wolfsgeheul.eu vom 18.03.2015

0
0

Von der Wiege bis zur Bahre, falsche Haare, falsche Haare(s. Kolumne vom 03.03.2015)! Schade, BVB! Schaltet das verbrannte, schwätzende Rumpelstilzchen ab, wenn ihr noch was reißen wollt!

Aber viel wichtiger, Blockupy!

Natürlich sind solche Ausschreitungen nicht zu dulden Aber es gibt weitere, das andere klären die Strafgerichte, Aspekte dieser traurigen Ereignisse. Zum einen gilt es festzustellen, daß sich die Veranstalter und Anmelder von Demonstrationen dieser Art immer wieder neu und immer mehr vorwerfen lassen müssen, sich nicht nachdrücklich genug und mit geeigneten Maßnahmen von Gewalttätern nicht nur verbal zu distanzieren, sondern sie tatsächlich fernzuhalten und unschädlich zu machen. Und da muß man auch diese heuchlerischen Arschlöcher, zum Beispiel von der Unpartei „Die Linke“, einmal genau als solche bezeichnen, wenn sie weinerlich so tuen, als gerieten ihre ach so tollen Argumente durch die bösen, bösen Gewalttäter bedauerlicherweise in den Hintergrund. Genau im Gegenteil wird ein Schuh daraus, denn diesen Brunnenvergiftern ist doch jedes Mittel recht, um die von ihnen bekämpfte Demokratie zu schwächen. Da sind sie nicht einen Deut besser als ihren rechten Brüder im Geiste von Pegida, Hogida und Co.. Zum anderen müssen wir uns Gedanken machen, was die überwiegend jungen Leute bewegt, ihre offenbar zu umfangreiche Freizeit fremdgesteuert und mit Mitteln von geistigen Brandstiftern mutmaßlich gestützt, mit solcherlei Betätigung zu verbringen oder zu garnieren. Klar scheint mir, daß es den Menschen im freiheitlichen Westen insgesamt noch viel zu gut geht, und wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er auf’s Eis und sucht sich Nervenkitzel genauso wie ins Extreme gestaltete Betätigungen, die typisch sind für die Lebensphase der Sturm-und-Drang-Zeit. Was machen wir falsch, daß wir es nicht vermögen, den jungen Leuten zu helfen, sie anzuleiten, ihre überschießende Kraft in – gerne nicht minder heftige – demokratisch erlaubte, und mittel- und langfristig eventuell sogar  politisch wirkmächtige Formen zu gießen? Die treffenste Antwort dürfte sein, daß die Alten nicht mit gutem Beispiel vorangehen und stattdessen nur auf das eigene Fortkommen bedacht, politikverweigernd, dumpf vorsichhinvegitierend ihr Leben fristen und nur beispielsweise mit häßlichen Jacken(s. Kolumne von vorgestern) bekleidet bei sogenannten Abendspaziergängen – daß ich nicht lache, verfettete Mitteljahrgänge, die ansonsten jeden Weg mit der Mutti im Auto absolvieren und den Rest des Tages im Unterhemd, Bier trinkend auf dem heimischen Sofa hocken – dümmlich „Wir sind das Volk“ zu brüllen. Nicht besser sind natürlich die, die statt zur Pegida zu stoßen, auf den Tennisplatz gehen, danach dumme Stammtischparolen beim Siegerbier ablassen, um abends im Bauhaussofa ähnlich zu versagen, wenngleich mit Barolo im Glas. Allen gemein ist, daß sie nur an sich denken und nicht einen Finger krumm machen, um sich in ihrer Freizeit wirksam wo auch immer um das Gemeinwohl zu kümmern und ihre Kraft in den Dienst guter Sachen zu stecken. Damit gäben sie den Jungen ein Beispiel, das sie dann, hoffentlich in ihrer heißen Entwicklungsphase nicht gleich im konservativen Spektrum – von den Typen, die schon im Kindergarten in die KinDerUnion(KDU) o. ä. eintreten, haben wir genug und die bringen uns mit ihrem starren, unerschütterlichen und niemals hinterfragten Weltbild bekanntermaßen nicht weiter -, nachleben könnten.

Wenn es uns nicht gelingt, die Jugend einzufangen und zu beschäftigen, dann Gnade uns Gott! Versündigen wir uns nicht an der Zukunft und hören gleichzeitig durchaus aufmerksam auf das, was die Extremisten von sich geben, denn teilweise haben sie ja nicht einmal total Unrecht, wenn sie unsere Führung der Arroganz der Macht – was Wunder, wenn es der großen schweigenden Masse egal ist! –  zeihen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
0

wolfsgeheul.eu vom 17.03.2015

0
0

In anfallartigen Wellen lese ich seit jeher gerne Krimis, vielleicht so etwas wie eine logische Weiterführung zu den Büchern Karl Mays. Es mag begonnen haben mit Blyton, Simenon, Agatha Christie, weiter über Highsmith/Hammett/Chandler zu van de Wetering und anderen, die mir entfallen sind. Nach einer längeren Pause bin ich vor einiger Zeit auf die Eifel-Krimis gestoßen, dann mit einem unter französischem Pseudonym  schreibenden Deutschen in die Bretagne gelangt, um hernach der Griechenlandkrise mit Kommissar Charitos nachzuspüren und aktuell Capitaine Blanc – wieder von einem deutschen Autor, jedoch ohne Decknamen – in meine geliebte Provence zu folgen, dazwischen natürlich keinen Dan Brown und selbst nicht die guten Bücher des eitlen Gockels Schätzing ausgelassen habend. Was soll ich sagen? Immer ein spannendes und fesselndes, meist kurzes und – nicht zu vergessen – überwiegend recht flüchtiges Lesevergnügen! Letzteres liegt gerade bei Krimis mit fester Stammpersonage wahrscheinlich nahe, da die Personen berechenbarer werden wie damit auch die Gesamtanlage des Plots. Trotzdem läßt mich das Gefühl nicht los, daß die Autoren früher vielseitigere und überraschendere Ideen hatten, was natürlich einer nostalgischen Verklärung entspringen und falsch sein kann. Die neuen Leseeroberungen aber sind verdammt ähnlich und irgendwie zu vorhersehbar. Außerdem fällt beispielsweise bei Bannalec und erst Recht bei Rademacher, der im übrigen ersteren nachempfindend meines Erachtens etwas zu dreist auf den Bretagnezug aufsteigt und das ganze nur in den Süden Frankreichs verlegt, auf, daß sprachlich bei aller zugestandenen Erzählkunst die Stanzen der Trivialliteratur überhandnehmen und einen die „silbernen Nebel“, „aufstiebenden Krähen“, „kristalline Klarheit“, „der wohlgeformte Busen“ etc. zunehmend genauso langweilen wie die sich verliebenden Kommissare und ihre kleinen Affären. Da bildet Markaris eine rühmliche Ausnahme, der seinem Ermittler wenigstens eine funktionierende Ehe mit einer kishonschen „besten Ehefrau der Welt“ andichtet und auch ansonsten überhaupt nicht sprachschwülstig auftritt. Alles in allem also scheint die mir bekannte Kriminalromanwelt ähnlich ihren Fersehpendants nur die in unsere Zeit passende „schnelle Nummer“ zu bieten und – eine Parallelle zu der Begrifflichkeit – zumeist einen schalen Beigeschmack der Beliebigkeit zu hinterlassen. Und die Klonhaftigkeit läßt die Vermutung aufkeimen, daß man Krimis inzwischen auch teilweise über Computerprogramme und aus allzwecktauglichen Versatzstücken verfertigen kann, die die schnellere Produktion  neuer Episoden für den überhitzten Markt erlauben. Vielleicht aber kann man Krimis auch nicht besser machen und sollen sie ohnehin letztlich nur zu kurzem Amusement taugen!? Daß es jedoch herausragengende Neuigkeiten geben kann, die in keine bisher gekannte und eingerichtete Schublade passen, hat uns im TV der phantastische Murot-Tatort „Im Schmerz geboren“ gezeigt. Als nächstes werde ich es einmal mit einem Brenner-Krimi versuchen und schauen, ob der mich positiv überrascht. Und am Ende des Tages bleibt es dem Kritiker auch unbenommen, es besser zu machen. Ersteinmal lese ich jedoch auch Krimis weiter, und jeder Leseabend ist allemal besser als ein Fernsehabend. Es lebe das Buch!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

0
0