bildung! Das muß das Motto für die Zukunft sein. Und dabei darf keiner durchs Netz schlüpfen.

Danke, Louvre-Macher! Ihr seid echte Menschenfischer.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 06.04.2016

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„Back from the USSR!“

Es ist nach Mitternacht, und ich bin gerade aus Sachsen zurück. Eindrücke(s. Kolumne vom 03.04.2016) konnte ich viele gewinnen. Für heute nur eine kleine Begebenheit.

In Limbach-Oberfrohna, einer Großen Kreisstadt bei Chemnitz, gibt es eine sehr umtriebige Wohnungsgenossenschaft, die seit der Wende von einem hochengagierten, kundigen und sympathischen Sozialdemokraten geleitet worden ist, der Unglaubliches in Sachen Sanierung und Vollvermietung des großen Bestandes selbst in Plattenbaugebieten erreicht hat. Die Stadt profitiert davon bezüglich Wohnwert und Optik an allen Ecken und Enden. Ein Teil der Arbeit besteht dabei natürlich auch in der Bereinigung der Liegenschaften in Form von Teilabrissen und Grünflächengewinnung. Weniger ist manchmal mehr!

Als vor Monaten die ersten Einwanderer angekündigt wurden, entschied sich die Stadt, besonders für Flüchtlingsfamilien weitestgehend einer Unterbringung in Wohnungen den Vorzug zu geben, um eine Konzentration und Ghettoisierung zu vermeiden und die Einbindung in die Bevölkerung zu gewährleisten. Vorbildlich! Die Genossenschaft hatte gerade in einer bevorzugten Lage einen Fünfgeschosser saniert, der noch leer stand und sich deshalb vorzüglich zu diesem Zweck angeboten hätte. Nicht zur Freude der angestammten Bewohner im Viertel und vieler anderer im Ort allerdings! Deshalb reagierten die Genossen unter neuer Leitung schnell und ließen den gerade sanierten Wohnblock abreißen. Flüchtlingsproblem gelöst, nach dem Sankt-Florian-Prinzip!

Soviel zu „Die Mehrheit der Bevölkerung ist wohlmeinend!

In der Stadt traf ich noch eine ehemalige Nachbarin, weibliches Oberhaupt einer zutiefst christlichen Familie, die begeistert erzählte, wieder auf dem Weg zum von der evangelischen Kirche organisierten Flüchtlingstreff ins neue Gemeindezentrum zu sein. Die Arbeit sei eine Freude, wenngleich die Traumatisierung auch und gerade der Kinder syrischer Familien aus Kriegsgebieten hoch sei und sicher noch viel Aufmerksamkeit erfordere. Auf den Abriß des Genossenschaftshauses angesprochen zeigte sie sich empört und verurteilte die Maßnahme auf der ganzen Linie! Respekt!

Soviel zur wohltätigen Hilfe der wenigen, insbesondere der paar Christen in der Diaspora!

Wenn Sachsen seine häßliche Fratze ablegen will, muß es sich an dieser Minderheit ein Beispiel nehmen. Ob das gelingen wird?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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