wolfsgeheul.eu vom 21.10.2016

0
0

„Schafft die Neider ab!“!

Das gefährlichste Gift für eine freie Gesellschaft mit ihren naturgegebenen und gewollten Unterschieden zwischen den sich in ihr frei entfalten könnenden Menschen ist der Neid. Er spaltet, demotiviert und schürt letztlich Haß, ein anderes Gift, daß uns zur Zeit Probleme bereitet. Daß das Neidgift nicht die kritische Masse erreicht, sollte im Interesse aller sein.

Denkste( http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-schafft-die-erste-klasse-ab-kommentar-a-1114327.html )! Bernd Kramer, ein 1984 geborener Journalist und Autor fordert im Spiegel die Abschaffung der ersten Klasse in der Bahn, nicht weil sie nicht wirtschaftlich wäre, sondern weil Klassentrennung aggressiv mache, wie eine Studie – na, was denn sonst(s. u. a. meine Kolumne vom 19.09.2016)! – belege. In seinem Artikel bekennt er sich als regelmäßiger Bahnfahrer in der Holzklasse – wie die meisten Menschen am Berufsanfang eben! -, der vorher lediglich eine Zeitung in der ersten Klasse klaut, die er dann vor lauter Lärm in der zweiten nicht zu lesen in der Lage ist, und beschreibt damit exakt die Gründe, warum es gut und gegebenenfalls das Geld wert ist, in die ruhige erste Klasse aufzusteigen. In in paar Jahren wird der anarchistische Kleptomane sicherlich auch dort sitzen und dann auf die schimpfen, die ihm diesen Luxus neiden.

Wann merken Journalisten endlich, daß sie eine Mitverantwortung für den Frieden in unserer Gesellschaft haben, ob sie es wollen oder nicht. Herr Kramer gehört mit seinem Lebenslauf bereits jetzt zu den Privilegierten. Aber er hetzt im Stile der Salonbolschewisten. Wenn man nur in der Bahn mit dem Pöbel zu tun hat, kann man doch aus sicherer Position, am besten bei Rotwein in oder wenigstens aus der Toskana, ein bißchen zündeln, oder!?

Schafft die Aufwiegler ab! Sie kotzen mich an.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
0

wolfsgeheul.eu vom 23.09.2015

0
0

Auf SPIEGEL-ONLINE erschien heute eine lesenswerte Kolumne von Jan Fleischhauer unter dem Titel „Weniger Demokratie wagen!“( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zu-dumm-fuer-die-demokratie-kolumne-von-jan-fleischhauer-a-1054099.html#ref=meinunghp ), die ich nahezu vollständig unterschreiben könnte, spränge sie nicht teilweise zu kurz und zeugte sie nicht von einer Überheblichkeit, die ich zwar nachvollziehen und genauso berechtigt wie sympathisch finden, aber letztlich nicht teilen kann.

Aufhänger ist die häufig geführte Klage über die geringe Beteiligung an Wahlen sowie die berechtigte Annahme, daß der Bodensatz – Fleischhauer spricht von „Subproletariat“ – der Gesellschaft dazu neigt, „ganz links“ oder „ganz rechts“ zu votieren. Da das wohl so ist, solle man froh sein, daß dieses „“Pack““ am Wahltag zumeist zu besoffen und/oder zu müde sei, sonst wären „nicht nur gemäßigte Kräfte im Bundestag vertreten“. Mittendrein findet sich dann noch die These, die Bildungsbarrieren sollten nicht gesenkt, sondern vielmehr erhöht werden, weil „nur wer einen geraden Satz schreiben“ könne, „Anspruch darauf, dass man sich mit ihm auseinandersetzt“ habe. Und „ein wenig mehr Bildungsdünkel würde uns mitunter gut tun“.

Gut gebrüllt, Löwe! Das vom Spiegel, das von einem achtbaren Intellektuellen aber mutmaßlichen – im positivsten aller Sinne – Salon-Bolschewisten der Nach-68er-Generation, wo man doch jahrzehntelang gegen Eliten und für Gleichmacherei geschrieben hat!? Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Aber späte Einsicht ist besser als gar keine.

Mit der Bildungsthese hat er schon recht. Aber wir ändern doch nicht von heute auf morgen das Bildungsniveau der Gesellschaft in toto, und zum guten Ende wird immer eine äußerst dumme – entweder generell oder in Relation zur Mehrheit – Unterschicht bleiben. Diese müssen wir wie auch immer stets einbeziehen und in die Gesellschaft holen, wenn wir nicht durch ihr Stimmverhalten Schaden erleiden wollen. Deshalb ist es gerade die Aufgabe der Schlauen, mit jedem zu reden und nicht einen Sprachtest zur Eignung von korrekter Satzbildung vorzuschalten und denen, die durchfallen, die Kalte Schulter zu zeigen. Dieses Gespräch mit Erfolg zu führen, ist vielleicht Spezialisten vorbehalten, aber jedem sollte es grundsätzlich möglich und jeder muß willens dazu sein. Alles andere ist Arroganz und ein Verschließen der Augen vor der Realität. Weitere Ausgrenzung kalmiert nicht, sondern radikalisiert mit unabsehbaren Folgen.

Und die Behauptung, wir hätten nur gemäßigte Kräfte im Bundestag ist schlichtweg falsch. Da sitzen seit der Wende Kommunisten unter der Fahne der Ex-SED, genannt „Die Linke“! Wohl trotz aller Altersweisheit immer noch etwas sehbehindert auf dem linken Auge, Herr Fleischhauer!? Blinde können eben nie wieder richtig sehen.

Letztlich bezweifele ich, daß, gingen alle – also wirklich alle – zur Wahl, wir signifikant mehr nichtgemäßigte Parlamentarier hätten. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Nichtwähler rekrutiert sich nämlich auch aus dem gemäßigten Bürgertum, das einfach zu satt und ignorant ist und deshalb ihrer Bürgerpflicht nicht mehr nachkommt. Selbst wenn der Anteil von Extremisten zunähme, ginge der Mittelbau mit Sicherheit derart gestärkt aus Vollbeteiligungswahlen – ich plädiere daher übrigens für eine Wahlpflicht – hervor, daß wir uns vor den Randerscheinungen nicht mehr, sondern eher sogar weniger fürchten müßten, zeigt doch abgesehen von der Partei „Die Linke“, die erstaunlicherweise eine Ausnahme darstellt, die Erfahrung, daß extremistische Parteien über kurz oder lang im parlamentarischen Alltagsbetrieb ihre Unfähig- und Nutzlosigkeit unter Beweis stellen und wieder verschwinden. Wir sollten uns daher vielleicht sogar wünschen, daß für ein für alle lehrreiches Interim die eine oder andere unappetitliche Gruppierung einmal mitmachen, letztlich aber scheitern darf. Die wählt danach nämlich keiner mehr, wohingegen solche Un-Parteien in der APO eine viel längere Lebensdauer aufweisen und von dort weit mehr Schaden anrichten können.

Mein Fazit aber ist, daß ich erfreut zur Kenntnis nehme, wie klug die Altlinken geworden sind und wie nah wir inzwischen beieinander liegen. Mit ein bißchen Feinschliff und Konsens hätten wir in Deutschland definitiv ein schlagkräftiges Bürgertum, daß unsere freiheitlichen Werte wirksam verteidigen kann. Reden wir also mehr miteinander, aber vergessen wir dabei nie, auch mit den Abgehängten zu reden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

0
0