wolfsgeheul.eu vom 12.02.2017

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Von Wulff wollte ich nicht mehr schreiben, aber auch nicht von Kachelmann und Schwarzer. Es ist schlimm genug, daß die immer noch auf exponierten Bühnen für auftretungswürdig erachtet werden und die Presse sich mit ihnen weiterhin beschäftigt. Wenn man erst eine gewisse Prominenzstufe erreicht hat, scheint eine gesellschaftliche Ächtung, so berechtigt sie auch erscheinen mag, nicht mehr möglich oder gewollt zu sein.

Aber ich will ja auch erneut(s. Kolumne vom 14.02.2017) nur über die Universität Köln berichten. Wäre da nicht im Auditorium bei einer Vorlesung Kachelmann mit seinem Anwalt aufgetreten, um seine Opferrolle, in die er so unschuldig hineingeraten ist, zu zelebrieren und seinen Kampf gegen Alice Schwarzer fortzuführen, hätten wir vielleicht nie von dieser Veranstaltung etwas erfahren. Die Feministin und Steuerexpertin war nämlich auf Einladung einer recht hübschen Juniorprofessorin namens Elisa Hoven Referentin in der Reihe „Sexualität und Recht“ unter dem Titel „(Sexual)Gewalt gegen Frauen und Recht“.

Da stutzt man und überlegt, was die Handelsschülerin ohne Hochschulreife, die an der Universität Vincennes, wo man auch ohne Abitur ankommt, erfolglos vier Jahre Psychologie und Soziologie studiert hat, denn qualifizieren soll, an der juristischen Fakultät, die zu diesem Thema schon Fachleute wie Thomas Fischer zu Gast hatte, vor den Studiosi zu reden. Und da fällt einem wieder ein, wie sie im Kachelmann-Prozeß jenseits jeglicher Fachkenntnis als Gerichtsreporterin für die Bildzeitung agieren durfte und in ihrer Einschätzung regelmäßig so trefflich daneben lag, weil ihre einzige Richtschnur nicht ihr unjuristisches Hirn, sondern ihr Schaum vor dem Mund war. Das reicht also der Uni Colonia als Eintrittskarte in die heiligen Hallen der Forschung und Lehre! Und die Nachwuchsjuristen im Hörsaal stellen ebenfalls ihre Fachkunde unter Beweis, indem sie so eine Vorlesung überhaupt besuchen.

Nun haben wir leider häufig eine rechtswissenschaftliche Unterbelichtung bei den Journalisten zu beklagen. Deutschlands bekannteste Gerichtsreporterin, Gisela Friedrichsen, hat Geschichte und Germanistik studiert.  Aber bisher dachte ich, eine akademische Lehranstalt sei keine Talk-Show, die alleinig nach Quote giert, sondern ein seriöses Haus von ausgezeichneten Fachleuten, die, wenn sie sich externer Referenten bedienen, diese nach ihren hohen Ansprüchen auswählen! Das scheint zumindest in Köln nicht der Fall zu sein.

Mit den jungen Absolventen werden wir noch unseren Spaß haben. Es geht offenbar immer noch schlechter.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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