wolfsgeheul.eu vom 05.11.2017

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Ach, du Shrek!

Ein Mann, der es für Karneval hält, wenn er sich bis zur Unkenntlichkeit verkleidet, wird möglicherweise nun doch bayerischer Ministerpräsident. Der unerträgliche Söder – der AKV trägt übrigens Mitschuld an seiner Bekanntheit, weil er ihn in grober Fehleinschätzung für ordenswürdig hielt – bringt jedenfalls seine Truppen, allen voran die Junge Union Bayerns, in Stellung und nutzt die Schwäche Seehofers gnadenlos aus, um darauf sein ureigenstes Süppchen zu kochen. Und die Jugend beweist einmal mehr, daß sie zwar zu Recht nach Erneuerung schreien kann, aber letztlich blind folgend auf einen der Alten, der an der Misere maßgeblich Schuld trägt, hereinfällt und ihn aufs Schild hebt. So versuchen sie, den zwar beliebigen aber fast rührenden Teufel mit dem wahren Beelzebub auszutreiben. Der Schuß wird nach hinten losgehen.

Wer nämlich glaubt, im Freistaat könne ein Landesvater gänzlich ohne Sympathiewerte auskommen, der irrt sich gewaltig.

Söder ist im negativen Sinne der Archetyp eines Franken. Durchtrieben! Eine permanente Maske halt! Mit ihm kauft man ein, was er in der fränkischen Fastnacht repräsentiert. Alles und nichts! Wer mal den Gandhi, mal den Homer Simpson und dann wieder den Punker und die Drag Queen gibt, ist letztlich gesichts- und charakterlos. Und ein echter Karnevalist im rheinischen Sinne ist er übrigens schon lange nicht.

Es ist wie immer. Wenn es schlimmer wird, erscheinen die alten Zeiten plötzlich rosiger. Mögen sie bereits auch noch so schlimm gewesen sein.

Armes Bayern!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 14.02.2017

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Mir ist keine Ritterrede anläßlich der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst erinnerlich, bei der der Ausgezeichnete selbst in den ersten Sätzen den schlagenden Beweis antritt, daß er die Würdigung nicht verdient.

„Es gibt eine Gemeinsamkeit von dem einen untergegangenen und dem anderen noch existierenden deutschen Staat, und die Gemeinsamkeit besteht darin, daß ich von beiden keine staatliche Auszeichnung erhalten habe. Von dem einen ist das auch nicht mehr möglich, und bei dem anderen ist es auch verzichtbar.“

Was will uns Herr Dr. Gysi damit sagen? Zum einen läßt das Wörtchen „noch“ tief blicken. Glaubt der Altkommunist nicht an den ewigen Fortbestand der freiheitlichen Demokratie in Deutschland oder wünscht er sich gar deren Ende herbei? Liegt sein Trachten also eventuell darin, das untergegangene diktatorische Deutschland wieder auferstehen zu lassen? Fraglich scheint auch, ob ein Abgeordneter des Bundesparlamentes wirklich hinter einem Staat steht, dessen Auszeichnungen er für „verzichtbar“ erklärt, was wohl wie eine vorauseilende kategorische Ablehnung verstanden werden muß? Und hätte er vielleicht doch gerne einen Orden des Unrechtsstaates erhalten? So klingt ein Bekenntnis zum Grundgesetz jedenfalls nicht. Eine Selbstdiskreditierung – eigentlich ist der Ausdruck falsch, da zumindest ich ohnehin zu keinem Zeitpunkt Vertrauen in ihn gesetzt habe – erster Klasse!

Und fest steht wohl, daß der real existierende „IM Notar“ „im Februar 1985 anläßlich des 35. Jahrestages der Stasi-Gründung eine Urkunde und eine Münze“ erhalten hat, wie der Spiegel in einem mit „stk/AFP“ unterzeichneten Artikel am 17.02.2013 berichtete. Wenn also wider alle Erwartung doch eine Personengleichheit zwischen Gysi und dem „IM Notar“ bestünde, hätte der frisch gekürte Ritter in seiner Rede zusätzlich sogar gelogen. Aber hier wird die Wahrheit wohl niemals ans Licht kommen, denn bisher hat sich der feine Advokat aus jeglichem diesbezüglichen Vorwurf herauswinden können. Die Stasi wußte schon, wie sie die kurze Zeit des Überganges zwischen Untergang und Neuausrichtung nutzen mußte, um wichtige Dokumente und Beweise auf ewig verschwinden zu lassen.

Trotzdem konnte der Verdacht einer Tätigkeit für die Staatssicherheit bisher genausowenig endgültig ausgeräumt werden, wie der – s. Kolumne vom 22.06.2016 – des Parteiverrates. Bei aller Achtung der Unschuldsvermutung sieht eine vollständige Entlastung anders aus.

Es bleibt für mich demnach dabei, daß die Wahl des AKV für Gysi als Ritter einen Fehlgriff der Extraklasse darstellt. Schlimmer noch, der Ordensträger hat zusätzliches Material geliefert, um diese Auffassung zu stützen.

Die vermeintlich karnevalistische Veranstaltung, die Teil der Aachener Reputation ist, hat sich einen Bärendienst erwiesen.

Aber offensichtlich bin ich der Einzige, der sich daran stört. Das ist traurig und zeigt die Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft. Wenn man aber in populistischer Verblendung seine Feinde nicht mehr erkennt, kann das durchaus auch einmal richtig gefährlich werden. Cave!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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