wolfsgeheul.eu vom 12.05.2017

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„Ceci n’est pas une colonne.“

Auf Wiedersehen in der Schirn!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.:

Vier Powerfrauen auf dem Weg an den Niederrhein!

Am kommenden Montag  lädt der örtliche Initiativkreis zu einer Veranstaltung der Reihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ in die Kaiser-Friedrich-Halle. Die beeindruckenden Persönlichkeiten werden auf simultanübersetztem Englisch mit Antonia Rados ins Gespräch kommen. Vorher werde ich die Damen im Pressegespräch näher kennenlernen dürfen. Bericht folgt! Restkarten sind laut Veranstalter noch erhältlich.

Hier nun die vier Gäste:

Prof. Jody Williams, USA – Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1997 für ihre internationale Kampagne zum Verbot von Landminen.

Dr. Shirin Ebadi, Iran – Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2003 für ihren Einsatz zur Verbesserung der Menschenrechte im Iran. Erhielt als erste Muslimin den Friedensnobelpreis.

Dr. h.c. Mairead Maguire, Nordirland – Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1976 für ihren Einsatz als Mitbegründerin der bisher einflussreichsten Friedensbewegung Nordirlands, der Community of Peace People. Sie erhielt den Preis gemeinsam mit Betty Williams.

Rigoberta Menchú Tum, Guatemala – Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1992. Die bis dato jüngste Preisträgerin erhielt ihre Auszeichnung für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Maya-Völker. Sie selbst wurde als Quiché-Maya geboren, das ist die größte indigene Volksgruppe des Landes. 2007 bewarb sie sich um das Amt der Präsidenten von Guatemala, um anderen indigenen Frauen zu beweisen, dass dies möglich ist.

 

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wolfsgeheul.eu vom 25.09.2016

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Der Kurzsichtige wird häufig getäuscht und neigt hier und da zu Fehlinterpretationen.

Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze – und das tue ich an großen Teilen des Tages – schlagen mir meine fehlsichtigen Augen oft ein Schnippchen. Seit Jugendbeinen benötige ich für die Fernsicht eine Brille. Durch die beginnende Alterweitsichtigkeit bedarf diese inzwischen eines Gleitsichtschliffes. Weil aber damit auf kurze Entfernung, also zum Beispiel vor dem Computer, der Kopf ständig im Nacken gehalten werden müßte, um scharf zu sehen, setze ich meine Augengläser zumeist ab, da es in dieser Distanz neuerdings auch ohne Korrektur funktioniert und die extra angefertigte, teure Bildschirmbrille keine befriedigende Lösung darstellt.

Nun habe ich vom Arbeitsplatz aus relativ freie Sicht auf die kleine Straße vor meinem Haus, und beim Telephonieren, Gedankenordnen oder Sinnieren fällt der Blick immer wieder auf vorbeigehende Fußgänger. Gegen Mittag – oder in Zeiten der Ganztagsschule(s. Kolumne vom vergangenen Montag) am Nachmittag – sind es Kinder und Jugendliche, die man überwiegend schon von weitem nahen hört, weil sie so unbeschwert laut plappern und gackern. Oder es sind erkennbar alte Leute, die zwar gebeugt, aber nicht selten erstaunlich schnell ihrer Wege gehen. Und ansonsten sind es Menschen aller Couleur.

Manchmal meine ich, in der trüben Unschärfe eine attraktive Frau zu erkennen, und setze meine Brille auf, um die verschwommene Gestalt einer genaueren Inaugenscheinnahme zu unterziehen. Das ist dann wie eine Wundertüte. Nicht immer werde ich getäuscht, aber manches Mal entpuppt sich die vermeintliche Granate mit einem Lichtknall als alte Schateke. Das nenne ich „Irreführung der Behörden“. Bei meiner Beurteilung geht es mir keineswegs um das mutmaßliche Alter, welches sich mir mit Sehschärfe offenbart. Ich meine den Unterschied zwischen dem Erwarteten und dem dann tatsächlich Gesehenen. Das würde nicht passieren, wenn sich bei aller Individualität und Unterschiedlichkeit der Mode jeder so gäbe, wie er ist. Diese Zeiten scheinen aber vorbei zu sein, und es regiert die Camouflage.

Früher galt zuweilen: Von hinten Lyzeum, von vorne Museum!

Heute muß es dagegen gelegentlich heißen: Ohne Brille doll, mit Brille oll!

Schade, wenn Klasse verloren geht! Sie macht nämlich alterslos, ist authentisch und bewahrt vor Enttäuschungen. Zurück zum „You get, what you see, even without glasses“! Es gibt solche Frauen! Aber die Guten sind eben wie immer rar.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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