wolfsgeheul.eu vom 22.03.2017

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„Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um ihre Unterstützung bitten.“

So hat der lustig sympathische Vorsitzende der Euro-Gruppe, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, in einem Interview mit der FAZ die Einhaltung der Pflichten der Partnerstaaten eingefordert, die in der Krise solidarisch Hilfe der Union erhalten haben. Die Länder, denen eine solche Unterstützung zuteil wurde, sind unstreitig im Süden der EU zu verorten. An der launigen Bemerkung ist also nichts auszusetzen, sie beschreibt vielmehr teilweise zu genau die traurige Realität, insbesondere wenn man auf Griechenland schaut, das mit der Umsetzung seiner Verpflichtungen, die es für die Finanzspritzen – oder sollte ich besser von Geldklistieren sprechen, denn wir haben es ihnen ja hinten und vorne reingeschoben!? – verbindlich eingegangen ist, mächtig hinterherhinkt.

Aber da mache ich erneut die Rechnung ohne den Wirt. Der portugiesische Ministerpräsident fordert nämlich umgehend den Rücktritt Dijsselbloems mit der Begründung, die Bemerkung sei „rassistisch, fremdenfeindlich und sexistisch“.

Das sagt der Richtige! Und, darf man denn in der heutigen Zeit nicht mehr lässig und espritvoll daherreden, ohne sofort mit diesen drei Totschlagsattributen belegt zu werden!? Menschen aus Fleisch und Blut, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, sind damit permanent in der Gefahr, mit nachhaltigen Folgen für sich selbst ins Fettnäpfchen zu treten. Wer da dagegenhält und dieses Risiko weiterhin mit voller Absicht eingeht, ist nur zu bewundern. Es sind Kämpfer für die Freiheit von uns allen. Denn wenn sich die durchsetzen sollten, die nur goldwaagengeprüfte Wörter in der freien Rede zulassen wollen, bedeutete dies das Ende der demokratischen Streitkultur. Dann geht es nämlich nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um Formulierungen.

Also, weiter so, Herr Dijsselbloem, so lange sie noch im Amt sind!

Und die Politiker, die sich über ihn erheben und erregen, mögen sich erinnern, wie es häufig in den Hinterzimmern der Macht zugeht. Da ist doch regelmäßig das Geld für Kokain und Nutten übrig.

Deshalb gilt wie immer und überall: Spare in der Zeit, dann hast du, wenn du notgeil bist.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 15.03.2017

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Die Antidiskriminierungsbestrebungen führen in die Unfreiheit und stellen theoretisch ihrerseits eine Diskriminierung dar.

Im Sportteil der heutigen FAZ findet sich ein langer Leitartikel eines – wie man wohl unterstellen darf – Mannes namens Wolfgang Scheffler, der an die Entscheidung des ältesten Golfclubs der Welt, der „Honourable Company of Edinburgh Golfers“, anknüpft, ab sofort auch Frauen als Mitglieder zuzulassen. Im letzten Jahr war eine solche Satzungsänderung noch an der hierfür erforderlichen Zweidrittelmehrheit gescheitert. Einziger Grund für das nunmehrige Einlenken der traditionsbewußten Herren war die Tatsache, daß man ihnen ansonsten im weiteren die Turnierausrichtung der „British Open“ verwehrt hätte.

Das könnte man Erpressung nennen, aber erstens gehört dazu auch einer, der sich erpressen läßt, sprich sich im nachhienein so fühlt, und zweitens steht es Veranstaltern frei, Bedingungen zu stellen. Die Schotten wurden also nicht erpreßt, sondern lediglich vor eine Wahl gestellt, und so waren es allein wirtschaftliche Überlegungen, die sie einknicken ließen. Standhaft ist das nicht, aber legitim.

Damit wäre das Thema eigentlich erledigt. Aber Scheffler beklagt in seinem Artikel die „Frauenfeindlichkeit im Golf“ und nennt die Tatsache, daß es „massiven Druck(s)“ bedurfte, das Umschwenken zu erreichen, „traurig“. Es diskriminiert demnach offensichtlich die Frau, wenn Männer sich die Freiheit nehmen, Vereine zu gründen, in denen sie unter sich bleiben wollen. So ein Unsinn! Kein Mann fühlt sich umgekehrt zum Beispiel durch Damen-Kegelclubs o. ä. zurückgesetzt oder käme auf die wahnwitzige Idee, sich in ein Kaffeekränzchen oder einen Frauensaunakreis einzuklagen. Bereits 1740 postulierte Friedrich der Große, daß jeder nach seiner Façon selig werden solle. Warum darf das heute nicht mehr gelten!?

Ein anderes Beispiel! Mein Lions Club ist Pate einer Maastrichter Neugründung eines reinen Frauenclubs. Natürlich habe ich den Damen bei ihrer Gründungsfeier spaßeshalber angekündigt, demnächst unter Hinweis auf die darin liegende Diskriminierung meine Mitgliedschaft bei ihnen zu beantragen. Aber tatsächlich ist es doch wunderbar, daß sich dort eine höchst aktive Gruppe zusammengefunden hat, die bisher sehr erfolgreich arbeitet. Bedauerlich ist nur, daß der Versuch, in der heutigen Zeit einen nämlichen Männerverein zu gründen, sicherlich von massiven Protesten begleitet wäre. Es wird also mit zweierlei Maß gemessen.

Zu wünschen wäre uns daher, daß wieder eine allseitige Gelassenheit einkehrt und jeder tun und lassen kann, was ihm gefällt. Die Voraussetzungen dafür erscheinen mir gar nicht so schlecht, denn nach meiner festen Überzeugung haben die meisten Frauen überhaupt kein Problem mit monogeschlechtlichen Vereinen. Es sind inzwischen eher die schwachen und verunsicherten Männer wie Scheffler, die im vorauseilenden Gehorsam Selbstgeißelung und -beschneidung betreiben.

In dieser Welt ist einiges durcheinander geraten. Das tut ihr nicht gut.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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