wolfsgeheul.eu vom 17.06.2016

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Ob man wohl mit inaktivem Abwarten eine Wahl gewinnen kann?

Union und SPD verlieren immer mehr an Zustimmung, unternehmen aber allem Anschein nach außer einer völlig unsinnigen und überflüssigen Rentenerhöhung, um wenigstens diese Wählergruppe bei der Stange zu halten – was übrigens eine Fehlspekulation sein dürfte, weil die Alten das Geld zwar gerne nehmen aber trotzdem in überproportionaler Zahl idiotisch wählen werden, was eher eine Rentenkürzung für diese greisen Brandstifter rechtfertigte -, absolut nichts dagegen. Stattdessen ziehen sie es vor, sich obendrein noch selbst zu zerfleischen und zusätzlichen Erosionsschaden anzurichten. Während das Volk vermehrt nach einer starken Führung verlangt, übt man sich im Laisser-faire und steht ratlos wie das Kaninchen vor der Schlange.

Was ist der Grund für diese kollektive Paralyse? Jahrzehntelang wurde mehr oder minder nur der Status quo verwaltet, vor zukunftsweisenden Entscheidungen sich erfolgreich gedrückt und vornehmlich die eigene Pfründe verteidigt. Das rächt sich jetzt. Denn die Führungselite unseres Landes hat augenscheinlich verlernt, sich großen Herausforderungen zu stellen und Krisen zu meistern. Auf allen – nicht nur in der Politik nämlich, sondern zum Beispiel auch in der Hochtechnologie droht der Verlust des Anschlusses oder der Ausverkauf an China – Seiten tanzt man uns provokant kitzelnd auf der Nase herum, und wir sind einzig bemüht, unser Niesen zu unterdrücken, statt die Störenfriede auf Abstand zu halten bzw. zu verjagen.

Da paßt der Vorschlag unseres Bundesinnenministers, Hilfspolizisten gegen Einbrecher einzusetzen, wie die Faust aufs blaue Auge. „Der Postillion“ frotzelt, daß die Diebesbanden bereits reagieren und begonnen haben, „Hilfskriminelle“ auszubilden. Reicht ja auch! Viel entscheidender ist jedoch die traurige Erkenntnis, daß wir bereits von „Hilfspolitikern“ regiert werden. Denn wenn schon die Schutzpolizisten vom kriminellen Gesocks nicht mehr ernst genommen werden, wie kann man dann glauben, ihnen mit ungelernten Sherriffkastraten auch nur ansatzweise mehr Respekt abzunötigen!?

Der Staat hat seine Autorität verloren, weil unsere leitenden Politiker keine Autoritäten mehr sind. Derartig unbeholfen herumrudernde Schwächlinge werden nicht ganz zu Unrecht einzig mit Hohngelächter bedacht. Und wer einmal seinen Führungsanspruch verwirkt hat, der ist auf ewig verbrannt. Man kuscht vor ihm auch nicht mehr, wenn er morgen mit der Faust auf den Tisch haut. Deutschland – in den anderen westlichen Industrienationen verhält es sich übrigens bedauerlicherweise ähnlich – entgleitet den gemäßigten Kräften immer mehr, und die Radikalen gewinnen Stück für Stück die Oberhand.

So kann die bürgerliche Mitte keine Wahlen mehr erfolgreich bestreiten, und die Frage wird immer virulenter, wo die Persönlichkeiten herkommen sollen oder  sind, die hieran noch etwas zu ändern vermöchten. Ein bald ratloser Kolumnist wünscht wenigstens eine

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: In obigen Kontext paßt auch die heutige Entscheidung des Landgerichts Detmold, die einen 94-jährigen ehemaligen Wachmann im KZ Ausschwitz zu fünf Jahren Haft wegen Beihilfe zum 170.000-fachen Mord verurteilt hat. Juristisch fragwürdig(s. auch Kolumnen vom 27.04. und 16.07.2015) und erkennbar ein Stellvertreterkrieg. Vermeintliche Härte – angesichts des Vorwurfes der Tatbeteiligung an einem Massenmord erscheint die Strafe in Wirklichkeit doch eher wie Hohn für die Opfer und deren Angehörige – gegen ehemals Subalterne unter Verbiegung des Rechts spricht schon für eine arge Not. Wieder eine verpaßte Chance, dem großartigen Vorschlag der bewundernswerten Frau Kor im Prozeß gegen Gröning eine Chance zu geben!

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wolfsgeheul.eu vom 15.06.2016

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„Heuerte Goldman Sachs Prostituierte an?“ titelt die FAZ heute in ihrem Wirtschaftsteil.

Ja, wie naiv kann man eigentlich sein!?

Natürlich werden Liebesdamen und im Zuge der Gleichberechtigung inzwischen sicher auch – Frauen sollen damit angeblich viel freier und unkomplizierter umgehen – Galane nicht selten im Geschäftsleben gezielt eingesetzt, um Aufträge zu generieren. Das war so und wird wohl immer so sein. Und warum sollte die Skandalbank da eine Ausnahme darstellen!? Der Vorgang gibt allerdings auch delikate Einblicke in die sich nach außen immer so vornehm gebende Finanzwelt und zeigt – was die, die sich nicht haben blenden lassen, längst wußten -, wie es die feinen Herren mit der Ethik halten. Es geht konkret um Geschäfte mit dem Staatsfonds Libyens im Jahre 2008, denen die Goldmänner mit Nuttenhilfe Produkte verkauft haben, die als Totalausfall zu einem Milliardenverlust geführt haben, während die Investmentbank daran gleichwohl recht satt verdient hat. Interner Mailverkehr des Kreditinstitutes zeigt, welch‘ menschenverachtende Haltung man dabei an den Tag gelegt hat. Da wird einem Mitarbeiter zu seinem erfolgreichen Abschluß von der Leitungsebene gratuliert, weil er einem Kunden, „der mitten in der Wüste mit seinen Kamelen lebt“, hochkomplexen und risikoreichen Finanzschrott angedreht hat. Ein anderer schreibt über die nordafrikanische Klientel, daß sie „sehr naiv“ sei und jeder sie „ausplündern“ könne, was die vermeintliche Klasse der Vertriebsleistung sogar relativiert. Das Unternehmen kann in den Praktiken laut Aussage seiner Anwälte nichts erkennen, was „ungehörig oder unüblich“ gewesen wäre. Genau, was soll daran schlecht sein, einem blöden Kameltreiber ein Scheißpapier zu verhökern, wenn am Ende nur der Gewinn für den Verkäufer stimmt!? Bankermund tut Wahrheit kund! Auch wenn ich Geschäfte dieser Art verachte, kann ich allerdings mit Banken, die aus ihrem unseriösen Geschäftsgebaren kein Hehl machen, fast besser leben, als mit den Heuchlern, die immer noch versuchen, die Mär vom vornehmen Bankgeschäft aufrechtzuerhalten.

Also, liebe Callgirls and -boys, keine Sorge, ihr werdet nicht arbeitslos und  weiterhin sagen können, bei vielen großen Abschlüssen im Wirtschaftsleben dieser Welt dabeigewesen zu sein. „Beine breit und Tassen hoch!“! Kritisch würde es für euch erst, wenn demnächst zum Beispiel der Vorstand einer Bank auf Anraten des Ethikbeauftragten entscheiden sollte, fortan im Vertrieb auf den Einsatz von Prostituierten verzichten zu wollen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür tendiert jedoch gegen Null. Dann aber würde man bald in der FAZ lesen können:

„Auftrag verloren, weil keine Prostituierten angeheuert wurden!“ und „Horizontales Gewerbe in der Krise“!

Also, immer schön auf den „Rotlicht-Index“ im Börsenkurs schauen, liebe Anleger, wenn ihr nicht von verkniffenen Moralaposteln in den Abgrund gezogen werden wollt! Die Welt ist bigott und wird nicht dadurch besser, daß man diese Tatsache ausblendet! Allerdings ist auch niemand gezwungen, an dem Trauerspiel direkt oder indirekt teilzuhaben. In diesem Sinne

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P.S.: Im Vertrieb der Banken scheint sich doch etwas zu bewegen. Gerade heute erhielt ich nachfolgende E-Mail:

„Grüße,
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Vollständiger Name:____________________
Darlehensbetrag : __________________
Dauer der Ausleihe: ________________
Darlehen Zweck:_________________
Telefon:____________________

Sobald diese Informationen von uns erhalten sind, wird die Verarbeitung
Ihres Darlehens sofort beginnen.

Freundliche Grüße“

Ich habe jedoch direkt zurückgeschrieben, daß bei mir ohne Nutten gar nichts geht.

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