wolfsgeheul.eu vom 22.03.2016

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Zuvörderst möchte ich der Korrektheit halber eine kleine Richtigstellung zu meiner Kolumne vom 18.03.2016 anbringen. Das Landgericht Stuttgart ist, anders als von mir geschildert, exkulpiert, weil es tatsächlich die Zulassung der Anklage zunächst abgelehnt hat und erst durch das OLG Stuttgart korrigiert und damit gezwungen wurde, das Hauptverfahren doch durchzuführen. Der Vorsitzende Richter Frank Maurer saß also entgegen meiner Darstellung nicht im Glashaus, als er derart pointiert und drastisch der Staatsanwaltschaft den Kopf wusch. Mein Vorwurf ob der positiven Zulassungsentscheidung bleibt gleichwohl aufrechterhalten und verlagert sich lediglich in die Instanz, was der Causa eher zusätzliche Brisanz verschafft.

Sodann: Deutschland in der Bildungskrise!

Angesichts der allenthalben in den öffentlichen Haushalten vorkommenden falschen Prioritätensetzung und Geldverschwendung erscheint es umso ärgerlicher, daß wir bundesweit gravierende Defizite in der Bildung konstatieren müssen. Lehrermangel, Stundenausfall, Unterbesetzung in bestimmten Fächern, marode Schulgebäude, sinkendes Niveau der Abiturienten etc. sind die für eine hochindustrialisierte Kulturnation an Peinlichkeit nicht zu überbietenden Folgen dieser falschen Politik. Daß dabei manche Länder besser als andere agieren, zeigt regelmäßig die PISA-Studie, und so wissen wir auch, daß insbesondere Sachsen und Bayern hier immer um die Spitze kämpfen. Jetzt veröffentliche t-online unter Bezugnahme auf die Nachrichtenagentur AFP Auszüge aus einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahre 2012, beinhaltend unter anderem eine Deutschlandkarte, in der die Kreise und kreisfreien Städte hinsichtlich des Prozentanteiles von dortigen Schulabgängern ohne Hauptschulabschluß von hellrosa(< 3%) bis dunkelrot(≥ 10%) eingefärbt sind, und das Ergebnis erscheint einigermaßen überraschend. Abgesehen von Berlin und erstaunlicherweise Brandenburg wird ein signifikantes Ost-West-Gefälle erkennbar, und während in der alten Bundesrepublik nur ein paar kleine rote Nester auftauchen ist das Gebiet der neuen Länder überwiegend rot bis dunkelrot. Wie kann das sein!? Wenn ich wie Sachsen auf der einen Seite die Rankings anführe, dürfen doch auf der anderen Seite nicht soviele abschlußlos durchs Rost fallen. Außerdem schaffen die neuen Bundesländer diesen Negativrekord nahezu ohne Ausländer bzw. Migranten, was das bessere Abschneiden im Westen noch erstaunlicher macht.

So oder so läuft hier etwas dramatisch schief, und es nimmt nicht Wunder, daß zum Beispiel der Anteil der AfD/Linke-Wähler im Osten drastisch höher liegt. Wenn sich diese Situation nicht schnell ändert, laufen wir in eine Bildungsmisere größeren Ausmaßes mit äußerst unschönen Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit, Problemverhalten und Wahlentscheidungen, die geeignet sind, unser Land unter anderem dadurch nachhaltig zum Negativen zu verändern, daß zunehmend die Guten gehen werden, während die Zurückgebliebenen zum Hierbleiben verdammt sind und den Staat in vielerlei Hinsicht mehr und mehr belasten und prägen. Innerhalb Deutschlands bewirkt das Gefälle eine Beschleunigung des Wegzugverhaltens und blutet das ohnehin schwierige Umfeld „Ostdeutschland“ zusätzlich aus. Eine ganze Nation hängt sich letztlich damit ab und überläßt den anderen das Feld, obwohl es genau andersherum sein sollte und müßte, will man tatsächlich und berechtigterweise weiterhin die Anführerschaft innehaben. Wirtschaftskraft, die wir im übrigen angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften mehr und mehr nur mit solchen aus dem Ausland werden generieren können, alleine reicht dafür auf Dauer nicht aus.

Vor allem anderen braucht Deutschland umgehend eine Bildungsoffensive, bei der Geld, welches zur Zeit sogar vorhanden ist, keine Rolle spielen darf. Nur so sichern wir den inneren Frieden und die Stabilität unseres Staates sowie unsere Stellung in der Welt. Wer jetzt noch zögert, läutet das Totenglöcklein und schickt uns auf Nimmerwiedersehen in die Versenkung. Das kann niemand wollen, oder!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 21.03.2016

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„Es geht um mehr als Sex. Es geht um einen Partner fürs Leben.“

Mit dieser Kampagne wirbt die Katholische Kirche für eine Rückbesinnung auf alte Werte? Nein! Dann ist es bestimmt eine Beziehungsanbahnungsplattform der „Liga gegen vorehelichen Verkehr“ oder des Vereins „Senioren spielen Bridge“? Auch nicht! Oder ist es die Werbung einer Tanzschule in Niedersachsen für den Kurs „Tango kann erotisch sein, muß aber nicht“? Wieder kein Treffer! Der hilflosen Raterei liegt ein Zitatfehler zugrunde.

Richtig muß es heißen: „Es geht um mehr als ein Auto. ………………“. Das ist der neue Slogan von Volkswagen als Ersatz für „Das Auto“ in Reaktion auf die Schummeldieselaffäre. War die alte Kampagne an Arroganz kaum – das schafft nur Mercedes mit „Das Beste oder nichts.“, selbst wenn es wirklich ein Zitat von Gottlieb Daimler sein sollte – zu überbieten, erscheint die aktuelle Werbung nur unrealistisch und blöd. Erstens sollte einen Lebenspartner Ehrlichkeit auszeichnen, eine Eigenschaft die VW auf lange Sicht, wenn nicht auf ewig verspielt hat. Zweitens suchen heute sehr viele gar nicht mehr nach einem Menschen oder einem Produkt fürs Leben. Drittens werden – wohl auch dem entsprechend – schon lange keine Autos mehr für die „Ewigkeit“ gebaut, dafür folgen sie auch zusehr den Moden und weisen eine Qualität auf, die einem ewigen Leben eindeutig im Wege steht. Viertens fehlt ihnen überwiegend das, was einen Partner fürs Leben auszeichnet, nämlich Seele sowie Persönlich- und Aufrichtigkeit, die Liebe und Treue überhaupt erst aufkommen und die Jahre über alle Wirr- und Fährnisse sowie Veränderungen im Alterungsprozeß überdauern lassen. Ein Auto von heute ist jedoch zum modischen Accessoire verkommen, das den Gedanken an ein lebenslang treues Muli, dem man dauerhaft und sogar zunehmend Emotionen, ja Liebe entgegenbringt, gar nicht mehr aufkommen läßt. Charakter findet man eben nicht im kurzlebigen Fashionbereich, was dort verblaßt hat keinen Wert mehr. Patina ist der Feind des Glamours, die verträgt nur der Chic.

Aber an Schick fehlt’s im Automobilrevier, man nimmt geputzte Karren dafür. Jeder protzt heute so gern, sie feiern das Begräbnis vom ehrlichen Kern. Mit euch, Firma VW, zu sympathisieren, ist nicht mehr ehrenvoll und bringt nur noch euch Gewinn. Da werd‘ ich nicht mein Herz verlieren, weil ich ein Feind von falschem Stolz und frecher Dummheit bin. 

Schluß mit dem vorösterlichen Geplänkel! Wer einen Partner fürs Leben sucht, der möchte sicherlich nicht betrogen werden. Die durchaus auch geniale Züge tragende Hybris von Ferdinand Piëch versinnbildlicht sich dann doch am Ende im – zumindest für in der griechischen Mythologie Sattelfeste – eigentlich erwartbaren Absturz des Phaeton. Menschen, die sich nur für Götter halten und nach dem Motto „Andere Käfer, andere Sitten“ verfahren, sollten halt den Sonnenwagen nicht lenken. Und gegen den Vertrauensverlust kann wahrscheinlich auch die tollste PR-Kampagne nicht erfolgreich ankämpfen.

Auf den letzten Plakaten wird eher stehen: „Volkswagen. Das war’s!“

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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