wolfsgeheul.eu vom 26.01.2017

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„Die Kunst geht nach Brot.“, besagt ein vielfach zitiertes und variiertes nur allzu wahres Sprichwort, welches bereits auf das Mittelalter zurückgeht.

Damit entsteht – wie bei den Philosophen(s. Kolumne vom 16.06.2017) – zwangsläufig der unauflösliche Widerspruch zwischen der Freiheit der Kunst und der gleichzeitigen Notwendigkeit, mit ihr den Lebensunterhalt zu verdienen, die unweigerlich zu Abhängigkeiten führt. Den freien Künstler gibt es damit praktisch nicht, wenn man von den Hobbykünstlern einmal absieht. Aber warum sollte es dem Kunstvolk eigentlich anders ergehen als allen anderen, die, ob berufen oder nicht, einer beruflichen Tätigkeit nachgehen müssen, um ihr wirtschaftliches Leben zu bestreiten. Und am Ende gilt wie überall, daß es nur den besonders Guten und/oder Cleveren gelingt, über eine Auskömmlichkeit, was machmal schon schwierig genug ist, hinauszukommen. Angesichts dieser hinzunehmenden Normalität könnte man das Thema ad acta legen. In der bisherigen Betrachtung fehlt aber ein entscheidender Punkt.

Keine Berufsgruppe wird derartig subventioniert wie unsere Artisten, egal welcher Provenienz. Zuschüsse, Beihilfen, Sonderkonditionen z. B. bei Ateliers, Stipendien, Förder- und Kunst-am-Bau-maßnahmen etc. von staatlicher oder privater Seite laden den Kundigen ein, sich von einem warmen Regen in den nächsten zu retten. Wer es richtig anstellt, kann damit sein ganzes Leben über die Runden bringen, und für alle anderen fällt, wenn sie sich nicht völlig blöde anstellen und/oder wirklich gar nichts können auch noch oft genug ein Krümel vom reich gedeckten Gabentisch. Noch ein bißchen Lehrtätigkeit hier und ein paar „steuerfreie“ Einnahmen da und man lebt nahe am Paradies der weitestgehenden Freiheit, ohne zu darben.

Warum aber geht es dem Künstler damit besser als nahezu allen anderen, denen sich solcherart Verdienstmöglichkeiten erst gar nicht bieten? Und gäbe es ohne diese Unterstützung keine Kunst?

Die erste Frage ist genauso einfach zu beantworten wie die zweite. Es macht nämlich einfach Spaß, Kunst zu fördern. Das Ergebnis erfreut im besten Falle nicht nur den Förderer, sondern auch das sonstige Publikum, und so oder so entzieht sich eine Donation in diesem Bereich zumeist wirtschaftlichen Beurteilungskriterien, weshalb die Fallhöhe für die Entscheider weitaus geringer ist. Außerdem besteht ein wie auch immer zustandegekommener Grundkonsens in hochentwickelten Kulturen, daß Kunst nicht nur dazu, sondern auch gefördert gehört. Zur zweiten Frage ist ohne wenn und aber festzustellen, daß es unabhängig von Subventionen immer Kunst geben wird. Ohne Stütze aber würde sich die Kunstlandschaft wandeln und sicherlich auch ausdünnen, denn die Schlechten oder Erfolglosen müßten sich nach einem anderen Broterwerb umsehen; der Rest aber dürfte sich als verdichtete Qualität erweisen. Letzteres sähe ich als riesigen Vorteil an, denn nirgendwo ist Dilettantismus und Mittelmaß schlechter zu ertragen als in der Kunst. Und ein höheres Niveau kommt allen zugute, auch unseren Kindern, selbst wenn sie für Konsum und Genuß mutmaßlich längere Wege in Kauf nehmen müßten.

Als grundsätzlicher Gegner jedweder Subvention könnte ich also problemlos damit umgehen, gäbe es ab morgen keine Kunstförderung mehr. „Keine“ ist dabei allerdings ohnehin unmöglich, da nur öffentliche Töpfe geschlossen werden könnten, was aber keinen Privaten davon abhalten würde, auch weiterhin seine Förderziele zu verfolgen. Über private Initiativen jedoch kann man glücklicherweise nicht richten, selbst wenn sie durch ihre Spezialauswahl natürlich das Gegenteil einer Gleichberechtigung betreiben.

Insgesamt also ein Gedanke, für den es gute Argumente gibt und der diskussionswürdig ist. Und wenn jetzt der amerikanische Präsident in einer seiner ersten Amtshandlungen Kunstfördertöpfe streicht, dann ist er ein unberechenbarer Dummkopf?

Zur Klarstellung: Männer die an ihrer Haartracht manipulieren, um deren Schwinden und Ergrauen zu kaschieren, sind mir grundsätzlich suspekt und unsympathisch. Das gleiche gilt für solche, die osteuropäischen Models zuneigen. Das eine ergibt dabei das andere, und der Rest ergibt sich ebenfalls von selbst. Solche Typen existieren überall und in allen gesellschaftlichen Schichten. Punktum!

Trotzdem kann ich es nicht ertragen, daß das Trump-Bashing nicht enden will, ja sich eher noch verstärkt mit jeder weiteren Aktion. Und obendrein hält sich diese Bewegung von zum Beispiel ehemaligen Sternlesern und Weizäckerredenunterdemarmumhertrager auch noch für besonders schlau und glaubt, sich über jeden Blödmann erheben zu können, der ihre Sicht der Dinge nicht teilt. Der einzige, der einmal mehr zur Besonnenheit aufruft, ist der Papst. Aber auf den will der moderne Freidenker in seiner grenzenlosen Verbohrt- und Dummheit ja nicht hören.

Die Welt wird jeden Tag schlauer, aber trotzdem immer doofer. Vielleicht existiert ein Korrelation zwischen dieser Entwicklung und der Förderung von – zuviel schlechter – Kunst!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 25.01.2107

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Für mich beginnt Karneval richtig erst mit der heißen Phase ab Weiberfastnacht oder, wie es in Aachen heißt, Fettdonnerstag! Während andere also schon vollständig im Karnevalsmodus sind, habe ich, wenn es mich denn rauszieht, noch die Qual der Wahl im außerjecken Programm.

Für den morgigen Donnerstag stehe ich vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe! An einem ansonsten außergewöhnlich ereignisarmen Abend konkurrieren zwei Veranstaltungen der Sonderklasse. Da findet zum einen eine doppelte, sprich zweithemige Kuratorenführung im Ludwig-Forum durch die sehenswerte aktuelle Mies van der Rohe-Ausstellung „Die Collagen aus der MoMA“ statt. Also, nichts wie hin, was soll es da besseres geben!? Halt, nicht die Rechnung ohne unsere Klempner machen! Parallel findet nämlich von 18 bis 22 Uhr das spektakuläre Event „Nacht der Dusche“ der „AACHENERBADMACHER“ im nahen Gewerbegebiet in einem Bäder-Showroom statt.

Ach, wäre man doch noch jung! Keine Frage, wo es hinginge! Scheiß auf die langweiligen Collagen! Irgendwo vorgeglüht, Bademantel an, Duschhaube auf, Waschbürste und Reservekölsch, denn da gibt es bestimmt nur badtypische Puffbrause,  geschultert und ab zu den Idioten, die den Abend freiwillig in einer Sanitärausstellung verbringen! Und wehe, man kann dort nicht einmal duschen! Ein Ereignis, das die kreativen Handwerker und ihre hippen Gäste bestimmt nicht vergessen würden, und eine Gaudi für die Jugend. Richtig spannend wird es aber erst bei der Premiere der „Nacht der Toilette“.

Jeck ist, wie man sich fühlt und was man draus macht!

Alaaf und Helau!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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