wolfsgeheul.eu vom 21.10.12015

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Wir leben im „Zeitalter der Outleteritis“!

Vor über einem Jahr wurde das nach und nach verödete Bad Münstereifel – bekannter als „Heino-City“ – zu einem solchen Billigmarkt umgebaut. Auch Westfalen ist in Ochtrup seit einiger Zeit um eine solch‘ zweifelhafte Attraktion reicher. Während aber dort in den neu errichteten Gebäuden die Giebelhäuser im Münsterland nachgeahmt wurden, zog man in der Eifel gleich in die leerstehenden Geschäftshäuser im Zentrum der schönen Altstadt. Und zu allem Überfluß gibt es kurz über die Grenzen in Maasmechelen, Belgien, und in Roermond, Niederlande, vergleichbare Kaufrauschtempel. Der Bedarf scheint also vorhanden und noch lange nicht gedeckt.

Was treibt die Menschen dorthin? Ochtrup wirbt im Radio auf WDR sinngemäß mit dem Aufmacher, daß Stil keine Frage von Geld mehr sein müsse. Das soll wohl heißen, daß das Tragen von mehr oder minder hochwertigen Marken-Klamotten automatisch stilvoll sei. Dabei wird niemand zum stilvoll gekleideten Menschen dadurch, daß er Markenkleidung trägt. Erst recht die Label-Akkumulation erreicht meist genau das Gegenteil. Außerdem paßt sich der Markensüchtige gewöhnlich dem Stil der Marke an, anstatt tatsächlich einen eigenen Stil, ja überhaupt einen solchen zu entwickeln.

Während also die These, daß Geld nicht notwendig sei, um Stil zu haben und zu zeigen, richtig ist, geht der Verweis auf eine stilbegründende Eigenschaft von Labels fehl.

Das alles scheint den stillosen Aufsteiger nicht zu scheren, seine Gier nicht zu zügeln. Und wer einmal selbst ein Outlet-Center besucht hat, weiß, daß die dort aufschlagenden Konsumhorden sich maßgeblich aus Menschen zusammensetzen, die über relativ wenig Geld verfügen und eher ihre bisherige, gefälschte Kleidung durch bezahlbare echte ersetzen. Außerdem übersieht man geflissentlich, daß die wirklich Reichen, also die eigentliche Zielgruppe hochwertiger Waren, entweder die dort hochgejubelten Marken noch nie gekauft oder sich nach Eintreten der Käuferschichtenverwässerung von ihnen abgewandt haben. Waren, die massenhaft und preiswert unter das Volk gebracht werden, verlieren ihre Exklusivität und damit ihren Reiz, ganz im Gegenteil zur millionenfachen Plagiierung, die eher die Attraktivität erhöht und die Marke sogar gewissermaßen adelt. Und außerdem gibt es noch den häufig geäußerten Verdacht, daß die Unternehmen manche Waren „exclusiv“, d. h. extra für den Outlet-Verkauf produzieren, so daß wahrscheinlich unter ein und demselben Label eine Zweiklassengesellschaft geschaffen wird. Wer sich via Marke an die Spitze der sozialen Gemeinschaft katapultiert wähnt, täuscht sich also in jeder Hinsicht gewaltig. Und auch dort oben gilt im übrigen der Grundsatz, daß man Stil nicht mit Garantie kaufen kann, sondern selbst herausbilden und haben muß.

Mehr denn je streben die Menschen nach dem schönen Schein, was leider als ein untrügliches Indiz für den allgemeinen Rückgang von eigenständigem Denken, Selbstbewußtsein und Souveränität gedeutet werden muß. Das erklärt auch die vielen Mitbürger, die zum Denken nicht mehr fähig zu sein scheinen oder ihr Ego an der Garderobe abgegeben haben und jetzt nur noch plakativen Parolen vermeintlicher Geistesgrößen mit dem verzweifelten Mut, das Maul aufzureißen, hinterherlaufen. Pegida als Outlet für einfaches Denken! Platte Formeln für uniformierte Markensklaven! Mode und Politik wissen eben, wie sie die Massen begeistern und von ihnen profitieren können. Vielleicht sollten die gemäßigten Intelligenten nicht zuvörderst gegen Extremismus, sondern gegen Outlet-Center protestieren!? Denn dort fangen Volksverdummung und freiwillige Knechtschaft auch an. Wer den Typus „Mitläufer“ verhindern will, der muß früher, unkonventioneller und zum Teil ganz woanders ansetzen.

Das „Outlet-Center für geistigen Dünnpfiff“ in Dresden hat übrigens gerade einjähriges Bestehen gefeiert und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Wir brauchen dringend ein Rezept gegen die grassierende Seuche der dümmlichen „Outleteritis.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 20.10.2015

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Versteh‘ einer die Aufregung um den DFB und die angeblich gekaufte WM 2006!? Selten soviel Heuchelei erlebt!

Seit ihrem Bestehen ziehen die großen nationalen und internationalen, weitgehend undurchschaubaren Sportverbände die Korrupten und Kriminellen dieser Welt an, wie das Licht die Motten. Es geht bei den Fernseh- und Vermarktungsrechten um derart viel Geld, daß dieser Effekt geradezu zwangsläufig eintritt. Wer es, auf welche Art und Weise auch immer, geschafft hat, in einer solchen Organisation Aufnahme zu finden, ist, wenn er keine gravierenden Fehler begeht oder sonstwie in Ungnade fällt, auf Lebzeiten ein gemachter Mann; er hat Zugang zu den Fleischtöpfen dieser mafiösen Strukturen und erfreut sich edelster Behandlung aller Mächtigen rund um den Globus. Und wem das nicht reicht, der macht zusätzlich hier und da nahezu risikolos privat die Hand auf und wird beim Hineinschauen nicht enttäuscht werden.

Das ganze wird unter dem Deckmantel gemeinnütziger Vereine geführt, die unstreitig enorme Leistungen für den Sport an sich und insbesondere die sporttreibende Jugend erbringen. Clevere Tarnung, die nahezu unangreifbar macht! Und jeder unabhängige Kritikus, so es ihn gibt, gerät sofort in den Verdacht und unter den Vorwurf, nur von Neid und Mißgunst getrieben zu sein und die gute Sache zu torpedieren.

Jetzt erreicht uns die sensationelle Meldung, die Sommermärchen-WM 2006 in Deutschland sei durch Bestechung einiger Mitglieder des internationalen Entscheidungskommitees der FIFA zustandegekommen, und Fernsehen, Funk und Presse überschlagen sich mit umfangreicher Berichterstattung und Empörung, obwohl sie mutmaßlich besser als andere wissen, wie es im Weltsport zugeht, sind sie doch immer und überall dabei, wenn Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden. Dabei kommen auch sie in den Genuß äußerst zuvorkommender Behandlung, und außerdem sind sie es, die sehr stark von solch‘ großen Sportereignissen partizipieren. Da sitzt man gewissermaßen in einem Boot.

Der einzige, der sich Klartext zu sprechen erlaubt, ist der abgehalfterte Waldemar Hartmann, der sein unfeines TV-Ende immer noch nicht verwunden zu haben scheint und in irgendeinem unbekannten Regionalfernsehen, um sich in Erinnerung zu bringen und Schlagzeilen zu produzieren, sinngemäß gesagt hat, wie unbedarft man denn sein müsse, wenn man tatsächlich davon ausgehe, es ginge bei den Vergaben mit rechten Dingen zu. Und der Waldi muß es wissen, soll er doch an allen erdenklichen Orten und Unorten mit den Mächtigen des Gewerbes gesoffen und im Bett gelegen haben. Am Wahrheitsgehalt der Aussage gibt es daher keinen vernünftigen Zweifel, auch wenn der Weißbiertrinker zwischenzeitlich versucht, etwas zurückzurudern. Das ist keine Überraschung, wenn man weiß, wie die Mafia mit Abweichlern und Denunzianten gewöhnlich verfährt. Es verwunderte einen nicht, wenn der Beton für die neuen Schuhe des alternden Ex-Sportreporters schon angerührt würde.

Also, eine Weltmeisterschaft oder gar Olympiade bekommt man nicht allein für seine blauen Augen. Wer das kritisiert und nicht haben will, nimmt in Kauf, daß der Krug zukünftig an Deutschland vorbeigeht. Die Zusammenarbeit mit halbseidenen Verbänden wird sich demnach auch weiterhin nicht vermeiden lassen, ob einem das gefällt oder nicht. Denn der Staat sollte und kann die Aufgabe nicht leisten. Er wäre mit Sicherheit nicht besser und vor Korruption ist er, wie wir leider alle wissen, auch nicht gefeit.

Und von den Nutznießern, Gehilfen und teilweise sogar Anstiftern aus dem Journalismus, der Teil des Netzwerkes und damit keineswegs mehr jungfräulich und bona fide ist, möchte ich dazu entweder nichts mehr oder – wenn schon, denn schon – die ganze Wahrheit hören.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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