wolfsgeheul.eu vom 01.11.2017

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Scary! Pofalla and colleagues go Halloween!

„ICE Joseph Goebbels“!

Auf solche oder ähnliche Namen will, wenn ich es richtig verstanden habe, unser Vorzeigeunternehmen Deutsche Bahn seine neuen weißroten Zigarren taufen. Man möchte wohl nämlich für die nächste ICE-Generation große Deutsche oder große, deutsche Bahnfahrer als Namenspaten hernehmen. Neben Konrad Adenauer, Erich Kästner und Marlene Dietrich ist ein Schnellzug namens „Anne Frank“ geplant.

Großartige Idee! Die Nachfolgerin der Reichsbahn würdigt so eine prominente, mutige Deutsche und einen ehemaligen Zuggast, den sie damals gratis und planmäßig von Holland zur Endstation nach Bergen-Belsen transportiert – zu der Zeit nannte man das noch „deportiert“- hat. Ein doppelter Treffer! Und Frau Frank wäre sicherlich sehr geehrt, könnte sie das noch erleben. Leider hatte sie aber nur eine einfache Fahrt gelöst und Polen danach nicht mehr verlassen dürfen.

„Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“, Ronald!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Neuesten Meldungen zufolge hat die Bahn ihren Fehler inzwischen allerdings eingesehen. Man ließ durch einen Sprecher verlautbaren, daß die letzte Fahrt von Frau Frank – im Gegensatz zu den anderen geplanten Paten, die durchaus in der ersten Klasse oder gar im Salonwagen gereist wären – erstens langsamer und zweitens weniger kommod gewesen sei, als sie heute mit den modernen Sprintern erfolge. Deshalb wäre sie als Namenspatin für einen ICE tatsächlich eher unpassend. Man erwäge aber nun, einen der nächsten in Dienst gestellt werdenden Güterzüge nach ihr zu benennen, um ihr doch noch späte Ehre zuteil werden zu lassen. Sie habe es jedenfalls verdient. D. O.

 

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wolfsgeheul.eu vom 26.05.2017

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Und dann und wann ein roter Elefant!

Es sind zwei Auszeichnungen von überregionaler Bedeutung, auf denen der Stolz Aachens ruht. Der ernstzunehmende ist der Karlspreis. Angesichts der großen Namen in der langen Reihe der Geehrten lastet mit der Wahl des nächsten Preisträgers immer wieder eine große Verantwortung auf dem Komitee. Nach Papst Franziskus im letzten Jahr wäre als Steigerung nur Gott selbst denkbar gewesen. Aber der nimmt nun wirklich keine Preise an, geschweige denn, daß er sie persönlich vor Ort abholt. Es mußte praktisch ein Neuanfang her.

Und so schwebte der liebe Herrgott lediglich über Aachen am gestrigen Himmelfahrtstag bei der Verleihung an den Historiker und Publizisten Professor Timothy Garton Ash. Meines Erachtens eine gute Wahl! Ein stilvoller, vornehmer und bescheidener Mann, der nicht auf die Gnade von Mehrheiten angewiesen ist und zum Beispiel sehr persönliche Erfahrungen hinter dem Eisernen Vorhang in der DDR und Polen gemacht hat. Seine Leidenschaft und sein Optimismus für Europa haben sicherlich nicht unbeträchtlich zum Zusammenbruch des Kommunismus und zu Einheit in Frieden beigetragen und sein aktuelles Wirken als Band zwischen seinen abtrünnigen Insulanern und dem Kontinent sollte man als positive Einflußnahme im Brexit-Prozeß ebenfalls nicht unterschätzen.

Die Reden kann man nachlesen. Nur soviel: Die des Oberbürgermeisters war durchaus kritisch und tiefgründig, wenngleich es immer ein wenig traurig und fast peinlich ist, wenn das Niveau des Manuskriptes deutlich höher liegt als das des Vortragenden. Unser neuer Bundespräsident sprach sehr persönlich und auf der ihm eigenen Emotionsstufe. Überraschend und ein klein bißchen entlarvend für einen Sozialisten war lediglich die bewundernde Bemerkung über die „handgemachten Schuhe“ des Laudatierten. Die Freude an den wirklich guten Dingen des Alltags eint eben früher oder später über alle Ideologien hinweg die Menschen. Und das Schönste an Herrn Ashs Beitrag war das wunderbare gepflegte Englisch.

Alles in allem ein guter Tag für Aachen. Nicht aber für Martin Schulz, den Preisträger von 2015, von dem man bis heute nicht weiß, was ihn jemals ehrungswürdig gemacht hat. Im Dunstkreis von akademischer Bildung wirkt er zu Recht immer sehr verloren. Und entsprechend saß er, zu seinem Unglück auch noch ganz außen auf der rednerpultabgewandten Seite des Podiums, im geistigen wie optischen Abseits. So schaute er auch drein, wenn er denn einmal ins Bild kam. Die tragische Figur des Nachmittages. Fände ich ihn wenigstens sympathisch, er hätte mir fast leid tun können. Ein Hoffnungsträger in all seiner hilflosen Hoffnungslosigkeit, das Scheitern vor Augen! Was für eine permanente Fehlbesetzung!

Und dann und wann ein roter Elefant!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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