wolfsgeheul.eu vom 16.06.2017

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Wir haben über ihn gelacht, wir haben uns über ihn geärgert. Damit ist es nun endgültig vorbei.

Helmut Kohl ist tot. Er möge in Frieden ruhen. 

Man durfte ihn nicht mögen, aber Respekt mußte und muß man ihm objektiv in vielfacher Hinsicht zollen. So hat er sich um Europa verdient und als Vater der Einheit unsterblich gemacht, denn er hat die Gunst der Stunde genutzt und beherzt zugepackt, als nicht wenige lieber den unheilvollen dritten Weg beschreiten wollten. Er war ein Machtmensch, der noch wußte, was es heißt, für sein Vaterland Verantwortung zu übernehmen. In einigem also ein Vorbild!

 

Es ging eine Birne auf Reisen,

So manchem schien sie hohl,

Doch als es zu schmieden galt das Eisen,

Da stand er am Amboß, der Helmut Kohl.

 

Es hat nämlich so manche Birne

Wohl einiges im Hirne

Und ihr dicker Bauch,

Der denkt halt auch.

 

 

Danke und adieu, Herr Altkanzler!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 15.06.2017

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Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen.

Hugo von Hofmannsthal hat das so in Worte gekleidet:

„Fronleichnam

Von Glockenschall, von Weihrauchduft umflossen,
Durchwogt die Straßen festliches Gepränge
Und lockt ringsum ein froh bewegt Gedränge
An alle Fenster, – deines bleibt geschlossen.

So hab auch ich der Träume bunte Menge,
Der Seele Inhalt, vor dir ausgegossen:
Du merktests kaum, da schwieg ich scheu-verdrossen,
Und leis verweht der Wind die leisen Klänge.

Nimm dich in acht: ein Tag ist schnell entschwunden,
Und leer und öde liegt die Straße wieder;
Nimm dich in acht: mir ahnt, es kommen Stunden,

Da du ersehnest die verschmähten Lieder:
Heut tönt dir, unbegehrt, vielstimmiger Reigen,
Wenn einst du sein begehrst, wird er dir schweigen.“

Die hochoffiziellen Feiertage in Deutschland gehören meines Erachtens überdacht. Zuallererst plädiere ich für eine Bundeseinheitlichkeit. Wenn ich heute zum Beispiel Mails und Anrufe aus Sachsen erhalte, zeigt sich doch, daß es wenig sinnvoll ist, wenn die halbe Republik feiert und die andere arbeitet. Wir sind viel zu eng vernetzt und aufeinander angewiesen, als daß wir uns solche Mißverständnisse und Reibungsverluste leisten sollten. Und was spricht dagegen, wenn an einem Tag die Katholiken mit Fronleichnam den Ton angeben und zum Reformationstag zum Beispiel die Protestanten? So werden alle sensibel gemacht für die feierlichen Anlässe bestimmter großer gesellschaftlicher Gruppen. Auf dieser Linie könnte ich mir durchaus auch einen gesamtdeutschen jüdischen oder muslimischen Feiertag vorstellen. Und Manövriermasse haben wir als Feiertagsweltmeister genug, um die freien Tage nicht ins Kraut schießen zu lassen. Brauchen wir denn wirklich die Montage zu Ostern und Pfingsten und den zweiten Weihnachtstag?

Mein Wusch ist es, daß die Gesellschaft aneinander Anteil nimmt und Verständnis füreinander gewinnt. Die Reformation des Feiertagswesens könnte dabei ein nicht unwesentlicher Schritt sein.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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