wolfsgeheul.eu vom 11.02.2016

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„Ohne Holland, fahr’n wir zur EM!“ So skandierten es die erbosten Fans des VfL Bochum gestern im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München, nachdem der fallsüchtige Arjen Robben mit einer seiner bekannt unsportlichen Aktionen ein bis dahin noch offenes Spiel entschieden hat. Für jeden erkennbar wurde Robben nicht umgesäbelt, sondern nutzte einen leichten Fußkontakt, der mit Sicherheit nicht zum Sturz führen mußte, zu einer theatralischen Schwalbe. Und weil er letzter Mann war, sieht der Bochumverteidiger zu allem Überfluß auch noch die rote Karte. Selbst der gehaltene Elfmeter konnte bei 0:1-Rückstand und in Unterzahl den erwartbaren Untergang der Bochumer nicht aufhalten. Der Spannung beraubt wurden die Zuschauer um ein auch weiterhin interessantes Fußballspiel betrogen, die Bayern, die wahrscheinlich ohnehin gewonnen hätten, müssen mit einem Makel leben. Damit haben letztlich alle verloren. Und für die Zweifler erklärte der kreuzbrave und ehrliche Manuel Neuer nach dem Spiel, daß sein Mannschaftskamerad die Berührung zum Anlaß genommen hätte, sich fallen zu lassen; das sei legitim, ergänzte er aber. Da ist es absolut verständlich, daß der Bochumer Trainer, selber stolzer Niederländer, diese miese Art der Schauspielerei nachher auch genau als solche bezeichnete, und es ehrt ihn, daß er sich ausdrücklich für seinen Landsmann schämte. Und der dumme Herr Sammer hat nichts besseres zu tun, als diese Aussagen für ungeheuerlich zu erklären.

Wie kann so etwas immer wieder passieren, und warum ist es überwiegend der Fußball, der solch‘ unschöne Dinge möglich macht und durchgehen läßt? Sicherlich sind Charakterschweine normalverteilt, so daß eine Häufung in dieser Sportart eher unwahrscheinlich ist. Zugute kommt den unfairen Sportlern natürlich die Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter, die nicht zum Beispiel auf den Videobeweis zurückgreifen können. Das erscheint auch sinnvoll, da es in nicht unerheblichem Maße den Reiz des Spiels ausmacht; die Welt ist eben nicht immer gerecht und über die Zeit mitteln sich Vor- und Nachteile aus. Aber warum schauen die Unparteiischen den bekannten Betrügern – und dazu zählt Robben – nicht genauer auf die Füße und haben im Zweifel auch einmal den Mut, gegen den Schauspieler zu entscheiden. Sie würden diese Art der Spielbeeinflussung damit unattraktiver machen. Ferner fragt man sich, wo eigentlich die Vereinsverantwortlichen und Mannschaftskameraden sind, die einem ansonsten begnadeten Spieler wie Robben, der Betrug gar nicht nötig hat, um erfolgreich zu sein, klarmachen, daß sie so nicht gewinnen wollen. Und der DFB müßte, wie er es in anderen Fällen auch tut, im Nachhinein Strafen für solch‘ unfaire Einlagen verhängen, die zwar die Entscheidung im Spiel nicht rückgängig machen können, aber den Bestraften über kurz oder lang zur Umkehr bewegen könnten. Definitiv bedarf es vermehrter Anstregungen, um solche Spielverläufe zukünftig seltener werden zu lassen und möglichst auszuschließen, will man dem Fußball nicht nachhaltig Schaden zufügen. Ein so großer Breitensportverband hat auch und gerade eine Verantwortung für die Jugend, die es vor falschen Idolen zu bewahren gilt. Die geniale Drecksau Robben gehört jedenfalls für einige Spiele gesperrt, damit er in Ruhe überlegen kann, ob er so weitermachen möchte.

Da lob‘ ich mir doch das Tennis, das erstaunlich oft mit großer Fairneß auffällt! Wie neulich der Amerikaner David Socks im Hopman Cup gegen den Australier Lleyton Hewitt, der nach einem ausgegebenen As des Gegners diesem zu seinem eigenen Nachteil empfohlen hat, den Ball überprüfen zu lassen. Das sind die großen Momente des Sports. Davon wollen wir mehr sehen. Auf einen Robben dagegen können wir in dieser Form gerne verzichten, und wer ihn verteidigt, stellt sich auf eine Stufe mit ihm und befürwortet Unfairness. Na, Herr Sammer, haben sie das verstanden oder geht das in die unterbelichtete kahle Murmel nicht hinein!?

Und so freut man sich tatsächlich über eines: „Ohne Robben, fahr’n wir zur EM!“. Die Holländer dürfen beim nächsten Mal gerne wieder mitreisen…….., solange sie nicht den Titel holen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 10.07.2015

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Mein Leben lang rege ich mich über vieles auf und streite gern. Letzteres habe ich in gewisser Weise sogar zu meinem Beruf gemacht. Die Aufregung läßt aber mit zunehmendem Alter leicht nach. Nur bei der sportlichen Fairneß bleibe ich hart. Weiterhin kann ich mit niemandem Tennis spielen, der schon „Aus“ ruft, bevor der Ball den Boden berührt. Auch fehlt mir jedwedes Verständnis dafür, daß bei der Fußballjugend – einer ganz wichtigen Charakterschule für das Leben – „Schwalben“ trainiert werden. Und ich liebe die großen Momente, wenn Profispieler, bei denen es um viel Geld geht, trotzdem Entscheidungen der Schiedsrichter gegen sich korrigieren, wenngleich ich konzediere, daß dies in Einzelsportarten leichter fällt als im Mannschaftssport. Mir reichen aber manchmal schon die kleinen Gesten, also zum Beispiel das Aufhelfen nach einem Foul. Ist es nicht ein herrliches Ideal, könnte wenigstens der Sport sauber und ehrlich sein!? Es ist doch nur ein Spiel!

Und dann kommt zu allem noch das Doping. Der Gipfel der Unfairneß! Wo die natürliche Leistungsfähigkeit aufhört, messen sich die Besten mit den Allerbesten, den Ausnahmetalenten. Diese Grenze wird aber allenthalben und meistens unerkannt überschritten. Und da hört für mich der Spaß am Mitverfolgen und Zusehen eigentlich auf. Gleichwohl faszinieren einen auch und gerade die (Ausdauer-)Sportarten, bei denen angesichts der gebotenen Leistungen es nach Adam Ries nicht mehr mit rechten Dingen zugehen kann.

Und so kann und will ich nicht verhehlen, daß ich auch letzten Samstag in die Übertragung des Ironman-Wettbewerbes in Frankfurt reingeschaut habe. Es war unglaublich, wie Jan Frodeno bei extremen Temperaturen völlig unangefochten die fünfbeste Zeit der Welt erreicht hat. In einem Telephonat mit meinem Sohn, der den abschließenden Marathon als Frankfurter am Mainufer hautnah mitverfolgt hat, überwog dann auch zunächst die Begeisterung ob solcher extraordinären Leistungen. Angesichts des zehnminütigen Abstandes zum ebenfalls favorisierten Sebastian Kienle äußerte ich aber dann leise Zweifel an der Redlichkeit der Fabelzeit von Frodeno, woraufhin mein Sohn, der ansonsten ein sehr klares Wertegerüst an- und einsetzt, mich in einiger Bestimmheit abwies mit dem Hinweis, es sei doch so oder so einfach großartig, daß jemand nach fast vier Kilometern Schwimmen und gut 180 Kilometern Radfahren eine solche Laufleistung hinlege. Das sei für ihn vordergründig entscheidend und meine bösartigen Verdächtigungen – und seien sie noch so berechtigt – würden für ihn hinter der Hochachtung vor einem solchen Athleten zurücktreten.

Das hat mir zu denken gegeben. Irgendwie kann man das tatsächlich so betrachten. Wir bewegen uns doch ohnehin in Bereichen, die ein Amateur niemals erreichen kann. Das heißt, hier messen sich Profis, die in freier Willensentscheidung mit einem extremen Trainingseinsatz antreten, um Grenzen zu verschieben. Letztlich könnte man sagen, daß es egal ist, wie sie das erreichen, da jeder für sich die Wahlfreiheit hat, wie weit er mitgeht und wo für ihn der Punkt ist, an dem er nicht mehr mitmachen möchte. Wenn man also die Frage ausblendet, ob das, was wir dort geboten bekommen, ohne zu unsauberen Mittel zu greifen, überhaupt erreichbar ist, bleibt ein unglaublich faszinierender Wettkampf, der keinen Sportbegeisterten kalt läßt. Zirkus halt! Und da sind dann auch die Regeln der Fairneß anders zu setzen. Wenn jeder den gleichen Zugriff auf die illegalen Katalysatoren hat, geht es irgendwie auch wieder gerecht zu, und vielleicht gewinnt am Ende trotzdem der Beste, so wie man sich das wünscht. Ich habe dazugelernt und kann damit wahrscheinlich leben.

Jedenfalls habe ich jetzt ein Aufregerthema weniger. Und der Spaß an der „Tour de France“ ist schlagartig wieder gestiegen. Allez, les pedaleur! Die Berge erwarten euch, und ich bin dabei!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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