wolfsgeheul.eu vom 11.12.2017

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Falsa demonstratio non nocet!

Ein alter römischer Rechtsgrundsatz! Deshalb kann uns auch die LVM Versicherung nicht täuschen, die in ihrer aktuellen Werbekampagne – als ich es neulich erstmalig im Autoradio hörte, dachte ich zunächst, ich könnte meinen Ohren nicht trauen – potentielle Kunden mit dem Seriosität versprechenden Slogan „Darum kümmern sich unsere Vertrauensleute“ zu ködern versucht.

Der westfälische Assekuranzkonzern bezeichnet damit offensichtlich seine Außendienstler. Nun wissen viele von uns zum Glück, daß es neben Immobilienmaklern  und Autoverkäufern kaum tumbere und inkompetentere Berufsvertreter gibt, die als einzige Antriebsfeder angestrebte Provisionsgelder vor dem trüben Auge haben und deren maximale Begabung darin besteht, Menschen bequatschen zu können. Sie unterscheiden sich damit im übrigen wenig von den Unternehmen, für die sie tätig sind. Es arbeitet eben zusammen, was zusammengehört. Da wir aber leider nicht gänzlich ohne Versicherungen auskommen können, bleibt Skepsis weiterhin angebracht.

Also, zur Klarstellung: Versicherungsvertreter werden niemals Vertrauensleute! Wie formulierte schon treffend Jesus!? „Eher wird ein Zuhälter Frauenbeauftragter, als ein LVM-Außendienstler Samariter!“.

Macht aber nichts, LVM! Du willst uns zwar für dumm verkaufen, aber eine falsche Bezeichnung schadet nun einmal nicht!

Noch ein Tip für den nächsten Werbefeldzug, liebe Versicherungsfuzzies aus Münster: „Laß Dich ‚mal verarschen, LVM!“ Ließe sich sogar à la Carrell schmissig singen! Na gut, vielleicht nicht passend für spröde Westfalen, die nicht gerade als Stimmungskanonen gelten!? Daß aber faustdicke Lügen die Sache der stolzen Langweiler aus unserem gemeinsamen Bundesland sein würde, hätte ich nicht erwartet. Vor Überraschungen ist man eben niemals sicher.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 10.12.2017

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Wie könnte es unserem Land gut gehen, wenn die politisch Verantwortlichen Wesentliches von Unwesentlichem zu scheiden vermöchten!

Für jeden wird der Tag kommen, da zum Beispiel Spaziergänge auf unwegsamerem Geläuf in Wald und Flur aufgrund altersbedingt körperlicher Einschränkungen nicht mehr möglich sein werden. Das bringt unsere irdische Existenz einfach so mit sich. Natürlich gibt es leider auch Menschen, die dieses Schicksal unverschuldet früher ereilt. Denen das Leben einfacher zu gestalten und eine weitestgehend ungehinderte Teilhabe zu ermöglichen, ist ein genauso hehres wie richtiges Ziel. Und auf diesem Feld ist wahrlich ein Optimum(s. Kolumne vom 21.11.2016) noch lange nicht erreicht, so daß sich immer lohnende Projekte finden lassen, um die Zustände stetig zu verbessern. Dabei gilt es natürlich, auch im Sinne der Allgemeinheit Augenmaß zu behalten und sich den wirklich entscheidenden Dingen zuzuwenden, sprich die Grenzen des Sinnvollen und Notwendigen zu beachten und einzuhalten.

Heute muß ich nun im lokalen Anzeigen-Wochenblättchen lesen, daß die Städteregion Aachen gerade einen Fördermittelbescheid des Landes NRW über 334.000,00 Euro erhalten hat und stolz präsentiert, um ein „barrierefreies Leitsystem“ für das im Norden der Stadt gelegene, wunderbare Naherholungsgebiet Wurm- und Broichbachtal einzurichten. Es soll sich um ein „selbsterklärendes Beschilderungssystem“ handeln, das sich besonders „für Kinder, Menschen mit kognitiven Einschränkungen und für Analphabeten“ eignet. Zusätzlich würden Möglichkeiten für rollstuhlgerechte Wanderungen – letztere sind im Zitat übrigens witziger- und groteskerweise in Anführungszeichen gesetzt; so geht Diskriminierung auch – sowie Blinde geschaffen.

Endlich, kann man nur sagen! Schluß mit den ständigen Meldungen über Kinder, kognitiv Defizitäre, Analphabeten, Blinde und Rollstuhlfahrer, die sich im Wurmtal verlaufen haben oder im Schlamm stecken geblieben sind, sich also nicht zurechtfinden konnten und somit in Gefahr brachten! Es war doch lediglich eine Frage der Zeit, bis diese Schlamperei vielleicht sogar ein Todesopfer gefordert hätte. Und das alles nur deshalb, weil eine Handvoll Politiker und Landesbeschäftigte in eklatanter Verkennung der Handlungsnotwendigkeit bisher nicht bereit waren, lächerliche paar hunderttausend Euro locker zu machen! Möglicherweise haben sie stattdessen eventuell Kindergärten und Schulen saniert oder neue Lehrer eingestellt. Wie blöd muß man eigentlich sein, um derart bei der Prioritätensetzung daneben zu liegen, will sagen total zu versagen!?

Schön, daß die neue Landesregierung diese Denkblockade nunmehr gelöst hat und im Vorgarten – Zufall? – von Herrn Laschet ein derart vorbildliches Erholungsgebiet entsteht. Für „normale“ Wanderer, Mountainbikefahrer und Reiter wird in Kürze vor lauter körperlich bzw. geistig eingeschränkten Vergnügungslustigen kaum noch ein Durchkommen sein. Und beruhigend ist es auch zu wissen, daß in unserem Land Beschilderungssystme praktisch ewig halten, weil sich Sprayer und Vandalen niemals daran versuchen oder vergehen würden. Gut investiertes Geld also! Glückwunsch!

Im – so mir vergönnt – Alter werde auch ich davon hoffentlich profitieren können.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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