wolfsgeheul.eu vom 16.06.2016

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„Die Gedanken sind frei,“!

In dieser guten und reinen Ausprägung waren Universitäten einmal relative Horte der Freiheit im Sinne der Vielfalt der Meinungen, die selbstredend niemals neutral sein konnten, weil hinter ihnen immer Menschen steckten. Es gab zwar auch unterschiedliche politische Grundausrichtungen der jeweiligen Hochschule selbst, aber letztlich zählte der verantwortliche Professor, wenn man das Ergebnis einer Forschungsarbeit einschätzen wollte. Selbst wenn klar war, daß zum Beispiel die Uni Marburg mehr links und die Uni Münster mehr rechts tickte, hieß das nicht generell, daß auch jeder Hochschullehrer dort entsprechend eingenordet sein mußte. Es galt also, die handelnden Personen zu betrachten, um Aussagen einzuordnen. Dabei konnte man jedoch keinesfalls sicher sein, daß Elaborate eines grundsätzlich linken oder rechten Professors immer auch entsprechende Tendenzen aufwiesen. Es war spannend und häufig durchaus überraschend.

Heute ist es viel einfacher. „Wes Brot ich eß, des Lied ich sing.“! Viele Universitäten machen es einem leicht und tragen ihren Geldgeber schon im Namen. Und ansonsten reicht ein Blick auf Auftraggeber und/oder Kooperationspartner, um Tendenzen bereits von weitem zu erahnen. Aktueller Fall ist eine Studie(s. auch z. B. Kolumne v. 14.08.2015) der Uni Leipzig mit dem Titel „Die enthemmte Mitte“, die in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll-, der Otto Brenner- und der Rosa Luxemburg-Stiftung entstanden ist. Aha, die Grünen, die IG-Metall und die Ex-SED! Noch Fragen!? Das ist traurig, denn ich will gar nicht a priori unterstellen, daß die Ergebnisse der Erhebung grundsätzlich überzogen oder gar falsch, weil tendenziös sein müssen. Die Feststellung einer zunehmenden Gewaltbereitschaft der Rechten deckt sich nämlich durchaus mit den eigenen Beobachtungen. Trotzdem ist eine solche Forschungsarbeit von Beginn an vergiftet, weil man nicht zu glauben vermag, daß die politischen Hintermänner auch andere Resultate akzeptiert hätten und sich mit ihnen in Zusammenhang gebracht hätten sehen wollen. Wie kann also ein unterstellt redlicher Wissenschaftler sich ohne Not derart konditionieren (lassen)!?

Schon Schopenhauer hat sich in seiner „Parerga und Paralipomena“ verächtlich „Über die Universitäts-Philosophie“ ausgelassen und grob gesagt grundsätzlich die Möglichkeit der Freiheit des Denkens bestritten, wenn der Philosoph – wie gewöhnlich und zumeist praktisch unumgänglich – finanziell am Tropfe irgendeines Geldgebers hängt. So negativ muß man es meines Erachtens allerdings gar nicht sehen, denn es gab und gibt Mäzene inklusive des Staates, die durchaus auch dafür zahlen, daß man ihnen die Leviten liest. Aber diese Offensichtlichkeit, mit der die Leipziger Professores ihre „Käuflichkeit“ zur Schau tragen, grenzt an Selbstaufgabe. Kein (gebildeter) Mensch sollte sich intellektuell derart entleiben.

Die Studie kann man also getrost ignorieren. Schade um die Arbeit und die möglicherweise sogar klugen und richtigen Erkenntnisse!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Heute etwas früher! Schönes Spiel und toi, toi, toi Deutschland!

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wolfsgeheul.eu vom 15.06.2016

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„Heuerte Goldman Sachs Prostituierte an?“ titelt die FAZ heute in ihrem Wirtschaftsteil.

Ja, wie naiv kann man eigentlich sein!?

Natürlich werden Liebesdamen und im Zuge der Gleichberechtigung inzwischen sicher auch – Frauen sollen damit angeblich viel freier und unkomplizierter umgehen – Galane nicht selten im Geschäftsleben gezielt eingesetzt, um Aufträge zu generieren. Das war so und wird wohl immer so sein. Und warum sollte die Skandalbank da eine Ausnahme darstellen!? Der Vorgang gibt allerdings auch delikate Einblicke in die sich nach außen immer so vornehm gebende Finanzwelt und zeigt – was die, die sich nicht haben blenden lassen, längst wußten -, wie es die feinen Herren mit der Ethik halten. Es geht konkret um Geschäfte mit dem Staatsfonds Libyens im Jahre 2008, denen die Goldmänner mit Nuttenhilfe Produkte verkauft haben, die als Totalausfall zu einem Milliardenverlust geführt haben, während die Investmentbank daran gleichwohl recht satt verdient hat. Interner Mailverkehr des Kreditinstitutes zeigt, welch‘ menschenverachtende Haltung man dabei an den Tag gelegt hat. Da wird einem Mitarbeiter zu seinem erfolgreichen Abschluß von der Leitungsebene gratuliert, weil er einem Kunden, „der mitten in der Wüste mit seinen Kamelen lebt“, hochkomplexen und risikoreichen Finanzschrott angedreht hat. Ein anderer schreibt über die nordafrikanische Klientel, daß sie „sehr naiv“ sei und jeder sie „ausplündern“ könne, was die vermeintliche Klasse der Vertriebsleistung sogar relativiert. Das Unternehmen kann in den Praktiken laut Aussage seiner Anwälte nichts erkennen, was „ungehörig oder unüblich“ gewesen wäre. Genau, was soll daran schlecht sein, einem blöden Kameltreiber ein Scheißpapier zu verhökern, wenn am Ende nur der Gewinn für den Verkäufer stimmt!? Bankermund tut Wahrheit kund! Auch wenn ich Geschäfte dieser Art verachte, kann ich allerdings mit Banken, die aus ihrem unseriösen Geschäftsgebaren kein Hehl machen, fast besser leben, als mit den Heuchlern, die immer noch versuchen, die Mär vom vornehmen Bankgeschäft aufrechtzuerhalten.

Also, liebe Callgirls and -boys, keine Sorge, ihr werdet nicht arbeitslos und  weiterhin sagen können, bei vielen großen Abschlüssen im Wirtschaftsleben dieser Welt dabeigewesen zu sein. „Beine breit und Tassen hoch!“! Kritisch würde es für euch erst, wenn demnächst zum Beispiel der Vorstand einer Bank auf Anraten des Ethikbeauftragten entscheiden sollte, fortan im Vertrieb auf den Einsatz von Prostituierten verzichten zu wollen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür tendiert jedoch gegen Null. Dann aber würde man bald in der FAZ lesen können:

„Auftrag verloren, weil keine Prostituierten angeheuert wurden!“ und „Horizontales Gewerbe in der Krise“!

Also, immer schön auf den „Rotlicht-Index“ im Börsenkurs schauen, liebe Anleger, wenn ihr nicht von verkniffenen Moralaposteln in den Abgrund gezogen werden wollt! Die Welt ist bigott und wird nicht dadurch besser, daß man diese Tatsache ausblendet! Allerdings ist auch niemand gezwungen, an dem Trauerspiel direkt oder indirekt teilzuhaben. In diesem Sinne

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P.S.: Im Vertrieb der Banken scheint sich doch etwas zu bewegen. Gerade heute erhielt ich nachfolgende E-Mail:

„Grüße,
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Vollständiger Name:____________________
Darlehensbetrag : __________________
Dauer der Ausleihe: ________________
Darlehen Zweck:_________________
Telefon:____________________

Sobald diese Informationen von uns erhalten sind, wird die Verarbeitung
Ihres Darlehens sofort beginnen.

Freundliche Grüße“

Ich habe jedoch direkt zurückgeschrieben, daß bei mir ohne Nutten gar nichts geht.

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