wolfsgeheul.eu vom 28.08.2015

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Keine Sorge, irgendwann – wahrscheinlich schon in der nächsten Kolumne – darf wieder gelacht werden!

Heute ist es erneut ein Trauerspiel:

1. Akt: Der ursprünlich erklärte Polizeinotstand in Heidenau ist eine Katastrophe. Jetzt kommt bei den Sachsen zur Blödheit auch noch fehlender Wille und Unvermögen hinzu. Es kommt doch einem Offenbarungseid gleich, wenn ein Verwaltungsgericht das darauf gegründete Versammlungs- und Demonstrationsverbot aufheben muß. Aber ist es wirklich begrüßenswert, daß die Veranstaltung nun wahrscheinlich doch stattfinden kann?

2. Akt: Es ist grundsätzlich eine löbliche Idee, dem braunen Gesindel in Heidenau einmal etwas entgegenzusetzen und für die Flüchtlinge als Willkommensgeste ein Grillfest der friedlichen Art zu veranstalten. Nur, fragt einmal einer, wer hinter der geplanten Veranstaltung steckt!? Verantwortlich zeichnet wohl das Bündnis „Dresden Nazifrei“. Aus deren Homepage läßt sich nicht entnehmen, wer eigentlich genau dahinter steht; wenn es nicht besonders gut versteckt sein sollte, findet sich noch nicht einmal ein Impressum auf der Seite. „Spenden für die erfolgreichen Blockaden und Repressionskosten“ werden erbeten auf ein Konto des „Bund der Antifaschisten e. V.“. Daraus dürfte zu schließen sein, daß letztlich der VNN-BdA(Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) der Träger sein dürfte. Ein, grob gesagt, mehrheitlich kommunistischer Verein aus westlichen Salonbolschewisten und alten Ost-Kadern – Brunnenvergifter und Demagogen also, die sich mit einem untadeligen Rubrum geschickt tarnen -, der höchst umstritten ist und teilweise sogar – mutmaßlich zu Recht – im Fokus des Verfassungsschutzes steht. Da hört man doch die Nachtigall trapsen und es in den Erbsenhirnen der sächsischen CDU rauschen. Man wollte wohl verhindern, daß „linkes Pack“ gegen „rechtes Pack“ auf die Straße geht. So weit, so gut gedacht! Nur, wie kleingeistig und verklemmt müssen die bürgerlichen Parteien denn eigentlich sein, daß sie sich das Heft des Handelns derart aus der Hand nehmen lassen!? Und, lieber Herr Özdemir, der sie sogar heute gegen das Versammlungsverbot verstoßen wollten, warum haben zum Beispiel die Grünen die Veranstaltung nicht angemeldet!? Dann hätte man sich nicht in das Fahrwasser der Kommunisten begeben müssen. Hier liegt das eigentliche Drama, nämlich daß die Mitte der Gesellschaft zu unbeweglich, phantasielos, faul und zu ignorant ist, um selbst die Initiative zu ergreifen. Hätte nämlich beispielsweise der höchstrespektable Bürgermeister Opitz ein Volksfest vor dem Asylbewerberheim angemeldet, man hätte sicher sein können, daß der Freistaat dann die notwendige Zahl an Polizisten ohne Umschweife hätte rekrutieren können, um die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten. Allen wäre diese Blamage erspart geblieben, und dann wäre auch das Einreihen für jeden guten Demokraten bedenkenlos möglich gewesen.

3. Akt: Jakob Augstein fordert in einer Kolumne auf Spiegel-Online „Demonstriert lieber gegen Banken“. Er versteigt sich zu der These, die „Leute im Osten“ hätten sich den „falschen Gegner ausgesucht“, sie sollten sich lieber „in die Demonstrationen gegen die Banken einreihen“. Als letzten Satz schleudert das vernebelte Augstein-Hirn dann heraus: „Nur dann wird aus „Wir sind das Pack“ wieder „Wir sind das Volk.“. Welche Drogen muß man nehmen, um so einen Bullshit zu produzieren!? Meint Herr Augstein wirklich, wir sollten z. B. aus Mitteln der Arbeitsagentur Neonazis zu Linksautonomen umschulen!? Erstens sind die meisten Faschos dafür zu blöd, und zweitens, was wäre gewonnen, lackierten wir den braunen Outlaw einfach rot um!? Vielleicht steckt aber auch ein schlauer Plan dahinter, der dann mit aller Macht vereitelt gehörte. Das könnte nämlich Anarchismus der besonderen Art sein. Bei einer feindlichen Übernahme der Rechtsextremisten durch die Kollegen der Linksfraktion hätte man ordentlich an Mannstärke gewonnen und könnte sich zusammen mit der Ex-SED, genannt „Die Linke“, ganz darauf konzentrieren, die alte DDR wiederzuerrichten. Der Klassenfeind ist nicht dumm. Also zum wiederholten Male: Cave!

4. Akt: Dieser Verlust an Bürgersinn, Engagement und Eigeninitiative spielt sich unter der fast eine Dekade währenden Ägide unserer ach so tollen Kanzlerin ab. Das sollte uns zu denken geben. Populismus und Beliebigkeit formen ein Volk offensichtlich in nämlicher Weise. Letztlich fördert also diese Konturlosigkeit verbunden mit einer menschlichen Kälte den Extremismus in unserem Land oder verhindert ihn jedenfalls nicht. Es wird wieder Zeit für einen Nicht-Naturwissenschaftler an der Spitze. Und ein verkappter Ex-Ost-Jugendfunktionär muß es auch nicht wieder sein. Ernennen wir stattdessen doch lieber den guten Gauck auf Lebenszeit.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 26.08.2015

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„Lieber Gott, schenke mir bitte einen humoristisch-satirischen Einfall!“.

Dieses Stoßgebet sende ich seit Tagen gen Himmel, weil leider die trüben Themen nicht ausgehen und Lachen doch immer noch die beste Medizin ist. Allein, mein Herrgott erhört mich nicht.

Einzig die Kanzlerin sorgte bei mir für ein eher bitteres Grinsen mit ein bißchen grotesker Realsatire. Habe ich sie gestern noch gelobt für ihren Heidenau-Besuch, mußte ich heute erfahren, daß sie auf ihrer Sommertour ohnehin in Sachsen einen Termin hatte. Und man glaubt es nicht: Sie und der sächsische Ministerpräsident haben heute am Nachmittag in Glashütte planmäßig den Manufakturneubau der Firma A. Lange & Söhne eingeweiht. Damit kein Zweifel aufkommt: Ich liebe diese Firma und ihre Produkte, sie ist ein Fanal für den Sieg über den DDR-Kommunismus und seine jede Eigeninitiative abgetötet habende Verstaatlichung und hat es absolut zu Recht wieder zu Weltruhm gebracht. Solange aber die Erben, Scheichs, Russen und Chinesen auf unserem Globus noch über ausreichend Geld verfügen, brauchen wir uns um dieses Unternehmen keine Sorgen zu machen. Die preiswerteste Uhr kostet heute 20.000 Euro. Sie ist übrigens fast baugleich mit einer Uhr, die vor rund zwanzig Jahren vorgestellt wurde und damals knapp 12.000 DM gekostet hat. Mehr muß man nicht sagen. Als die Kanzlerin die Deutschlandreise plante bzw. jedenfalls lange vor dem heutigen Termin war aber bereits bekannt, daß Sachsen ganz andere Probleme hat, sie also Sinnvolleres hätte planen müssen, als Luxuswecker für die Connaisseure dieser Welt zu würdigen. Schade allerdings, daß sie den Heidenau-Termin in den Vormittag quetschte, hätte sie doch sonst jedem Flüchtling als Gastgeschenk und dem Bürgermeister in Würdigung seiner Verdienste eine Lange-Uhr mitbringen können. Instinklosigkeit ist, wenn es stinkt, und man trotzdem lacht!

In Ansehung meiner Humorkrise wollte ich aber eigentlich ein gleichwertiges Rezept vorschlagen. „Siesta“! Vom Spanier lernen, heißt Siegen lernen! Das könnte doch sein. Unbestreitbar scheint mir nämlich die Tatsache, daß die hektische Betriebsamkeit unserer globalen Welt in wesentlichen Bereichen nicht zum Guten führt und damit keine signifikanten Vorteile, ja vielleicht sogar Nachteile zur leichteren Lebensart beinhaltet und zur Folge hat. Was spricht also dagegen, der Rastlosigkeit einfach einmal das Mittagsschläfchen entgegenzusetzen!? Einen Versuch wäre es wert, ob der Mensch, wenn er sich kollektiv täglich Momente der Besinnung gönnt, nicht mit seinem Handeln bessere Ergebnisse erzielen kann.

Da platzt dann aber ein kleiner Artikel in „Natur und Wissenschaft“ der heutigen FAZ dazwischen, der relativ kritiklos, so die Überschrift, „Eine „sichere“ Arznei fürs Hirndoping“ und Studien, die belegen sollen, daß die Anführungszeichen eigentlich sogar weggelassen werden könnten, beschreibt. Es handelt sich um Modafilin, das übrigens schon seit 1998 auf dem amerikanischen Markt gegen Narkolepsie eingesetzt wird und nicht neu ist. Auch nicht neu ist, daß es nebenbei bei gesunden Menschen die Leistungsfähigkeit erhöht, was auch der amerikanische Journalist David Plotz im Jahre 2003 durch einen dokumentierten Selbstversuch nachgewiesen und gleichzeitig aber erklärt hat, in Zukunft lieber darauf verzichten zu wollen. Der deutsche Journalist Jörg auf dem Hövel resümiert einen gleichen Versuch mit „Merkfähiger oder gar kreativer macht sie nicht, eher breitet sich Fließbandatmosphäre im geistigen Raum aus.“. Von den grundsätzlichen Bedenken gegen chemisches Doping für den Leistungsträger unserer Zeit einmal abgesehen, scheint also auch die Wirksamkeit umstritten und im Verdacht, so eine Art Roboterwesen zu erzeugen. Das wiederum könnte die soziale Kälte und Emotionslosigkeit vieler dieser Personen erklären.

Was aber bringt die FAZ dazu, gewollt oder ungewollt dieses altbekannte Mittel jetzt quasi zu bewerben und Menschen, die diese Möglichkeit noch nicht kannten, damit erst auf den Geschmack zu bringen. Wir kennen ja vom Feuilleton die teilweise „geheimen“ Botschaften in den Überschriften. Das ist subtil. Die kleine „Hilfe“ für den Pharmakonzern aber, läßt die eventuell tief blicken?

Finger weg von Modafilin! Dann doch lieber Siesta!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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