wolfsgeheul.eu vom 12.06.2017

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VW, ein (Horror-)Märchen!

Irgendwann zu Beginn des Jahres 2009 bei Volkswagen in Wolfsburg! „Herr Winterkorn, die neuen EU5-Grenzwerte kriegen wir mit vertretbarem Aufwand bei unseren Dieseln nicht mehr hin.“. Na, kommen Sie schon! Da wird Ihnen doch wohl etwas einfallen. Wofür haben wir denn Motorentechnik in Aachen studiert, hm!?“. „Wir können nur über die Software der Motorsteuerung die offiziellen Tests austricksen.“. „Prima, da haben wir doch die Lösung. Aber nicht erwischen lassen, nicht wahr! Ich weiß von nichts.“. „Das merken die nie. Und wenn, dann haben wir doch unsere Verbindungen, oder!?“. „Nicht reden, machen! Und sagen Sie auch dem Stadler und dem Müller Bescheid, denn ich fliege jetzt mit dem Hartz für ein paar Tage nach Brasilien zum Golfen. Einlochen, verstehen Sie!“.

Anfang 2014 in Zuffenhausen am Porsche-Stammsitz! „Herr Müller, mit der EU6-Norm wird alles noch schlimmer. Und, wie es aussieht, haben sie uns in Amerika bald an den Eiern. Jetzt wird es aber eng.“ „Das lassen Sie ‚mal unsere Sorge sein. Müssen wir denn über die Motorsteuerung gehen, oder gibt es auch eine andere Möglichkeit.“. „Wir tüfteln gerade sehr vielversprechend an einem Softwareeingriff über die Getriebesteuerung. Das könnte klappen und ist noch schwerer zu entdecken.“. „Na, worauf warten Sie noch!? Wenn wir keine Lösung finden, können wir einpacken. Diese überflüssigen und unförmigen SUV-Rennpanzer sind unsere Cash Cow. Und wehe, Sie lassen sich wieder erwischen, dann fällt Ihr Kopf als erstes.“. „Das haben Winterkorn und Stadler auch schon gesagt.“. „Sehen sie! Wir werden uns alle dumm stellen. Und jetzt gehen sie bitte, ich habe eine Trainerstunde mit Frau Rittner.“.

Neulich beim Käfer in München! Porsche zu Winterkorn: „Was habe ich gesagt!? Der 70er Pétrus ist nicht besser als der 74er.“. Müller in die Runde: „Hört ‚mal kurz auf, ihr Schleckermäuler! Die Kacke ist echt am Dampfen. Der Spiegel hat das mit der Getriebesteuerung auch ‚rausgefunden. Was ist das nur für ein Scheißjob, den Du mir da überlassen hast, Martin!“. „Nun komm, Matthias, Du warst doch von Anfang an mit dabei, verdirb uns nicht den Abend! Gleich kommen auch die Weiber. Also, mach‘ Dir keine Sorgen. Du siehst doch, wie gut es mir geht. Wenn es für dich schiefgeht, hättest Du sogar mehr Zeit für Barbara, solange Du noch kannst, haha. Prost, ihr Saufnasen, die können uns doch alle am Arsch lecken.“ „Hast recht, Martin! Schön, daß wir so zusammenhalten! Prost!“.

Auf der Teppichetage muß die Freiheit wohl grenzenlos sein. Vielleicht hätte ich auch Edelkrimineller werden sollen!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

 

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 18.12.2016

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Viele durchschnittliche Sänger können unter guter Anleitung einen sehr wohlklingenden Chor bilden. Als Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Sangesgemeinschaft gilt nach meiner Erfahrung, ob und daß es dem Leiter gelingt, bei allen die Handbremse zu lösen und den Mut zum begeisterten Singen zu entfachen. Nur dann macht ein Klangkörper Spaß und läßt den Funken zum Publikum überspringen. Nichts klingt schlimmer als eine Ansammlung von tönenden Verzagten.

Das erlebt man nun regelmäßig, einmal mehr, einmal weniger gut! Aber was wäre eigentlich die Steigerung?

Den eklatanten Unterschied zwischen einem Käfer und einem Porsche bildet der Umstand, daß der Sportwagen in allen Komponenten eine Optimierung erfahren hat. Es reicht eben nicht nur ein stärkerer Motor. Ausschließlich diese Sorgfalt im Detail und deren Zusammenspiel macht die ingeniöse Kunst, so daß man mit einem solchen Vehikel, wenn die anderen schon am Limit kratzen, noch fröhlich Gas geben kann und damit postwendend eine fast spielerisch wirkende Steigerung ohne Sicherheitsverlust erreicht.

Auf einen Chor übertragen, bedeutete das die Verbesserung eines jeden Sängers.

Genau das habe ich am vergangenen Freitag in Mönchengladbach erstmalig mit dem Konzert des „Cape Town Opera Chorus“ bewundern dürfen. Eine eigentlich genial einfache Idee, einen Chor aus achtzehn ausgebildeten Opernsängern zu bilden! Und trotzdem nach Aussage des Musikdirektors José Dias einmalig auf der Welt. Warum?

Das Ergebnis kann man nicht anders als brillant bezeichnen. Da standen sie, die achtzehn Boliden, je nach Temperament vom Stamme Ferrari, Bentley, Mercedes, Aston Martin oder Porsche und fuhren unter der Regie von Jacki Job ein unglaubliches Rennen. Sie bezauberten aber nicht nur im Turbo-Modus, der alles bisher gehörte an Fülle und Stärke übertraf, nein sie konnten auch mit himmlisch leisen Passagen ihr Können ausspielen, weil sie eben für die Erzeugung von pianissomo-Tönen nicht auf die Bremse gehen müssen, sondern lediglich bei gleichbleibender Qualität vom Gas gehen. Nun handelt es sich bei der Kaiser-Friedrich-Halle nicht um den Ausbund guter Akustik, aber der Klangkörper beherrschte in jeder Tonlage und bei jeder Lautstärke den Raum. Da machte es dann nach etwas Einhören auch Sinn, daß der Toningenieur die Weisung hatte, nichts Künstliches einzusetzen und hinzufügen. Die puristische, authentische Aussteuerung, die anfänglich etwas steril wirkte, entpuppte sich letztlich als Ehrlichkeit. Und wenn dieser Klangkörper eines wirklich nicht braucht, dann ist es fremde Unterstützung.

Mit großer Skepsis bin ich hingefahren und beseelt, beglückt zurückgekehrt. Wer Gelegenheit hat, diesen Chor einmal zu hören, sollte sie nicht verstreichen lassen.

Ein Vorbild übrigens für alle Bereiche! Man stelle sich allein eine Regierung vor, in der alle Mitglieder Spitzenkräfte sind.

Genug der Träumerei, selbst im Bereich des Gesanges gibt es bisher auch nur ein solches Ensemble, den „Cape Town Opera Chorus“. Danke für den schönen Abend!

Mit herzlichen Grüßen in mein geliebtes Südafrika – dort weiß man halt, wie fröhliches Singen geht – sage ich

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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