wolfsgeheul.eu vom 22.10.2015

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Schon wieder so ein langweiliger Film, der nur das Alltägliche abbildet, gestern bei der ARD! „Ich will dich“ erzählt laut recht zufriedener – wen wundert es(s. Kolumne v. 11.10.2015) – Rezension in der gestrigen FAZ die Geschichte zweier Frauen, die eine verheiratet mit Kindern, die andere verlobt und schwanger, die zufällig Nachbarn werden und sich ineinander verlieben. Das Finden und Ausleben dieser lesbischen Beziehung mit allen Höhen und Tiefen prägen die Geschichte. Garniert wird diese mit kleinen Gags, wie dem Ehemann, der mit einer Untergebenen fremdgeht, und dem Sohn, der – welch ein Zufall – eine lesbische Freundin hat.

So etwas will doch keiner sehen. Jeder kennt lesbische Ehefrauen, die, wenn der Mann zu Arbeit geht, stante pede mit Nachbarinnen ins Bett steigen. Und daß Jungs heute mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit auf lesbische Mädchen treffen, weiß doch auch jedes Kind. Der Mann ist im Rückzug begriffen und verliert zunehmend an Bedeutung. Waren solche Streifen vor zwanzig Jahren noch die sozialpolitische Waffe kampfbereiter Emanzen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung, kann heutzutage fast jede biedere Hausfrau – Männer könnten es auch, werden aber nur noch selten gefragt – aus eigener Erfahrung solche Drehbücher schreiben.

Liebe ARD, hört auf, uns lediglich die gesellschaftliche Realität zu zeigen!

Deshalb hier als Vorschlag ein Kurzdrehbuch für einen wirklich außergewöhnlichen und interessanten Film mit dem Arbeitstitel „Der Traktor“:

Dr. Ingmar Kasulke ist 57 Jahre alt und in Bad Salzungen in Thüringen geboren. Da seine Eltern evangelisch waren, durfte er zunächst in der DDR nicht studieren und wurde zum „Facharbeiter für Landmaschinen“ ausgebildet. Bei einem Ernteeinsatz geriet er in das Mahlwerk eines Rübenhäckslers und verlor seinen linken Arm. Trotzdem bewarb er sich freiwillig für die Grenztruppen, wurde aber wegen mangelnder Treffsicherheit überraschenderweise nicht genommen. Stattdessen erhielt er den langersehnten Theologie-Studienplatz in Jena. Heute lebt und arbeitet er als Pfarrer in einer kleinen hessischen Gemeinde nahe der ehemaligen Grenze und leitet dort unter anderem eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die erfüllten Geschlechtsverkehr nur auf einem Traktor, z. B. der Marke „Fortschritt ZT 300“, haben können, der immerhin 25 Männer und Frauen angehören. Seine dunkelhäutige Frau, Ingrid, geborene Rübsahm, entstammt einer Bauernfamilie und wurde in Angola geboren, als ihre Mutter dort einen Entwicklungshilfeeinsatz organisiert vom DDR-Landwirtschaftsministerium absolvierte. Ihren angolanischen Vater hat sie nie kennengelernt. Ingrid hat einen Klumpfuß, weshalb sie später eine Ausbildung zum Orthopädieschuhmachermeister anfing aber nie abschloß. Das Paar hat zwei Kinder, den schwer fehlsichtigen, arbeitslosen 27-jährigen Bernd, der noch zuhause lebt und als ausgebildeter KFZ-Schlosser seine Zeit hauptsächlich mit der Reparatur und Wartung des DDR-Traktors seines Vaters verbringt, auf dem er auch gezeugt wurde, und die erst 23-Jährige Tochter, Jana. Die ist ein Kuckuckskind und entstammt einer kurzen, leidenschaftlichen Beziehung ihrer Mutter mit dem Schwimmmeister  des örtlichen Freibades, der seit einem Mofaunfall ein verkürztes rechtes Bein hat und entsprechend hinkt; sie hatten sich im Internet-Forum „Orthopädische Schuhe gibt es auch bei Deichmann“ kennengelernt. Jana hat nach ihrem Bachelor-Abschluß in Ökotrophologie ein Tattoo-Studio in Gießen eröffnet und ist nur noch selten bei den Eltern. In diese Idylle bricht ein furchtbares Ereignis. Während des Geschlechtsaktes des Vaters mit der jungen, sehr häßlichen Sozialarbeiterin Ina, die er in der Selbsthilfegruppe kennengelernt hatte und die ihn an ein minderjähriges Schaf erinnerte, das er während seiner Ausbildung in der sächsischen „LPG-Dr.-Goerdeler“ sehr gemocht hatte, bricht durch eine Ungeschicklichkeit von Ina der Schalthebel des „ZT 300“ ab. Eigentlich eine Petitesse, aber ein nahezu nicht mehr zu erhaltendes Ersatzteil. In rasender Wut erwürgt Ingmar seine Geliebte. Die Kasulkes stehen plötzlich vor dem Nichts. Ingrid hält die Familie mit einem Job bei „Mister Minit“ in Bad Hersfeld über Wasser, der aber nicht viel einbringt, weil sie täglich mit dem Traktor dorthin fahren muß. Auf den Fahrten spürt sie, daß sie sich auf dem Bock wie ein Mann fühlt, und beschließt eine Geschlechtsumwandlung. Während der vorbereitenden psychologischen Beratung findet sie heraus, daß ihre Kinder schon seit Jahren in einer vermeintlich inzestiösen Beziehung leben, beschließt aber, daran nicht zu rühren und den wirklichen Vater Janas, der selbst auch nichts davon weiß, nicht zu offenbaren. Währenddessen faßt Ingmar in der Haft – er wurde nur zu drei Jahren verurteilt, weil der Richter als besessener Sammler von Lanz-Traktoren vollstes Verständnis für die Tat aufzubringen vermochte – den Entschluß, sich von seinen sexuellen Absonderlichkeiten vollkommen zu verabschieden und schlicht homosexuell zu werden, was im Knast keine blöde Idee ist, wenn man es auch ein wenig genießen will. Nach knapp zwei Jahren wird er wegen guter Führung kurz vor Weihnachten entlassen. Ingrid, die jetzt Horst ist, spürt die alte Liebe zu Ingmar, verzeiht ihm seinen Fehltritt und nimmt ihn wieder bei sich auf. Der Film endet Heiligabend mit einem Festtagsschmaus beider glücklicher Paare, denn die Kinder sind natürlich auch gekommen.

 

Trotz Happyends sind Fortsetzungen problemlos machbar. Zu denken ist an den Schwimmmeister, der im Tattoo-Studio erkennt, daß Jana seine Tochter ist, an Ingmar, der mit seinem Traktor den von ihm ins Leben gerufenen CSD-Umzug im kleinen hessischen Örtchen anführt, an Horst, der Schuster wird und sich auf Stiefel und SM-Kleidung spezialisiert, an Bernd, der einen Traktor erfindet, der mit Gülle angetrieben werden kann, und ein florierendes Unternehmen aufbaut und so weiter und so fort.

Mach was draus, ARD! Und, beeilt euch! In spätetens zwanzig Jahren wird das Alltag sein! Wider die Langeweile!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 29.05.2015

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Wir haben Frühling, und früher galt die Regel, daß die Sonne es an den Tag bringt, nämlich gar prächtig anzuschauende, leicht geschürzte hübsche Mädchen und Frauen. Das gilt in gewisser Weise auch heute noch. Doch wo sind nur die bunten Röcke und Kleider geblieben? Wohin man schaut, Hosen, Hosen, Hosen!

Was ist da passiert? Haben die 68er Emanzen, denen als Beitrag zur Ästhetisierung unserer Umwelt sehr häufig eine Burka gut zu Gesicht gestanden hätte, sich tatsächlich durchgesetzt? Oder ist es – was auch eine Emanzipationsfolge wäre – als Ausdruck der Gleichberechtigung zu verstehen, wenn man dem Mann, der außer in Schottland keine Alternative hat, die Hosen wegnimmt? Oder ist eine Hose grundsätzlich und auch bei warmen Temperaturen praktischer?

Letzteres kann man wohl objektiv verneinen. Es ist doch ein beneidenswertes Privileg der Frauen, sich, wenn es heiß  wird, maximal luftig und wallend zu kleiden. Und obendrein schmückt es eine Frau, deren Körper doch ansich ästhetischer ist und dessen charmante Betrachtung – nicht geiferndes Begaffen – ein Genuß fürs Auge und Gemüt ist. Nun höre ich trotzdem schon die „Sexist“-Rufe. Der Vorwurf geht aber fehl. Es ist mir einzig daran gelegen, daß sich nicht nur unsere tote, sondern auch die lebendige Umwelt bestmöglich als Augenschmaus darstellt, weil das das Herz aller erfreut. Aufgeklärte, kluge und selbstbewußte Frauen, die keine Männlichkeitssymbole benötigen und nicht so dumm oder verbohrt sind, bei der Eroberung neuer Felder, Vorzüge und Platzvorteile aufzugeben, werden mir im übrigen sicherlich recht geben und tragen bedenkenlos und stolz Rock. Es kann – Geschmack hin oder her – doch niemandem Gefallen, Frau Dr. Merkels spacke Hosenanzüge zu sehen. Mutmaßlich sähe sie in einem Kostüm oder Kleid viel besser aus, und sie würde uns obendrein den Anblick ihrer nicht gerade vorteilhaften Körperkonturen ersparen. Außerdem dürften dann endlich die Damen in ihrem Umfeld, die wohlgestaltet sind, auch wieder zum schöneren und attraktiveren Kleidungsstück greifen, statt sich, wie es offensichtlich ist, der Hosenanzugsdoktrin unterwerfen zu müssen.

Und dann ist da noch die modische Unart, unter einem sogar meist kurzen Röckchen Leggings zu tragen. Was soll das denn!? Ist das Feigheit? Aber wenn ich nicht Gefahr laufen will, daß mir unter den Rock geschielt wird, dann wäre es besser, gleich zur Hose zu greifen, die dann allemal noch besser aussieht. Außerdem ist es inkonsequent, unterminiert es doch im wahrsten Sinne des Wortes die unbestreitbaren Vorzüge eines Rockes bei warmer Witterung.

Mit Grönemeyer stimme ich also laut an: „Gebt uns den Rock zurück, wir brauchen eure Hosen nicht!“.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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