wolfsgeheul.eu vom 29.12.2017

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Multikulti – immer noch eine Illusion!

Deutschland ist nicht das gelobte Land, aber trotzdem heißbegehrt. In diesem Widerspruch liegt ein Erklärungsansatz, warum wir es seit dem Krieg nicht geschafft haben, tatsächlich zu einer – auch von mir gerne herbeigeredeten – multikulturellen Gesellschaft im Sinne einer Einheit in Unterschiedlichkeit zu werden. Menschen suchen bei uns nur Zuflucht und nach Auskommen, weil wir ein hochentwickeltes, sicheres und soziales Land sind. Sie kommen aber nicht, weil sie aus Bewunderung für unsere Nation ein Teil von uns werden wollen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, in toto wird man das jedoch so sagen dürfen. Wir werden also nicht geliebt, sondern genutzt.

Nun könnte man vermuten, daß eine maßgebliche Ursache darin zu finden ist, daß sich in Deutschland aufgrund der uns bis heute belastenden Verbrechen im Dritten Reich nie ein neues und nachhaltiges Nationalgefühl entwickelt hat. Einer nicht existenten kollektiven Identität kann man sich nicht anschließen. Stattdessen integriert man sich insoweit, als man Teil dieser heterogenen Gesellschaft wird, ohne sich im übergeordneten Sinne dann als Mitglied einer Gemeinschaft mit eigener Identität zu sehen. Der Vorwurf mangelnder Integrationsbereitschaft geht also oft fehl. Der Zuwanderer paßt sich nur an und genießt wie die anderen die Segnungen eines reichen Staates.

Wäre das tatsächlich der Grund, dann müßte Migration allerdings in anderen Ländern, die eine nationale Identität besitzen, besser ablaufen. In Frankreich zumindest stimmt das eher nicht. Aber dort fehlt es vielleicht auch an der Bereitschaft, Neuankömmlinge vorbehaltslos in die Arme zu schließen. Das stellt eben auch eine Eigenart einer starken Nation dar, daß sie sich schwertut, andere, Fremde in ihren Reihen aufzunehmen. In Großbritannien, so könnte man denken, funktioniert Integration reibungsloser, weil man – möglicherweise auch wegen der langen Kolonialtradition – ein fast missionarisches Sendungs- und Selbstbewußtsein hat. Man hält sich für ein Vorbild und erwartet deshalb Stolz und Demut von denen, die man sich einordnen läßt. Doch auch dort zeigen zum Beispiel die Terrorakte, daß umfangreiche Parallelgesellschaften existieren, die die Vorteile mit Freude nutzen, aber vom Ganzen nicht viel halten, es ablehnen, ja gegebenenfalls sogar hassen.

Alle europäischen Staaten – ob mit oder ohne Nationalgefühl – haben also Integrationsprobleme. Es fehlt ihnen, anders als in den Vereinigten Staaten, die letztlich bis heute eine Ansammlung von nationalen und/oder religösen Volksgruppen darstellen, das gemeinsame Band, der Strick, an dem alle, wenn es hart auf hart kommt, man zum Schwure antreten muß, bedingungslos ziehen. Eine typische Besonderheit für Einwanderungsländer, in denen die Einheimischen nicht mehr die Mehrheit stellen und entsprechend nicht die Regeln bestimmen!

Wenn aber Nationalstaaten nicht in der Lage sind, den Kristallisationspunkt für alle Einwohner zu bieten, dann sollte bzw. muß dies eine andere Institution übernehmen. Denn an der Tatsache, daß in einer globalen Welt Wanderbewegungen nahezu unaufhaltsam sind und somit Migration niemals verhindert werden kann, wird sich nichts mehr ändern. Für Europa heißt das, daß wir als Union nur dann eine Chance haben, unsere einzelstaatlichen Probleme in den Griff zu bekommen, wenn es uns gelingt, eine eigenständige europäische Identität zu entwickeln, die geeignet und stark genug ist, daß Menschen unabhängig von Herkunft und Religion bereit sind, sich mit Freude und Stolz dieser unterzuordnen, sich dieser zugehörig zu fühlen.

Europa als Institution ist also kein Auslaufmodell, sondern wichtiger denn je, wollen wir in Frieden und Wohlstand weiterleben.

„Alle Menschen werden Brüder“!

Gute Nacht und guten Rutsch!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Die nächste Kolumne erscheint am Abend des Neujahrstages.

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wolfsgeheul.eu vom 31.03.2017

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„Beaucoup d’Arabe ici!“

Als ich vor rund fünfunddreißig Jahren mit dem Auto in Aix-en-Provence ankam, um mich an der dortigen Universität einzuschreiben, traf ich zufällig zuallererst auf eine andere ausländische Studentin, die sich dann aber ebenfalls als Deutsche herausstellte. In dem sich zunächst jedoch in französischer Sprache entwickelnden Dialog, war das einer ihrer ersten Sätze. Dieser Ausspruch wurde dann in der sehr internationalen Kommilitonenrunde, die sich für die Zeit des Aufenthaltes in Südfrankreich herausbildete und der – welch‘ Wunder, sie harmonierte absolut nicht mit unserer Weltoffenheit – die junge Germanin nicht angehörte, zum geflügelten Wort, das immer wieder geeignet war, uns zu belustigen.

Für uns gehörten und paßten die meist nordafrikanischen Araber zum sonnigen Flair der Stadt. Außerdem war das Zusammenleben friedlich, die Menschengruppe und ihre Vertreter hatten überhaupt nichts Bedrohliches. Trotzdem gelangte besagte junge Deutsche offenbar zu einem gänzlich anderen Eindruck, der sie Fremdeln machte und uns spötteln ließ. Insofern hat sich nicht viel geändert. Jeder Jeck ist eben anders.

Wenn ich aber heute durch einige Städte Deutschlands gehe, fällt mir der Satz hin und wieder ein. Es gibt nämlich wirklich zum Teil eine Massierung ausländischer Menschen, die gelinde gesagt auffällig ist. Außerdem ist das Benehmen nicht selten nicht unbedingt freundlich und gerade beim Auftreten größerer Gruppen, insbesondere jüngerer männlicher Migranten, kann sogar das Wohlgefühl – natürlich obendrein abhängig von der Tageszeit des Begegnens – ein wenig auf der Strecke bleiben. Hat sich also doch etwas verändert in den Jahrzehnten seit Aix?

Insgesamt glaube ich das nicht und will es auch nicht glauben. Nicht verleugnen kann man allerdings, daß das befremdliche Gefühl, das einen heute zuweilen befällt, etwas damit zu tun hat, daß einem viele Migranten nicht den Eindruck vermitteln, dazugehören zu wollen. Sie leben erkennbar und offensiv in einer Parallelgesellschaft. Das ist auf Dauer nicht gesund und damit nicht zu akzeptieren. Wenn nicht alle mehr sagen „Ich bin ein Berliner.“, so wie damals offensichtlich alle den Satz „Wir sind die Einwohner von Aix-en-Provence.“ unterschrieben hätten, dann läuft etwas schief.

Nun gibt es besonders in großen Städten auf der ganzen Welt immer schon eine signifikante Zusammenrottung gewisser Ethnien und Nationalitäten in bestimmten Quartieren, was die Menschen aber nicht daran hindert, eine gemeinsame Identität für ihre Gemeinde zu haben. Manches braucht jedoch auch seine Zeit bzw. mindestens eine Generation. Insofern muß einem eigentlich nicht bange sein.

Was mich allerdings wirklich beunruhigt, ist die steigende Zahl der Salafisten in unserem Land. Wenn man den Angaben in der Presse glauben kann, hat sich  deren Zahl – wohlbemerkt die, die im Visier des Verfassungsschutzes steht – zwischen 2011 mit 3800 Anhängern auf aktuell über 10.000 erhöht. Und diese radikalisierten Typen leben ja nicht nur hier, sondern sie können auch auf eine auf sie zugeschnittene Infrastruktur zurückgreifen bzw. betreiben den Aufbau einer solchen weiter. Pars pro toto sei nur die Moschee in Berlin genannt, in der sich wohl Amri letzten Rat und Schliff holte, bevor er berauscht in den Weihnachtsmarkt raste. Genau das kann und darf sich ein Staat nicht bieten lassen. Solche Leute, denen aus unserer Sicht nichts heilig ist, haben hier nichts zu suchen. Sie gehören genauso umgehend des Landes verwiesen, wie deren Strukturen verboten und zerstört werden müssen. Deshalb ist eine Zunahme solcher Gefährder absolut inakzeptabel. Das ist auch im Sinne der vielen friedlichen Menschen, die hier lediglich ihr redliches Heil suchen. Ebenso wichtig ist es für das Wohlbefinden der Deutschen, die ein Recht darauf haben, sich im eigenen Land heimisch und nicht fremd, geschweige denn bedroht zu fühlen.

Der Staat muß handeln. Beobachten reicht da nicht aus.

„Beaucoup d’Arabe ici!“ muß also nichts Schlimmes bedeuten, kann es aber.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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