wolfsgeheul.eu vom 05.05.2017

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Kann man Putin trauen? Natürlich nicht und niemals! Und den Russen ansonsten? Auch da sind Zweifel angebracht.

Gestern fuhr ich hinter einem häßlichen, silbernen Kombinationskraftwagen her, dessen Markenemblem ich zunächst nicht einordnen konnte. Doch dann fiel mein Blick auf die Heckscheibe. Dort prangte in weißen Lettern die Aufschrift „Lada garantiert 3 Jahre Garantie“.

Aha, man glaubt wohl bei der russischen Schrottwagenschmiede, daß doppelt genäht besser halte, seit man selbst diese Kisten – vom Niva abgesehen – nicht mehr mit dem Hammer reparieren kann.

Nun wissen wir aber spätestens seit „Uwe Uwe“ Barschel, daß man gerade wiederholenden Bekräftigungen mißtrauen sollte. Es lohnt sich, seine damalige, schon ein wenig in Vergessenheit geratene geschichtsträchtige Ehrenerklärung noch einmal im vollen Wortlaut nachzulesen.

„Über diese Ihnen gleich vorzulegenden eidesstattlichen Versicherungen hinaus gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit mein Ehrenwort – ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort! – dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“

Da ergibt sich nämlich ähnlich wie in der Mathematik mit „Minus mal Minus gleich Plus“ oder sprachlich bei der doppelten Verneinung oft das genaue Gegenteil dessen, was angeblich so glaubhaft vorgetragen und versichert wird.

Wer also meint, sich warum auch immer wider jede Vernunft einen Lada zulegen zu müssen, sollte nicht so sehr mit der garantierten Garantie kalkulieren. Cave Lada!

„Wir haben die Krim nicht annektiert; darauf gebe ich ihnen mein Ehrenwort, ich wiederhole, mein Ehrenwort.“ Cave Putin!

Und schön, daß Schleswig-Holstein die Barschels überwunden zu haben scheint! Glück auf CDU und FPD! Zeigt uns in NRW den Weg! Damit in beiden Ländern wieder 5 Jahre Garantie auf eine solide Politik gegeben werden kann.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 04.05.2017

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„I thought it would be easier.“!

Für mich der Satz der Sätze der letzten Zeit ist nach meinem Geschmack nicht genug gewürdigt worden und zu schnell im Nachrichtendschungel untergegangen. Gesprochen hat ihn Donald Trump im großen Reuters-Interview vor einigen Tagen.

Von Anfang an gehöre ich zu den wenigen, die den neuen amerikanischen Präsidenten, für den sich grundsätzlich meine Sympathien in sehr überschaubaren Grenzen hält, vor Angstschürerei und Verächtlichmachung in Maßen in Schutz genommen haben. Mehr und mehr stellt sich nun heraus, daß seine hemdsärmelige und manchmal oberflächlich wirkende Art nichts daran ändert, daß er sein Amt ernst nimmt. Und wie unbefangen er möglicherweise auf Kim Jong-un zu- und mit der Causa Nordkorea umgeht, könnte bahnbrechend sein. Ebenso traue ich ihm im Nahen Osten zu, der Befriedung dienlich zu sein. Und selbst wenn er innenpolitisch bisher an Grenzen stößt, gilt es auch hier abzuwarten, was er letztlich bewirken kann. Alles in allem keine brillianten 100 Tage, aber absolut auch keine Katastrophe!

Und dann stellt sich einer, der über siebzig Jahre lang sehr erfolgreich seinen Mann gestanden hat, hin und gibt freimütig zu, daß er sich das Präsidentsein schon etwas leichter vorgestellt hätte. Respekt! Mir fallen außer Papst Franziskus nicht viele ein, denen ich eine ähnliche Größe zutrauen würde.

Dabei spricht er genau das aus, was wahrscheinlich jeder, der von außen in die Politik kommt und vorher „nur“ den freien Markt kennt, feststellen müßte. Wie oft hat man schon gedacht, wenn man morgen politische Verantwortung an höchster Stelle trüge, sofort alles besser machen zu können. Und wie wahrscheinlich wäre es doch, daß man genauso an Grenzen stieße und relativ schnell sich von seinen idealistischen Zielen verabschieden müßte, um dann im schwierigen Gelände des politischen Sumpfes eine Gangart zu finden, die gleichwohl über kurz oder lang zum gewünschten Erfolg führt. Während dieses Lernprozesses nicht herumzueiern, sondern offen zuzugeben, daß manches nicht wie erwartet funktioniert, weil die Uhren anders als vorhergesehen laufen, ist ehrlich und höchst respektabel bzw. wäre eigentlich sehr menschlich, würde nicht die Mehrheit in vergleichbarer Situation genau diese öffentliche Einsicht nicht zeigen.

Sicherlich werde ich nicht zum Trump-Fan, aber er ist mir tatsächlich schon näher gekommen. Ihm ein glückliches Händchen zu wünschen, liegt im übrigen in unser aller Interesse.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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