wolfsgeheul.eu vom 27.08.2017

2
1

„Für ein Deutschland, in dem wir mindestens leben!“

Im Wahlkampf wird gewöhnlich allseits gelogen, daß sich die Balken biegen. Da wirkt es als kleiner Lichtblick, wenn eine Partei einmal tiefstapelt und nicht mehr verspricht, als sie später eventuell halten kann. In Zeiten eines blinden und beliebigen Terrors erscheint es doch auch durchaus schon als Qualität, wenn uns jemand offenbar versprechen möchte, daß er nach Kräften versuchen wird, unser aller Leben zu schützen. Und was helfen auch paradiesische Aussichten, wenn man sie nicht mehr erleben darf!?

Liebe CDU, mit deinem Plakat hast du uns bewiesen, daß ihr, deine Werbeabteilung und du, grob geschätzt des Deutschen nicht ausreichend mächtig oder gar völlig verblödet seid. Gut gemeint, ist eben nicht immer gut gemacht! Da kann man gerne schon einmal danebengreifen, wenn man nicht ausreichend wachsam ist und exakt formuliert. Oder mußt du dich angesichts des nahezu sicheren Sieges gar nicht mehr großartig anstrengen und meinst, einfach so daherplaudern zu können, wie dir dein biederer und einfältiger Schnabel gewachsen ist?

„Für eine Bundesrepublik, in der wir von gut und gerne intelligenten Politikern regiert werden!“

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

2
1

wolfsgeheul.eu vom 17.08.2017

0
1

Beim Wort genommen!

Ist Jürgen Klopp etwa homosexuell?

Vorgestern sagte der ZDF-Reporter Oliver Schmidt in seinem Livekommentar zum Spiel Hoffenheim versus Liverpool über Zeljko Buvac, den langjährigen Co-Trainer des Excoach von Dortmund,  er sei „seine bessere Hälfte“ und fügte „zumindest was den Fußball anbelangt“ hinzu.

Da stockt der Germanist und denkt sofort, daß diese Formulierung vielsagend sein könnte. Wissend, daß der fröhliche Jürgen mit einer Frau – das muß man ja heute dazusagen – verheiratet ist, paßt, wenn damit an der Heterosexualität des schillernden Trainerstars keine Zweifel bestünden, das Wörtchen „zumindest“ überhaupt nicht. Schmidt hätte es dann ersatzlos weglassen können und müssen.

Nun wissen Journalisten häufig Dinge, die sie nicht öffentlich machen. Es wäre also denkbar, daß sich der ZDF-Mann, hätte er seine Worte tatsächlich bewußt gesetzt, sich hier verplappert hat. Aber wir wissen aus jahrzehntelanger, leidvoller Erfahrung, daß es mit dem Sprachvermögen gerade bei Reportern im Fußball überwiegend schlecht bestellt ist.

Deshalb dürften hier keine neuen und spektakulären Neuigkeiten über die sexuelle Ausrichtung des Liverpool-Übungsleiters herausgekommen sein. Aber der Zweifel bleibt. Das Mysterium „Haartransplantation“(s. Kolumne vom 03.03.2015) erschiene übrigens in einem ganz anderen Licht, wäre Schmidt ausnahmsweise einmal sprachlich exakt gewesen.

Die Macht der Sprache wird mehr und mehr unterschätzt. Sie hat aber auch deshalb daran eingebüßt, weil der durchschnittliche Rezipient mangels besserer Kenntnis die Feinheiten gar nicht mehr wahrnimmt.

Platt gesagt: Die Sensation wäre erst perfekt, wenn der TV-Quatschkopp konkret ausführte, daß Kloppo schwul sei!

Bis dahin gilt die „Unschuldsvermutung“! Klopp hat also wohl kein ins Privatime weitergehende Verhältnis mit seinem Co-Trainer, ganz davon abgesehen, daß mich das auch relativ wenig interessiert. Aber man wird doch noch über öffentlich gesprochene Worte nachsinnen dürfen!

Trotzdem: Denk‘ ich an das Land der Dichter und Denker in der Nacht, …………..!

Gute selbige!

Ihr/Euer Wolf

0
1