wolfsgeheul.eu vom 21.05.2017

3
0

Nur wer auf die gute Jugend setzt, wird nicht enttäuscht werden. Hoffen wir, daß sie in der Mehrheit ist!

Eigentlich wollte ich über die gerade veröffentliche, umfangreiche, sehr differenzierte, lesenwerte und erschreckende Studie des „Göttinger Institut für Demokratieforschung“ mit dem Titel „Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland“( Link: http://www.beauftragte-neue-laender.de/BNL/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/studie-rechtsextremismus-in-ostdeutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=6 ), die von der „Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer“ in Auftrag gegeben worden ist und den fröhlichen Sachsen bedauerlicher zu Recht einen Hang zu „sächsischer Überhöhung“ und die Neigung, Konflikte wegzudrücken, genauso attestiert wie die unheilige Tendenz, jeden, der die definitiv dort besonders vorhandenen Probleme mit rechter Einstellung benennt, als Nestbeschmutzer zu diffamieren und mundtot zu machen, wegen meiner fortdauernden Zuneigung zu meiner ehemaligen Wahlheimat für sechzehn gute Jahre geflissentlich hinweggehen, weil für mich leider erwartungsgemäß und mutmaßlich realitätsgerecht das mir immer noch sehr am Herzen liegende Sachsen wieder schlechter wegkommt als die auch nicht engelsgleichen östlichen Mitstreiter. Eine unbegreifliche und, wenn sie stimmt, entlarvende Anekdote am Rande dürfte im übrigen die Darstellung der Verantwortlichen der Studie sein, daß man im Rahmen der Befragungen keinen Termin beim unfähigen oder zumindest glücklosen Ministerpräsidenten Tillich bekommen, aber der Kommunist Ramelow im Nachbar-Freistaat prompt persönlich zur Verfügung gestanden habe. „Völker hört die Signale“ scheint weiter für den Freistaat nicht zu gelten, und das liegt keineswegs daran, daß dort seit der Wende die CDU regiert. Denn bis heute geben dort alte Blockflöten und deren Ziehkinder den Ton an, weil Prof. Biedenkopf zu faul und eitel war, den Augiasstall – pars pro toto sei, weil man solche delikaten Details wirklich im Westen nicht kennt und nicht kennen kann, auf den, menschlich übrigens sehr netten, Kollegen Klaus Reichenbach, tatsächlich als Nebenfigur, aber dies sehr typisch, verwiesen, der als Mitglied des Hauptvorstandes der DDR-CDU und deren Bezirks-Vorsitzender für Karl-Marx-Stadt(für zivilisierte Menschen „Chemnitz“) noch am 28.09.1989, also ohne Not kurz vor der Wende, im damaligen SED-Organ „Freie Presse“(eine tolldreiste Begriffslüge) „Wir und die SED haben von jeher das Gemeinsame gesucht und ausgeübt.“ und in Bezug auf das Neue Forum „….. wer zum Wohle des Volkes wirken will, muß sich nicht neu konstituieren, er kann im Lande ….. gut organisiert mitwirken.“ schrieb und danach nicht verbrannt, sondern bis vor rund einem Jahr offensichtlich noch honorig genug war, als Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes e. V. zu fungieren und immerhin die ersten vier Jahre im gemeinsamen Bundestag als Abgeordneter zu sitzen – auszumisten, und sich stattdessen von den gedrillten Claqueuren lieber als König seiner Stiefelleckerpartei hat huldigen lassen. Bei aller zugestandenen Schwierigkeit, bei der Überführung von Diktaturen in die Freiheit gänzlich auf die alten Führungsfiguren zu verzichten, ein schwerwiegender Makel an der Regierungstätigkeit des ansonsten besten Westimportes, den man sich wünschen konnte, der nahezu alleinig für das Prosperieren Sachsens verantwortlich zeichnet! Von ihm und der klugen Finanzpolitik von Prof. Milbradt zehrt der bedauerlicherweise zunehmend schlingernde Freistaat bis heute. Je mehr die Sachsen aber in letzter Zeit auf eigene Gewächse setzen, statt nach den Besten Ausschau zu halten, umso mehr verlieren sie den Anschluß, wie allein die katastrophale Entwicklung in der dortigen Bildungspolitik – s. Kolumne vom 26.03.2017 – zeigt. Einst vorbildlich – jetzt hinterwäldlerisch! Eine Tragödie! Wenn das so weitergeht, muß man vielleicht sogar um das bis heute einzigartige Vorzeigeprojekt „St. Afra“ in der staatlichen Hochbegabtenförderung im gymnasialen Bereich fürchten.

Warum schreibe ich das trotz des mir eigentlich selbstauferlegten vorübergehenden Nichtangriffspaktes? Weil mir gestern ein Facebook-Post eines naßforschen 29-jährigen und damit eigentlich nicht satisfaktionsfähigen Politkarrieristen, sprich geborenen Berufspolitikers, namens Alexander Dierks, der – positiv sei hervorgeboben, daß er immerhin über einen Masterabschluß der TU Chemnitz verfügt, was aber angesichts seiner Einlassungen augenscheinlich nicht viel bedeuten muß – bereits sage und schreibe seit fast drei Jahren – eine unsägliche, leider mehr und mehr auch bundesweit um sich greifende Unsitte, Menschen direkt von der Schulbank für die Politik als „Volksvertreter“ zu rekrutieren, bevor sie sich auf der freien Wildbahn ihre Sporen verdient und für ein solches Amt ausgezeichnet haben – als Direktkandidat des Wahlkreises Chemnitz für die CDU im sächsischen Landtag sitzt, über den Weg gelaufen ist, der die Studie im Namen der Jungen Union Sachsens, deren Vorsitzender Dierks ebenfalls ist, wie folgt kommentiert: „Mit ihrem Ausfall gegenüber der Sächsischen Union beschimpft Frau Gleicke nicht nur eine Partei, sondern stimmt in den Chor derjenigen ein, die in Bezug auf Sachsen immer von „Dunkeldeutschland“ sprechen.“. Ein klassischer erbärmlicher Reflex, der versucht, eine Auseinandersetzung mit den traurigen Fakten zu umschiffen! Majestätsbeleidigung! Toll, dachte ich! Wenn noch nicht einmal die Jungen in Sachsen sich von der arroganten Scheuklappen- und Abschottungsattitüde der Altvorderen zu emanzipieren verstehen, dann sieht es eher düster für Dunkeldeutschland aus. Deshalb ließ ich mich entgegen meiner ansonsten überwiegenden Enthaltsamkeit zu einem Kommentar hinreißen, was zu einem kleinen Scharmützel ausartete, in welchem mich der Jungspund anlaßlos gar als „ungehobelter Typ“ bezeichnete. Fast schlimmer noch, warf er mir in seiner oberflächlichen Schnellschußsicht  – typisch nach dem Muster „Aachen – blöder Wessi“ – Unkenntnis hinsichtlich der sächsischen Gegebenheiten vor, wovon er selbst nach entsprechendem Hinweis auf meine Biographie nicht Abstand nahm. Obendrein ergriff sofort wortreich ein sich noch tumber äußernder AfD-Landtagsabgeordneter aus Meißen für den jungen „Kollegen“ Partei, was den CDU’ler aber weder zu irritieren, geschweige denn zu stören schien. Ja, in Sachsen ist man wohl parteiübergreifend mit dem beschränkten Pegida-Horizont auf Augenhöhe!? Da paßte es dann auch, daß der JU-Vorsitzende nicht einmal meine auf Frau Gleickes SPD-Zugehörigkeit abzielende rhetorische Frage, mit wem man in Sachsen eigentlich koaliere, als solche erkannte und kreuzbrav mit „SPD“ antwortete. Weitere Zitationen sind mir zu erbärmlich, wer sich aber ein Bild machen möchte, der kann auf der Facebook-Seite von Alexander Dierks die Kaskade gerne nachlesen. Klar hervor tritt damit für jeden, daß der junge Mann bisher wenig bis nichts begriffen hat und eventuell sogar zu vermuten steht, daß er noch nicht einmal die Studie gänzlich gelesen hat; es sind immerhin auch über 200 Seiten. Das beginnt schon damit, daß er Frau Gleicke angreift, die die Studie jedoch nicht verfaßt, sondern lediglich bei einem Institut in Auftrag gegeben, präsentiert und sich gleichzeitig schützend vor die, allerdings leider meist schweigende, Mehrheit gestellt hat. Auch bei Autoren deutet nichts auf ein besonderes Verunglimpfungsinteresse hin, es scheint ihnen eher leid zu tun, sich derart äußern zu müssen.

Nun haben natürlich nicht nur die Neuen Bundesländer Probleme mit Rechtsradikalen. Aber traurigerweise ist es immer wieder Sachsen, das es am wenigsten versteht, sich klar dagegen zu positionieren und erfolgreich damit im Sinne eines Zurückdrängens umzugehen. Genau das sagt auch der Bericht. Dieser nachhaltige Standortnachteil wird dem Freistaat noch teuer zu stehen kommen. Und wenn die Jungpolitiker schon so tief in den fortdauernd fremdelnden, sozialistischgeprägten Ärschen ihrer Förderer stecken, als daß sie ihr Hirn, so vorhanden, zu selbständigem Denken zu nutzen vermöchten, braucht es mindestens eine weitere Generation, bis sich daran etwas ändert. Es ist zum Heulen! Das hat Sachsen nicht verdient! Oder doch? Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

3
0

wolfsgeheul.eu vom 11.05.2017

1
0

Uli Hoeneß ist und bleibt bei aller ihm neidlos zugestandenen Cleverness ein simpler Hans Wurst, der aber mit seiner schier grenzenlosen Arroganz gepaart mit offensichtlicher geistiger Begrenztheit im Hochleistungsbereich weiterhin glaubt, er verdiene es, nicht als solcher behandelt zu werden. Vielmehr sieht er sich bis heute gottgleich über den Dingen stehend.

Eigentlich dachte ich, die Causa(s. Kolumnen v. 27.04. und 28.11.2016) sei ausgeschrieben und mit Absitzen der Strafe ausgestanden. Aber wenn er, der augen- und ohrenscheinlich wieder mächtig Oberwasser zu haben scheint, nicht schweigt, kann und will ich es auch nicht tun.

Bei einem Galadiner in – ein Schelm, wer Böses dabei denkt – Vaduz – so zitierte es gestern T-Online – soll er gesagt haben: „Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war. Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen. Aber in diesem Spiel habe ich klar gegen die Medien verloren“

Si tacuisses, ….., Herr Hoeneß, Sie alter Zipfelklatscher!

Was er nämlich geflissentlich verschweigt, ist die Tatsache, daß seine sogenannte Selbstanzeige leider – da kann er sich nur bei denen beschweren, die ihn dort nicht richtig beraten und vertreten haben – nicht wirksam war. Das OLG München stellt in seinem Urteil(für sehr Interessierte nachzulesen: http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/gerichte/oberlandesgerichte/muenchen/presse/urteil_ulrich_h._30_10_2014.pdf )  hierzu nach langer Begründung lapidar fest: „Damit stellte das Schreiben vom 17.01.2013 mit Anlagen für sich genommen keine wirksame Selbstanzeige im Sinne des § 371 Abs. 1 AO dar.“ Strafbefreiung ade! Denn wenn das so ist, heißt die Faustregel seit dem erstaun- und bedauerlicherweise von Haft verschont gebliebenen honorigen Herrn Zumwinkel, daß bei einem Hinterziehungsbetrag von mehr als einer Million Euro zwangsläufig der Knast folgt, wobei der gute Wille insoweit für die Tat genommen wird, als der untaugliche Versuch sich wenigstens strafmildernd auswirkt. Und die dem Urteil zugrundegelegten Beträge führt das OLG wie folgt auf:

„Jahr             Steuerverkürzung                   Strafe

2003                14.934.493,49 EUR                      2 Jahre und 6 Monate Freiheitsstrafe,

2004                      142.151,30 EUR                       6 Monate Freiheitsstrafe,

2005                10.749.872,65 EUR                      2 Jahre und 6 Monate Freiheitsstrafe,

2006                     323.750,72 EUR                       7 Monate Freiheitsstrafe,

2007                   1.149.174,90 EUR                       1 Jahre und 3 Monate Freiheitsstrafe,

2008                    894.486,47 EUR                       1 Jahre und 3 Monate Freiheitsstrafe,

2009                    268.301,67 EUR                       7 Monate Freiheitsstrafe.

Fast dreißig Millionen Euro also! Deshalb lautete das in meinen Augen sogar noch milde Urteil konsequenterweise:

„I. Der Angeklagte (…) wird wegen 7 tatmehrheitlicher Fälle der Steuerhinterziehung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt.“

Das sind die nüchternen Fakten! Das war kein „Spiel, sondern bitterer Ernst, Herr Präsident. Und – da bin ich mir sicher – eine Revision hätte nicht anders entschieden. Deshalb hat der große Uli sie wohl auch nicht angestrengt. Er entblödet sich aber nicht, in derselben Rede rührselig vorzutragen, er habe darauf verzichtet, weil er das seiner Familie nicht mehr habe zumuten können.

Der ganze Mann ist eine Zumutung und – spätestens jetzt ist es für alle erkennbar geworden – nicht belehr- und resozialisierbar. Und deshalb gehörte er meiner Meinung nach nicht wieder zurück an die Spitze des besten und bekanntesten deutschen Fußballvereins.

Mit dem Generalvorwurf in Richtung der Medien, die er übrigens jahrzehntelang für seine Zwecke genutzt hat, stellt er sich obendrein mit den „Lügenpresse“ schreienden Gimpeln von Pegida und AfD in etwa auf eine Stufe. Eine allerdings passende Gesellschaft, denn die haben ja auch nichts begriffen und sind mit Argumenten nicht zu überzeugen.

Insofern danke ich dem Bayern-Hoeneß, daß er den letzten Beweis für die Richtigkeit meiner immer schon vertretenen Ansicht nunmehr selbst erbracht hat. Und ich danke unserer funktionierenden Justiz, daß sie sich nicht hat vom großen Namen beeindrucken und von einem solchen Urteil abbringen lassen. Denn alles andere hätte man dem Deutschen Michel nicht erklären können. Daß dieser sich aber auf der anderen Seite nicht davon abhalten ließ, Herrn Hoeneß auf der Mitgliederversammlung wieder zuzujubeln und ihn zu wählen, steht auf einem anderen Blatt.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
0