wolfsgeheul.eu vom 18.09.2017

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Warum finden die bürgerlichen Parteien kein probates Mittel, um extremistischen Mitbewerbern den Schneid abzukaufen?

Weil sie aus Angst davor, selbst in die extreme Ecke gestellt zu werden, nicht bereit sind und den Mut aufbringen, sich mit den Provokationen sachlich auseinanderzusetzen und damit abgedriftete Sympathisanten und Wähler zurückzugewinnen.

Beispiel „Gauland“! Der gerissene Hund fordert einfach einmal, wieder „stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“, und seinen Gegnern fällt einzig ein, über ihn herzufallen, was dessen Anhängerschaft nur darin bestärkt, bei ihm in den richtigen Händen zu sein. Oppermann geißelt ihn als „ultrarechten Militaristen“ und der kleine Maas schimpft ihn einen „Rechtsextremisten“. Özdemir gibt gar obendrein die absurde Losung aus, man könne lediglich auf die Widerständler und die Deserteure stolz sein. Etc. pp.!

Keiner getraut sich aber, ein Wort der Anerkennung für und/oder des Gedenkens an die tapferen Soldaten zu finden. Auf diese Weise erweckt man für das bürgerliche Lager den Eindruck, daß Menschen, die nach wie vor auch das Leid der eigenen Bevölkerung und deren soldatischen Vertreter in den beiden großen Kriegen beklagen und gewürdigt wissen wollen, bei ihm keine politische Heimat finden können. Also bleibt nur die AfD für sie.

Nun kann man darüber streiten, ob Stolz die richtige Form der Anerkennung von Tapferkeit ist. Jeder Soldat kämpft als erstes einmal für sein eigenes kleines Leben und ansonsten verrichtet er überwiegend als Befehlsempfänger einen Dienst. Ob er das nur gedungener Maßen getan hat oder freiwillig, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, denn natürlich ist es auch nicht a priori verwerflich, sich mit wehenden Fahnen für sein Vaterland, unabhängig von der Frage nach der Berechtigung oder den Motiven der kriegerischen Auseinandersetzung, zu verdingen. Man denke nur an die vielen Künstler und Intellektuellen die mit „Hurra“ in den Ersten Weltkrieg gezogen sind. Und ab irgendeinem Punkt haben alle jenseits der furchtbaren Greueltaten des Regimes ihr Vaterland verteidigt. Deshalb steht am Ende die bittere Wahrheit, daß der Durchschnittssoldat auf allen Seiten nur seine Pflicht getan hat, was durchaus auch Anerkennung verdienen und seinen millionenfachen Tod beklagenswert machen kann. Nicht umsonst gibt es überall auf der Welt und richtigerweise auch bei uns, Gedenkstätten für die Gefallenen. Pars pro toto sei nur die beeindruckende Barlach-Stele in Hamburg erwähnt, die mit ihrer besonderen und wechselvollen Geschichte in großer Würde und Stille bis heute an die Toten beider Weltkriege erinnert.

Ein differenziertes Gedenken ist demnach nicht nur erlaubt, sondern auch geboten. Wer aber nicht in entsprechender Weise auf einen groben Klotz diesen fein geschliffenen Keil setzt, überläßt das Feld den Nostalgikern und Ewiggestrigen. Wer die jedoch bekämpfen will, braucht Mut und Verstand. Scheuklappen sowie Denk- und Sprechverbote sind dabei mehr als hinderlich und deren freiwillige Akzeptanz geradezu fahrlässig. Aber genau darauf setzen schlaue Füchse wie Gauland, und die doofen, paralysierten Schafe sowohl bei seiner Anhänger- als auch bei seiner Gegnerschaft fallen auf ihn herein.  Wenn sich hier nicht schleunigst etwas ändert, wird das nachhaltig unangenehme Folgen haben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 08.05.2017

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Der Soldat, das wundersame Wesen! Denn für ihn ist der Tod ein ständiger Gefährte. Das muß man aushalten können. Wie geht das eigentlich?

„Meyer, haben Sie gedient?“ – „Nein, Sportverletzung!“

Deshalb bin ich gewiß kein Militärspezialist. Aber eines scheint doch offenbar. Jemand, der sich für die Arbeit als Soldat in einer Berufsarmee entscheidet, hat in besonderem Maße die Bereitschaft und vielleicht sogar Spaß im Sinne eines gewissen Nervenkitzels daran, sein Leben für uns alle und eventuell die gute Sache zu riskieren. Das unterscheidet ihn elementar von nahezu allen anderen gefahrgeneigten Tätigkeiten, also selbst von Polizisten, Feuerwehrleuten, Fassadenkletteren etc., und auch das Ausüben gefährlicher Sportarten oder Hobbies ist damit nicht vergleichbar, weil die Wahrscheinlichkeit letalen Ausganges nirgendwo so hoch sein dürfte und nur in der Armee fest einzuplanen ist, mit der zusätzlichen Besonderheit allerdings, daß der Tod im Kampf als ehrenvoller Abgang gilt.

Menschen, die zu so etwas bereit sind, müssen sich zwangsläufig vom „normalen“ Erdenbürger ein wenig unterscheiden. Allein das freiwillige Sichhineinbegeben in straffe Hierarchien und Befehlsstrukturen – anders geht es eben nicht – verlangt  ihnen praktisch eine gewisse Art der Selbstaufgabe ab. Der Soldat führt die Befehle der Machthabenden aus und tut dies so gut wie er es kann, ohne vordergründig zu fragen, warum man ihm die Arbeit abverlangt. Außerdem lebt und denkt er in Kategorien, in denen militärische Leistungen zuallererst nach ihrer Qualität beurteilt werden, ohne daß der Zusammenhang, in dem diese erbracht werden, eine primäre Rolle spielte. Es geht um Taktik und Tapferkeit. Das bedeutet, daß einem Sieg auf dem Feld der Ehre unabhängig von der politischen Zielrichtung der Operation immer Hochachtung zuteil wird. Militaristen können daher auch ohne jedweden nationalistischen Schaum vor dem Mund ganz nüchtern über den Wert militärischer Operationen diskutieren.

Nur so ist es dann auch zu erklären, daß große Feldherren wie Napoleon, Rommel etc. weiterhin unter Militärangehörigen der ganzen Welt verehrt werden. Sie sind Vorbilder für eine gute und erfolgreiche berufliche Pflichterfüllung und letztlich wird der Wettkampf um die beste Leistung fast im sportlichen Sinne betrieben, bei dem der Bessere halt gewinnt, was dann zumeist auch fair und respektvoll anerkannt wird.

Wen wundert es also, daß Soldaten sich gerne mit Devotionalien – aus welcher Zeit auch immer – ihrer ruhmreichen Vorgänger umgeben und ihren großen Idolen mit Bewunderung nachhängen. Diese Verehrung ist im Zweifel vollkommen ideologiefrei, also aktuell zum Beispiel überwiegend nicht neonazistisch. Sie stellt kein politisches Statement dar und billigt nicht im nachhinein Untaten, sondern zielt allein auf die objektive Güte soldatischer Höchstleistungen ab. Und Gesinnungen sind in der Gesellschaft normalverteilt, weshalb es relativ unwahrscheinlich ist, daß unsere Truppe eine signifikant von ihrer Umwelt abweichende Struktur und in weitaus höherem Maße rechtsradikale Tendenzen aufweist.

Deshalb ist die nunmehr losgetretene Hatz – Uschi spricht in erschreckender Weise sprachlich unsensibel von „Säuberungen“ – auf die angeblich rückwärtsgewandte Bundeswehr schlicht eine Heuchelei, eine großangelegte bigotte Inszenierung. Wer Soldaten will, muß sie so nehmen wie sie sind. Andere gibt es nicht, denn ohne diesen speziellen Enthusiasmus mit selektiver Wahrnehmung, der sie überhaupt zur Ausübung dieses risikobehafteten und sehr speziellen Berufes befähigt, suchten sie sich eine gefahrlosere Arbeit. Dann müßten wir alle selbst für unsere Sicherheit sorgen. Wer da wohl „Hier!“ schreien würde!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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