wolfsgeheul.eu vom 15.02.2017

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Das iPhone verändert das Leben …………………… nicht nur zum Guten.

Heute hatten wir in Aachen nach einer weiterhin fast frostigen Nacht tagsüber in der Spitze 17 Grad plus. Und sofort sah man in den Straßen die sonnenwärmedürstenden Menschen ohne Umschweife im Frühlingshabit auftreten. Auch ich hatte mich morgens schon leichter gewandet. Als ich gegen Mittag das Haus verlassen mußte, stellte sich die Mantelfrage.

Also iPhone herausgeholt und nachgesehen, welche Temperatur draußen herrscht. Nicht zum ersten Male, aber deutlich wie nie zuvor, ist mir dabei klar geworden, wie blödsinnig dieses Verhalten ist, wenn man wie ich zum Beispiel über eine große Terrasse verfügt. Was sagt uns denn ein bloßer Zahlenwert. Nichts geht über eine persönliche Probe der Klimaverhältnisse außerhalb der vier Wände.

Aber wahrscheinlich erklärt sich über dieses technikgläubige Verhalten auch die Vielzahl der Menschen, die bereits angezogen waren wie im Hochsommer. Es besteht eben immer noch ein Unterschied zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Temperatur. Man stelle sich nur einmal vor, das iPhone würde an einem Tag aufgrund eines technischen Fehlers 10 Grad zuviel oder zuwenig anzeigen. Wieviel Menschen da wohl vollkommen unpassend gekleidet vor die Türe gingen?

Lassen wir uns also nicht entmündigen.

Es ist kaum mehr als 10 Jahre her, daß Steve Jobs die Welt revolutionierte, indem er ein umfangreiches Technikarsenal in ein kleines, formschönes und von jedermann bedienbares Smartphone packte. Bei allen Segnungen, die damit verbunden sind, sollte vor übermäßigem und vorallem unsinnigen Gebrauch gewarnt werden.

„Die Selbstkritik hat viel für sich.“ sagte so schön Wilhelm Busch, aber man muß sich auch genauestens beobachten. Da fallen einem skurrile Dinge auf, die sich unmerklich einschleichen.

Jetzt muß ich aber wieder meinen sprechenden Knochen befragen, wieviel Grad es draußen sind, denn ich habe noch einen auswärtigen Termin.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 04.01.2017

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Moderne Technik gehört in kundige Hand.

Jede Generation verfügt über teilweise genauso höchstes Amüsement bietende wie nervende Altvordere. Das resultiert nicht nur aus deren verschrobenen Ansichten und Eigenheiten sowie allgemeinen Unbeholfenheit, sondern insbesondere aus der Handhabung und Bedienung neuzeitlicher technischer Geräte. Wer erinnert sich zum Beispiel nicht an die vorsteinzeitlichen Probleme bei der Programmierung von Videorecordern!? Wo aber Eltern vielleicht gerade noch mit ihrer Brut Schritt halten können, sind die Großeltern bereits hoffnungslos überfordert, so daß sie häufig Kinder oder Kindeskinder zu Hilfe rufen müssen. Und dieses Phänomen gleicht einem Staffellauf, bei dem die Distanz bis zur nächsten Stabübergabe sich ständig, ja exponentiell verkürzt. Der einzige Trost für die Alten bleibt, daß ihre Nachfolger noch viel schneller, sprich früher an ihre Grenzen stoßen und von den Nachrückenden überholt werden werden.

Gestern, ich hatte gerade mein Neujahrstelephonat mit meinem Sohn beendet, erreichte mich die WhatsApp-Nachricht einer keinesfalls unkritischen Freundin, die vor der Kontaktaufnahme mit einer Ute Lehr – Mobilrufnummer 0171/9626509 – warnte, weil sie einen Virus verbreite, der nicht nur den eigenen sprechenden Knochen erfasse, sondern automatisch auch alle in ihm gespeicherten Kontakte.

Wegen Zeitnot habe ich in ansonsten ungewöhnlicher Blauäugigkeit diese Meldung sofort wie geheißen an meine Kinder mit einem „Cave!“ weitergeleitet. Keine Reaktion! Später kamen mir Bedenken in zweierlei Richtung. Könnte das ganze Blödsinn sein oder vielleicht im Gegenteil bereits durch die Weiterleitung einen Schaden anrichten. Der erneute Anruf bei meinem Sohn wurde fast widerwillig entgegengenommen. Er hatte wahrscheinlich schon eine Ahnung. Ein kurzer Blick ins Netz hätte gereicht, um mir klarzumachen, daß es sich nur um das Remake einer in gleicher Form vor längerer Zeit schon einmal mit anderen Daten verbreiteten Fake-Meldung handelt. Also beim nächsten Mal: Augen auf, bevor man unnötige Nachrichten verbreitet und damit Postfächer zumüllt.

Die Pointe der Geschichte liegt aber darin, daß meine Tochter bereits wegen nämlicher Warnung ihren Bruder vertrauensvoll kontaktiert hatte, die sie – na, von wem wohl!? – über die Eltern ihres Freundes erhalten hatte.

Dieser Vorfall gibt einem zu denken! Sind es nicht immer auch ältere Menschen, die ihrem Navi sklavisch folgen und frohgemut-elektronikhörig in den Rhein fahren? Und was bedeutet das für neue Techniken wie das autonome Fahren und andere sicherheitsrelevante Bereiche? Zu denken wäre daher aus guten Gründen an Altersgrenzen beispielsweise für die Nutzung bestimmter neuzeitlicher technischer Errungenschaften, die geeignet sind, bei Fehlbedienung oder im Störfall schadenauslösend und auch für fremde Dritte gefährlich zu sein.

Die so furchtbar fitten Alten müssen gegebenenfalls vor ihrer Illusion von fälschlicherweise selbst unterstellter ewiger Alertheit geschützt werden. Eine Teilentmündigung zum Schutze der nachfolgenden Generation! Das verträgt sich natürlich nicht mit unserem auf Freiheit fußenden System.

Also braucht es die Einsicht der potentiellen Gefährder und eine freiwillige Selbstbeschränkung. Unsere Kinder werden es uns danken.

Das ganze wirft aber auch ein interessantes Schlaglicht auf unsere Forschung. Die neuen Technologien entstehen überwiegend unter der Ägide der Erfahreneren. Liegt da eventuell der Schlüssel für Fehlentwicklungen und teilweises Versagen – siehe Volvo oder Tesla – neuer Technik? Können die Alten überhaupt die Welt von morgen entwickeln, wenn sie die Welt von heute schon nicht mehr umfassend zu begreifen und zu handhaben in der Lage sind?

Vieles geht einfach zu schnell, und die Jugend verschiebt stetig und in rasantem Tempo die Grenzen des Machbaren, ohne auf die älteren Mahner zu hören. Die haben ja auch keine Ahnung mehr, obwohl sie sehr wohl noch eine Ahnung bezüglich der (Neben-)Wirkungen haben können.

Da blickt man nicht ganz sorgenfrei in die Zukunft und weiß sicher, daß man schon bald wieder den Support der Kinder für ein Computer- oder iPhone-Problem benötigen wird. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als uns mit der Jugend gutzustellen und auf sie zu vertrauen, wollen wir uns in der Welt weiterhin zurechtfinden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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